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Konsum – der ganz normale Wahnsinn

Beunruhigend ist, wenn ein Sozialwissenschaftler, zum „Fall Alexa“ (Elektronik-Markt am Berliner „Alexa“-nderplatz , bei dessen Eröffnung zu mitternächtlicher Stunde es zu zu Sach- und Personenschäden gekommen ist) befragt, dieses Verhalten begrüßt und argumentiert, es sei besser, wenn sich der Mensch über den Konsum definiert als über immaterielle Werte. Kommentar von Gerhard Heinrichs
Nein, „Alexa“ ist kein Name eines Hurrikans oder Sturmtiefs, auch wenn „Alexa“ deutschlandweit für Wirbel im Blätterwald gesorgt hat. „Alexa“ ist der Name eines ganz normalen Elektronik-Marktes am Berliner „Alexa“-nderplatz, bei dessen Eröffnung zu mitternächtlicher Stunde es zu zu Sach- und Personenschäden gekommen ist. Wie eine Herde wild gewordener Bisons hatten rund 5000 Schnäppchenjäger die Zugänge gestürmt. Dieses nicht unbedingt rätselhafte Geschehen – es gehört schließlich zur Natur des Menschen, seinen Vorteil zu suchen und zu nutzen – mag ja als Einzelfall gerade noch durchgehen, obwohl die Befürworter von Ladenöffnungszeiten rund um die Uhr, die gehäuft in der Weltstadt Berlin unruhig mit den Hufen scharren, Morgenluft gewittert haben mögen.
Beunruhigender ist, wenn ein Sozialwissenschaftler, zum „Fall Alexa“ befragt, dieses Verhalten begrüßt und argumentiert, es sei besser, wenn sich der Mensch über den Konsum definiert als über immaterielle Werte. Und, wie er fortfährt, sei Konsumismus besser als Fundamentalismus. Ist das nicht engstirnig, hat der angerichtete Sachschaden hier am Ende zu pseudowissenschaftlichem Dachschaden geführt? Sicher geht von  Fundamentalisten immer eine Gefahr aus, welche Art von Ideologie oder Religion sie auch vertreten, was terroristische Anschläge immer wieder belegen. Doch ist Konsumismus, also übersteigertes Konsumdenken, genauso schädlich. Gepaart mit Kapitalismus, richtet er ebenso unsere Welt zugrunde, nur nicht so spektakulär. Denn wenn der Mensch sich nur noch darüber definiert, was er hat und sich leisten kann, ist es um das, was die Menschheit braucht, um eine Zukunft in Frieden und Gerechtigkeit zu schaffen, nämlich soziale Verantwortung, mehr als schlecht bestellt. Denn dann geht es um „Jeder gegen jeden“, wobei der Kampf am Wühltisch noch harmlos ist. Descartes hat einmal die nüchterne These „Ich denke, also bin ich“ aufgestellt. Ich konsumiere, also bin ich, ein solches Denken zeugt wohl von einem menschenunwürdigen Menschenbild. Oder ist das heute der ganz normale Wahnsinn?