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Kommentar von Wolfgang Bullin
Mehr Inhalt und weniger Verpackung
Obwohl es angesichts der heftigen Proteste gegen die geplanten Arbeitsmarktreformen in diesem Jahr der berühmt- berüchtigten Sommerloch-Themen nicht bedurft hätte, hat sich ein solches doch ziemlich in den Vordergrund gespielt: die Diskussion um die – inzwischen gar nicht mehr so neue – neue Rechtschreibung. Die, sicher nicht zufällig, in eine üblicherweise an Nachrichten recht arme Zeit platzierte Ankündigung einiger Verlagshäuser, zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, hat diese Diskussion neu angefacht. Und so hatte die Sorge der Deutschen um ihre Sprache, zumindest in den Leserbriefspalten, zweitweise beinahe gleichgezogen mit der Sorge um die Zukunft der sozialen Sicherung. Und bei beiden Themen geht es sehr emotional zu, würde man sich eine Versachlichung der Auseinandersetzung wünschen.
Und man würde sich manchmal ebenfalls wünschen, dass die Sorge um die Pflege der deutschen Sprache, wie sie auch etliche Politiker in ihren Beiträgen zur Rechtschreibediskussion bekundet haben, stärker zum Zuge käme, wenn es um die anderen in unserem Lande anstehenden oder sich in der Umsetzung befindenden Reformen geht. Da wird nämlich mit der Sprache großes Schindluder getrieben. Denn das, was Politiker gerne der großen Zeitung mit den vier Buchstaben vorwerfen, nämlich die Sachverhalte auf Schlagzeilen zu verkürzen und damit zu verfälschen, betreiben sie derzeit selbst ausgiebig. Beispiele gefällig? Hartz (I bis IV), Bürgerversicherung, Kopfpauschale, Ein-Euro-Jobs, Fordern und Fördern – das sind nur einige der Worthülsen, die derzeit durchs Land wabern; und das in der Regel ohne Erklärung. Ja oft genug ist man sich nicht einmal in dem jeweiligen politischen Lager, das einen Begriff in den Ring geworfen hat, einig, was man nun genau damit meint. Und wenn sich dann so ein Begriff als „unglücklich gewählt“ erweist, zum Reizwort wird, versucht man durch Sprachregelungen der Lage Herr zu werden. Die Begrifflichkeit ändert sich, die Sachlage nicht.
Deshalb also, liebe Bürger: Lasst euch nicht von Sprachkosmetik täuschen oder gar von denen, die mit Schlagworten Stimmung machen, sondern fragt nach: Was bedeutet das eigentlich?
Und deshalb, liebe Politiker: Präsentiert uns weniger Verpackungen und mehr Inhalte. Und zwar in einer Sprache, die der Bürger versteht, egal in welcher Rechtschreibung.
Und man würde sich manchmal ebenfalls wünschen, dass die Sorge um die Pflege der deutschen Sprache, wie sie auch etliche Politiker in ihren Beiträgen zur Rechtschreibediskussion bekundet haben, stärker zum Zuge käme, wenn es um die anderen in unserem Lande anstehenden oder sich in der Umsetzung befindenden Reformen geht. Da wird nämlich mit der Sprache großes Schindluder getrieben. Denn das, was Politiker gerne der großen Zeitung mit den vier Buchstaben vorwerfen, nämlich die Sachverhalte auf Schlagzeilen zu verkürzen und damit zu verfälschen, betreiben sie derzeit selbst ausgiebig. Beispiele gefällig? Hartz (I bis IV), Bürgerversicherung, Kopfpauschale, Ein-Euro-Jobs, Fordern und Fördern – das sind nur einige der Worthülsen, die derzeit durchs Land wabern; und das in der Regel ohne Erklärung. Ja oft genug ist man sich nicht einmal in dem jeweiligen politischen Lager, das einen Begriff in den Ring geworfen hat, einig, was man nun genau damit meint. Und wenn sich dann so ein Begriff als „unglücklich gewählt“ erweist, zum Reizwort wird, versucht man durch Sprachregelungen der Lage Herr zu werden. Die Begrifflichkeit ändert sich, die Sachlage nicht.
Deshalb also, liebe Bürger: Lasst euch nicht von Sprachkosmetik täuschen oder gar von denen, die mit Schlagworten Stimmung machen, sondern fragt nach: Was bedeutet das eigentlich?
Und deshalb, liebe Politiker: Präsentiert uns weniger Verpackungen und mehr Inhalte. Und zwar in einer Sprache, die der Bürger versteht, egal in welcher Rechtschreibung.