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    Lebkuchenbäume und Bootsskulpturen

    Zart duften Lavendel, Salbei und Rosmarin. Besonders schön finden die behinderten Mitarbeiter der Werkstatt für Sehgeschädigte die gelben Blumenblüten und die originellen Stahlskulpturen. Der sanft plätschernde Brunnen aus dem 19. Jahrhundert weckt bei den Senioren Erinnerungen an vergangene Tage. Die einzelnen Stationen des Parcours werden durch geschwungene Wege verbunden, die auch Rollstuhlfahrer und betagte Menschen mit Gehhilfe leicht bewältigen können.
    WÜRZBURG. Ein Stück Exotik mitten in Würzburg entstand in den vergangenen sechs Monaten auf dem Areal der Werkstatt für Sehgeschädigte im Würzburger Stadtteil Sanderau. Der Sinnesgarten für Menschen mit Sehbehinderung ist mit Trompeten- und Lebkuchenbäumen, rostig-stählernen Kunstfiguren und einem über hundert Jahre alten Brunnen bestückt. Nicht nur die Sehbehinderten können sich an dieser Oase erfreuen. Der Garten ist auch für die Bewohner des benachbarten Rot-Kreuz-Seniorenheims gedacht.

    Eine Expedition durch den Garten, den die Würzburger Blindeninstitutsstiftung für fast 200000 Euro anlegen ließ, gestaltet sich als abwechslungsreicher Gang für alle menschlichen Sinne. Zart duften Lavendel, Salbei und Rosmarin. Besonders schön finden die behinderten Mitarbeiter der Werkstatt für Sehgeschädigte die gelben Blumenblüten und die originellen Stahlskulpturen von Arno Hey.

    Treff für Ältere und Jüngere
    Begeistert sind sie außerdem von der großen Schaukel, in der sie schweben können. Der sanft plätschernde Brunnen aus dem 19. Jahrhundert weckt bei den Senioren Erinnerungen an vergangene Tage. Die einzelnen Stationen des Parcours werden durch geschwungene Wege verbunden, die auch Rollstuhlfahrer und betagte Menschen mit Gehhilfe leicht bewältigen können. Architekt Erwin Götz durfte im vergangenen Jahr erstmals zum Thema „Sinnesgarten“ experimentieren. Damals legte er in der Zentrale der Blindeninstitutstiftung im Stadtteil Lengfeld einen 8000 Quadratmeter großen Sinnesgarten an, der sehgeschädigten und mehrfach behinderten Menschen intensive Sinneseindrücke vermittelt. In diesem Garten befindet sich unter anderem das deutschlandweit einzige Klettergerüst für Rollstuhlfahrer. Das Konzept, das Götz für jenen Garten entworfen hatte, wurde nun weiterentwickelt. Schließlich sollen sich am neuen Sinnesgarten auch Senioren erfreuen. Am Durchbruch in der Grundstücksmauer begrüßten bei der Einweihung des Gartens die behinderten Mitarbeiter der Werkstatt zum ersten Mal ihre betagten Nachbarn.

    Exotische Gewächse
    Als Experte für Pflanzen kümmerte sich Gartengestalter Alex Hamberger aus Güntersleben bei Würzburg um die Baum- und Blütenpracht. Den hofähnlichen Platz, an dem der historische Brunnen sprudelt, umrahmte Hamberger mit kugelförmigen Trompetenbäumen. Neben diesem exotischen Gewächs gibt es Blauglockenbäume und Apfeldorn zu bewundern. Zu einer kleinen Herbstattraktion dürfte sich in den kommenden Monaten der selten angepflanzte Lebkuchenbaum mausern. Wirft der seine herzförmigen Blätter ab, dann riecht es nach dem süßen Weihnachtsgebäck. Auf dieses Erlebnis freuen sich alle schon.

    Kleinod in der Sanderau
    Bei der Gartengestaltung für die behinderten Mitarbeiter der Werkstatt für Sehgeschädigte achtete Hamberger darauf, dass zu jeder Blühsaison im Jahr etwas Ansprechendes im Garten zu erleben ist. Im Frühjahr blühen Narzissen, Tulpen und Krokus. Im Sommer duftet der Lavendel besonders fein. Herbstastern und die blau blühenden Bartblumen bringen Farbe in den Herbst. Im Winter blüht die Zaubernuss. Dass blinde Menschen, Mehrfachbehinderte, Gehbehinderte und Senioren seit Juni durch dieses abwechslungsreiche, künstlerisch gestaltete Kleinod in der Würzburger Sanderau streifen können, haben sie zahlreichen Sponsoren zu verdanken. Vor allem die Würzburger Krick-Stiftung beteiligte sich großzügig an den Kosten. Daneben kam Geld von der Paul-und-Charlotte-Kniese-Stiftung aus Berlin. Auch der Würzburger Blindenobsorgeverein und weitere private Spender ermöglichten die Gestaltung der integrativen Gartenanlage.