Was da an Möglichkeiten der Beteiligung, an Transparenz in der Erläuterung des Vorgehens, an Eingehen auf und Einarbeiten von Anregungen und Bedenken geboten war, zeugt sowohl von der Fähigkeit wie auch von der Bereitschaft voneinander zu lernen. Das bezieht sich nicht nur auf Ablauf und Organisation des Diözesanforums als solches, sondern auch auf das dort Präsentierte und Diskutierte. Gut auch, dass man sich trotz wachsenden Handlungsdrucks für gründlichen Austausch und gegen ein Durchpeitschen im Schnelldurchgang entschieden hat. Bestätigt hat diese Linie noch einmal ausdrücklich die Aussage des Diözesanratsvorsitzenden, dass man nun auch an den „Ja, aber ...“ arbeiten müsse und wolle, also an den Bedenken derer, die bei den beim Forum abgefragten Voten nur bedingt zugestimmt haben. Zum positiven Gesamteindruck des Diözesanforums hat wohl auch beigetragen, dass es jetzt endlich auch um Inhalte und in Richtung Praxis geht, und nicht in erster Linie um Strukturen und Organisatorisches. Das macht die Sache nicht unbedingt leichter, kann aber durchaus motivierend wirken.
Fazit: Das Weitergehen in diese Richtung ist vielversprechend, aber zugleich mit einem hohen Anspruch verbunden, der bislang nur in Ansätzen eingelöst ist. Die in den Leitlinien formulierten Grundsätze sollen weiter entfaltet und umgesetzt werden. Das geht über ein Sparprogramm oder reine Mangelverwaltung hinaus. Wenn es gelingt, auch die Lebenspraxis danach zu gestalten, sollten sich Negativschlagzeilen, wie seit geraumer Zeit am Untermain oder jüngst in Würzburg produziert, erübrigen. Weil man sich dann auch im Konfliktfall – und das gilt für alle Beteiligten – diesen Grundsätzen verpflichtet weiß.
Wolfgang Bullin