Benedikt, Johanna und Kilian aus dem Volkacher Ortsteil Astheim (Dekanat Kitzingen) warten gespannt auf den Nikolaus. Furcht haben sie keine, denn sie kennen den Bischof und seinen Begleiter schließlich schon vom Kindergarten. Doch ganz so ungerührt sind die Kleinen dann doch nicht, denn der heilige Mann lässt auf sich warten. Ob er uns wohl vergessen hat? Mit fragenden Augen schauen die beiden Großen, Johanna und Benedikt, zu den Eltern. Der dreijährige Kilian dagegen hüpft vergnügt hin und her und ist recht quirlig. Doch horch, die Türglocke geht. Schwere Stiefeltritte kommen durch die Diele in die gute Stube. Und schon stehen Nikolaus und sein düsterer Gefährte im Wohnzimmer.
Ein Fingerspiel einstudiert
Der siebenjährige Benedikt schaut ein wenig aufgeregt. Aber: So schlimm wird es wohl nicht werden, er hat schließlich ein Fingerspiel einstudiert. Auch der Jüngste, Kilian, schaut von Papas Arm recht kess in die Runde. Ihm kann mit Sicherheit nichts passieren. Nur die vierjährige Johanna klammert sich ängstlich an ihre Mami und schaut aus sicherer Entfernung auf die beiden himmlischen Boten. Doch schließlich kann Papa das Trio zu einem gemeinsamen Liedchen ermuntern.
Das goldene Buch
Bischof Nikolaus schaut wohlwol- lend in die Runde und zückt sein goldenes Buch. Dann wollen wir doch mal sehen. Zuerst kommt Klein-Kilian an die Reihe. Er hat nur ein kleines Sündenregister. Vor allem muss er versprechen, endlich den Schnuller nicht mehr zu brauchen. Denn er ist doch schon ein großer Junge. Zusammen mit Papa gibt der Kleine sein Ehrenwort. Auch Johanna muss eine kleine Strafpredigt über sich ergehen lassen. Im Großen und Ganzen ist sie zwar recht brav, hält aber im Kinderzimmer keine Ordnung.
Der Letzte im Bunde ist Benedikt, der die ganze Zeit den Bischofsstab halten musste und eher gelangweilt wirkt. Doch jetzt kommt der Nikolaus mit strenger Miene auf ihn zu und zückt die lange Liste der kleinen Verfehlungen. Freilich kann Benedikt wunderschön malen und hilft auch der Mami beim Tischdecken gerne. Nur: Er schaut viel zu viel Fernsehen und umgeht nach Möglichkeit jedes Verbot. „So geht es natürlich nicht“, meint Nikolaus mit tiefer Stimme, und Knecht Rupprecht klopft unwillig mit der Rute dazu. Benedikt nickt artig, nein er will nie mehr so lange Fernsehen und schon gar nicht, wenn es verboten ist.
Geschenke auspacken
Jetzt ist Nikolaus zufrieden mit seinen braven Schützlingen und Knecht Rupprecht darf an die Drei endlich die Geschenke austeilen. Mit strahlenden Augen nimmt jedes Kind sein Päckchen in Empfang. Die Angst ist wie weggeblasen. Und als Nikolaus und Rupprecht schließlich gegangen sind, kennt die Freude keine Grenzen mehr. Selig betrachten sie ihre Päckchen und machen sich geschwind ans Auspacken.
Nikolaus ist nicht der Weihnachtsmann
Nikolaus und Weihnachtsmann – ist das nicht ein und dasselbe? Vor allem junge Menschen kennen den Unterschied zwischen dem heiligen Bischof Nikolaus und der erfundenen Reklame-Figur des Weihnachtsmanns nicht. Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken hat deswegen die Aktion „Weihnachtsmannfreie Zone“ ins Leben gerufen. Mit Unterstützung durch ZDF-Moderator Peter Hahne verdeutlicht die Aktion, dass der am Konsum orientierte Weihnachtsmann nichts mit dem Bischof Nikolaus zu tun hat. Äußeres Zeichen seines Bischofsamtes sei eine Mitra und nicht – wie beim Weihnachtsmann – eine rote Mütze mit weißer Bommel. Hahne betont: „Uneigennützigkeit und Nächstenliebe – das sind Werte, die ich mit Nikolaus verbinde. Er ist ein hervorragender Wegbereiter für die Weihnachtsbotschaft.“
Informationen im Internet unter: „www.bonifatiuswerk.de“.