Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

    Mehr

    Kranke und Schwache nicht ausgrenzen

    Dem kirchlichen Verständnis von Gesundheit liege ein umfassender Begriff zugrunde: Fitness sei nicht alles, sondern auch der Glaube sei wichtig, um nicht nur gesund, sondern geheilt zu werden, schloss Bischof Heinrich Mussinghoff seine Predigt.
    WÜRZBURG. „Heilung bedeutet sehr viel mehr als Gesundheit – sie umschließt die Dimension des Heiles“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Heinrich Mussinghoff, am vergangenen Samstag im Kiliansdom. Gemeinsam mit Bischof Wolfgang Huber, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, und Bischof Friedhelm eröffnete er dort die bundesweite „Woche für das Leben“ mit einem ökumenischen Wortgottesdienst.

    Bischof Friedhelm äußerte in seinem Grußwort Freude über die Wahl des Eröffnungsortes. Er erinnerte an das Ziel der „Woche für das Leben“, Anliegen und Themen, welche Würde und Schutz des menschlichen Lebens beträfen, im öffentlichen Bewusstsein zu halten. Neben zahlreichen Gästen aus Kirche, Politik und Gesundheitswesen begrüßte der Bischof den evangelischen Dekan Günter Breitenbach als Vertreter des erkrankten Landesbischofs Johannes Friedrich. Mitglieder der „Capella St. Stephan“ und des Domchores, Domkantorin Judith Schnell und Domorganist Stefan Schmidt gestalteten den Gottesdienst musikalisch, unter anderem mit Psalmvertonungen von Heinrich Schütz.

    „Gesundheit – höchstes Gut?“
    In sieben Kurzimpulsen wurde das Wochenthema „Gesundheit – höchstes Gut?“ in den Blick genommen: Rainer Schäfer, Chefarzt der Palliativstation des Juliusspitals, Hildegard Leister, Pflegedienstleiterin des Universitätsklinikums, der Stammzellforscher Götz Ulrich Grigoleit, Fitness-Trainerin Isabella Griebl, der Direktor des Körperbehindertenzentrums Heuchelhof, Hans Schöbel, sowie die beiden Klinikseelsorger Edith Spanier-Zellmer und Heribert Kurz berichteten über ihre Arbeit, die damit verbundenen Herausforderungen und ihre Motivation. In kurzen Gebetsrufen baten sie Gott um Beistand und Orientierung.
    Zur thematischen Einführung sprach Bischof Wolfgang Huber. Er erinnerte zunächst an die Heilungstaten Jesu, welche die damals geltenden Normen und Denkweisen, nach denen Krankheiten selbst verschuldet gewesen seien, infrage gestellt hätten. Dies habe die Welt nachhaltig verändert, wovon unter anderem das heutige Gesundheitssystem zeuge. Gesundheit sei wichtig, der Blick darauf werde jedoch immer einseitiger, kritisierte Huber: „Es ist nicht richtig, sie zum Idol zu machen.“ Krankheit und Tod gehörten ebenso zur Wirklichkeit des Lebens. Deshalb sei es wichtig, die heilsame Beziehung zu Gott neu zu entdecken: „Gesund oder krank – jeder soll wissen, dass er von Gott geliebt ist“, sagte Huber.

    Glaube kann heilen
    Ausgehend von der Perikope des blinden Bartimäus aus dem Markusevangelium predigte Bischof Mussinghoff. Dem Blinden sei nicht einfach sein Augenlicht wiedergeschenkt worden. Viel mehr sei sein Glaube ausschlaggebend für die Heilung gewesen – dieser habe ihm die Chance eröffnet, sein Leben in Würde führen zu können, erklärte der Bischof der Diözese Aachen. Kranke und schwache Menschen müssten ihren Platz in der Gesellschaft haben: „Achten wir darauf, dass wir nicht zu einem Menschenbild hindriften, das Leute wie Bartimäus aus der Gesellschaft ausgrenzt“, forderte er. Dem kirchlichen Verständnis von Gesundheit liege ein umfassender Begriff zugrunde: Fitness sei nicht alles, sondern auch der Glaube sei wichtig, um nicht nur gesund, sondern geheilt zu werden, schloss Bischof Mussinghoff.
    Vor dem Segensgebet der Bischöfe Huber und Mussinghoff lud Bischof Friedhelm zur Podiumsdiskussion und anschließend zum „Markt der Möglichkeiten“ ein. Er wies außerdem auf die Kollekte hin, die der jeweiligen Gesundheitsarbeit der evangelischen und katholischen Kirchen in Südtansania zugute kommt.