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    Marienverein baut auf seine Kinder

    Seit 1885 besteht der Marienkindergarten, der auf Initiative sozial engagierter Christen entstand: Um die Situation der Dienstboten zu verbessern, gründete Pfarrer Michael Beckert 1876 gemeinsam mit mehreren hundert Bürgerinnen einen Verein, der junge Frauen für ihre Dienste ausbilden und ihnen Unterkunft und Hilfe in Notsituationen geben sollte. Im Laufe der Jahrzehnte bildeten sich unter dem Dach des Marienvereins verschiedenste Zweige aus.
    WÜRZBURG. „Was lange währt, wird endlich gut!“ Mit diesen Worten hat Prälat Karl Rost den lang ersehnten ersten Spatenstich für den Neubau des Marien-Kindergartens im Würzburger Stadtteil Sanderau getätigt. Rost ist Vorsitzender des Marienvereins, der neben dem Kindergarten weitere caritative Einrichtungen in Würzburg unterhält, wie zum Beispiel ein Altenheim und die Maria-Stern-Schule, eine Fördereinrichtung für sprachbehinderte Kinder.

    Seit 1885 besteht der Marienkindergarten, der auf Initiative sozial engagierter Christen entstand: Um die Situation der Dienstboten zu verbessern, gründete Pfarrer Michael Beckert 1876 gemeinsam mit mehreren hundert Bürgerinnen einen Verein, der junge Frauen für ihre Dienste ausbilden und ihnen Unterkunft und Hilfe in Notsituationen geben sollte. Auf Bitten des „Sozialpfarrers von Würzburg“ übernahm Marie von Preußen, Gemahlin von König Max II. Joseph, die Patenschaft für den Marienverein. Dank großzügiger Spenden konnte man 1878 ein großes Grundstück in der Sanderau erwerben und ein Gebäude errichten. 1879 übernahmen die Franziskanerinnen von Maria Stern die Leitung des Hauses; sie wirkten über 126 Jahre bis 2005.

    Im Laufe der Jahrzehnte bildeten sich unter dem Dach des Marienvereins verschiedenste Zweige aus. Dabei wandte man sich immer wieder neuen Aufgaben zu und reagierte flexibel auf die Erfordernisse der Zeit. Nicht zuletzt deshalb trägt der Marienverein für Karl Rost ein „kostbares Erbe, das angesichts der heutigen gesellschaftlichen Probleme weiter entwickelt werden muss“.

    Ein Herz für Jung und Alt
    Bekanntester Bestandteil des generationenumspannenden Werks ist heute das Alten- und Pflegeheim in der Franz-Ludwig-Straße. Das moderne Haus, das zwischen 2003 und 2005 völlig neu erbaut wurde und seitdem von der Caritas-Einrichtungen gGmbH bewirtschaftet wird, bietet 63 vollstationäre Wohn- und Pflegeplätze. „Dank des großen finanziellen Engagements der Diözese konnten hier viele Extras verwirklicht werden“, freut sich Rost.

    Durch den Neubau des Marienheims musste der Marien-Kindergarten in ein beengtes Ausweichquartier umziehen; die Kinderkrippe ist seit ihrer Gründung im Jahr 2002 ausgelagert. Mit dem jetzt begonnenen Neubau der Kindertageseinrichtung mit zwei Kindergartengruppen und Krippe unter einem Dach soll nun ein „adäquates und den heutigen Erfordernissen der Kindererziehung angepasstes Quartier geschaffen werden.“

    Ganzheitliche Erziehung
    „Wir wollen den Kindern durch ganzheitliche Erziehung und einen liebevollen Umgang Erfahrungen von Wertschätzung, Liebe und Geborgenheit vermitteln“, erzählt Leiterin Beate Engelhardt. Dazu gehört auch die Einübung von Sozialverhalten: So sind Ältere für Jüngere mitverantwortlich und übernehmen Patenschaften: „Dies ruft Stolz bei den Großen, und ein Gefühl der Geborgenheit bei den Jüngeren hervor.“ Eine weitere Besonderheit ist die intensive Begegnung von Jung und Alt: So liegt der Spielplatz der Kinder direkt im Blickfeld der Senioren, und die Kinder kommen oft zu kleinen Besuchen ins Marienheim. „Dies ist bereichernd und belebend für beide Seiten“, weiß Karl Rost aus vielen Gesprächen: „Es reißt die alten Menschen aus dem gewohnten Trott, und die Kinder erlernen Rücksicht und dass Hinfälligkeit im Alter selbstverständlich ist.“

    Vom „besonderen Geist des Hausers schwärmt auch Britta Pracher, selbst Großmutter von zwei Enkeln im Marienkindergarten. Darüber hinaus ist sie begeistert vom großen Engagement der Eltern, die seit fünf Jahren unermüdlich Spenden sammeln und so einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Trägervereins leisten. Nicht zuletzt aus diesem Grund engagiert auch sie sich jetzt als Mitglied im Marienverein.

    Nur 23 Miglieder im Verein
    „Die Maria-Stern-Schule ist das jüngste Kind und die größte Aufgabe, die der Marienverein geschultert hat“, berichtet Prälat Rost. Nach der Gründung im Jahr 1972 durch Prälat Oskar Hörning und Rektor Dr. Elmar Schaar entstand 1976 das Schulgebäude im Hausgarten des Marienvereins. „Das pädagogische Konzept der Zusammenarbeit mit den Eltern war damals ein Pilotprojekt“, erinnert sich Rost. Die Nachfrage nach Plätzen ist seitdem stetig gestiegen. Mittlerweile werden über 500 sprachbehinderte Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren an der Maria-Stern-Schule gefördert – und es werden stets mehr.
    Mit seinen drei Aufgabenfeldern trägt der Marienverein Würzburg ein umfangreiches caritatives Werk, das umso beachtlicher ist, wenn man die Mitgliederzahl hört: Gerade mal 23 Mitglieder setzen sich mit viel Energie, Optimismus und Herzblut für die Schwächsten in der Gesellschaft ein. Angesichts der anstehenden Großprojekte – neben dem Kindergartenneubau steht die Renovierung der Maria-Stern-Schule an – ist der Verein deshalb stark auf Spenden angewiesen, zumal der Eigenanteil von 141200 Euro noch lange nicht gedeckt ist!

    Wenn Sie helfen möchten: Bei der Sparkasse Mainfranken, (BLZ 79050000) ist ein Spenden-Konto „Kindergarten-Neubau“, Kto.-Nr. 44017366, eingerichtet.