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Kommentar von Wolfgang Bullin
Konzepte und Ideen sind gefragt
Der Nichtverbrauch von Einkommensteilen, der nur provisorisch (Konsumaufschub) oder definitiv (Konsumverzicht) sein kann.“ – So definiert das dtv-Lexikon (Ausgabe 1997) den Begriff Sparen. Zum Sparen gehöre auch, heißt es weiter, „... das Sparen des Staates, das sich bei einem Überschuss der Staatseinnahmen gegenüber den Staatsausgaben ergibt.“ Vom Sparen ist derzeit viel die Rede, aber nicht in dieser Bedeutung. Nicht „etwas auf die hohe Kante legen“, sondern Ausgaben kürzen oder ganz streichen, weil sie in krassem Missverhältnis zu den Einnahmen stehen, meint diese andere Definition von Sparen. Solchem Sparzwang sehen sich nicht nur Staat und Kommunen ausgesetzt, auch in den Kirchen regiert der Rotstift.
„Erneuern und sparen“ hat man im Bistum Würzburg den Prozess überschrieben, mit dem die Infrastruktur der Diözese den Erfordernissen der Zukunft angepasst werden soll. Nicht nur „Sparen“, sondern „Erneuern und sparen“ deshalb, weil es nicht nur um Ausgabensenkung gehen soll, sondern auch darum, (neue) Schwerpunkte zu setzen, manches vielleicht nicht mehr zu tun, anderes dafür aber intensiver oder sogar besser. Nicht: „Was kann sich die Kirche (noch) leisten?“ muss deshalb die Hauptfrage lauten, sondern: „Was sollte die Kirche leisten?“ und: „Wie kann sie das am besten tun?“.
Dabei kann weniger durchaus auch mehr sein, kann manche Aufgabe – mit einem entsprechenden Konzept – mit weniger Mitteln genauso effektiv oder sogar noch effektiver erfüllt werden. Solch ein Konzept könnte das der Zusammenlegung von Liborius-Wagner- Bücherei und Fernleihbibliothek werden. Es bietet zumindest die Chance, den in Jahrzehnten aufgebauten guten Ruf dieser beiden Büchereien, ihr ausgesuchtes Angebot und ihre Fachkompetenz zu erhalten. Die Alternative wäre wohl – eben weil die Mittel fehlen –, entweder eine von beiden gleich zu schließen oder eines Tages beiden das Totenglöcklein läuten zu müssen. Doch wer will das, angesichts der Tradition, die die Büchereiarbeit im Bistum Würzburg hat, angesichts des vielfach beklagten Defizits an religiösem Wissen, angesichts kaum noch vorhandener oder von Esoterik dominierter Abteilungen „Glaube und Religion“ in Buchhandlungen und angesichts der oft mangelnden religiös-theologischen Kompetenz von deren Personal ernsthaft in Erwägung ziehen?
„Erneuern und sparen“ hat man im Bistum Würzburg den Prozess überschrieben, mit dem die Infrastruktur der Diözese den Erfordernissen der Zukunft angepasst werden soll. Nicht nur „Sparen“, sondern „Erneuern und sparen“ deshalb, weil es nicht nur um Ausgabensenkung gehen soll, sondern auch darum, (neue) Schwerpunkte zu setzen, manches vielleicht nicht mehr zu tun, anderes dafür aber intensiver oder sogar besser. Nicht: „Was kann sich die Kirche (noch) leisten?“ muss deshalb die Hauptfrage lauten, sondern: „Was sollte die Kirche leisten?“ und: „Wie kann sie das am besten tun?“.
Dabei kann weniger durchaus auch mehr sein, kann manche Aufgabe – mit einem entsprechenden Konzept – mit weniger Mitteln genauso effektiv oder sogar noch effektiver erfüllt werden. Solch ein Konzept könnte das der Zusammenlegung von Liborius-Wagner- Bücherei und Fernleihbibliothek werden. Es bietet zumindest die Chance, den in Jahrzehnten aufgebauten guten Ruf dieser beiden Büchereien, ihr ausgesuchtes Angebot und ihre Fachkompetenz zu erhalten. Die Alternative wäre wohl – eben weil die Mittel fehlen –, entweder eine von beiden gleich zu schließen oder eines Tages beiden das Totenglöcklein läuten zu müssen. Doch wer will das, angesichts der Tradition, die die Büchereiarbeit im Bistum Würzburg hat, angesichts des vielfach beklagten Defizits an religiösem Wissen, angesichts kaum noch vorhandener oder von Esoterik dominierter Abteilungen „Glaube und Religion“ in Buchhandlungen und angesichts der oft mangelnden religiös-theologischen Kompetenz von deren Personal ernsthaft in Erwägung ziehen?