Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.
Kommentar von Wolfgang Bullin
Nach der Wahl von Kardinal Joseph Ratzinger zum Papst wurden in den Medien zahlreiche Spekulationen, Erwartungen und Befürchtungen geäußert, aber auch viele – wenn auch meist diffuse – Hoffnungen. Selbst im doch als so papstkritisch geltenden Deutschland mehrten sich die Stimmen, die prophezeiten, dass dieser Papst Benedikt XVI. – im positiven Sinne – wohl noch für manche Überraschung gut sei, dass er die Freiräume und Möglichkeiten des neuen Amtes auch nutzen werde.
Und diese Stimmen scheinen Recht zu behalten. Zwar ist Benedikt XVI. theologisch kein bisschen von der Linie abgewichen, die er als Präfekt der Glaubenskongregation vertreten und verteidigt hat. Aber er hat es verstanden, von dieser Grundlinie ausgehend Zeichen zu setzen – keine spektakulären, aber bemerkenswerte. Zu nennen wären da beispielsweise die Forcierung des Dialogs mit den orthodoxen Kirchen oder auch, dass bei der XI. Weltbischofssynode, die am 2. Oktober begonnen hat, erstmals neben den „regulierten“ Wortmeldungen nach Rednerliste auch freie Diskussion im Plenum vorgesehen ist. Und natürlich sind hier zwei Gespräche zu nennen, die der Papst in jüngster Zeit geführt hat: mit dem Oberen der Priesterbruderschaft Pius X. (siehe Sonntagsblatt Nr. 37 vom 11. September 2005) und mit seinem früheren Professoren-Kollegen Hans Küng, dem 1979 von der Glaubenskongregation die Lehrerlaubnis entzogen worden war.
Zeichen einer Dialogbereitschaft, die manch einer Joseph Ratzinger wohl gar nicht zugetraut hat. Zeichen möglicherweise auch dafür, dass Benedikt XVI. sich nicht nur als Lehrer und Leiter der Kirche versteht, sondern ebenso als Hörender, Mitgehender und Mitsuchender. Zeichen auch dafür, dass er jetzt nicht mehr der ist, ja sein muss, dessen erste Aufgabe darin besteht, die Lehre der Kirche zu bewahren und zu verteidigen, sondern dass er nun die Freiheit und zugleich Aufgabe hat, vor allem Hirte zu sein und Brückenbauer, lateinisch Pontifex – einer der vielen Papsttitel. Und Brückenbauer brauchen wir in Kirche und Welt heute auf allen Ebenen. Deshalb macht es Mut, wenn der oberste Hirte der Kirche gerade diesen Titel offensichtlich so ernst nimmt.
Und diese Stimmen scheinen Recht zu behalten. Zwar ist Benedikt XVI. theologisch kein bisschen von der Linie abgewichen, die er als Präfekt der Glaubenskongregation vertreten und verteidigt hat. Aber er hat es verstanden, von dieser Grundlinie ausgehend Zeichen zu setzen – keine spektakulären, aber bemerkenswerte. Zu nennen wären da beispielsweise die Forcierung des Dialogs mit den orthodoxen Kirchen oder auch, dass bei der XI. Weltbischofssynode, die am 2. Oktober begonnen hat, erstmals neben den „regulierten“ Wortmeldungen nach Rednerliste auch freie Diskussion im Plenum vorgesehen ist. Und natürlich sind hier zwei Gespräche zu nennen, die der Papst in jüngster Zeit geführt hat: mit dem Oberen der Priesterbruderschaft Pius X. (siehe Sonntagsblatt Nr. 37 vom 11. September 2005) und mit seinem früheren Professoren-Kollegen Hans Küng, dem 1979 von der Glaubenskongregation die Lehrerlaubnis entzogen worden war.
Zeichen einer Dialogbereitschaft, die manch einer Joseph Ratzinger wohl gar nicht zugetraut hat. Zeichen möglicherweise auch dafür, dass Benedikt XVI. sich nicht nur als Lehrer und Leiter der Kirche versteht, sondern ebenso als Hörender, Mitgehender und Mitsuchender. Zeichen auch dafür, dass er jetzt nicht mehr der ist, ja sein muss, dessen erste Aufgabe darin besteht, die Lehre der Kirche zu bewahren und zu verteidigen, sondern dass er nun die Freiheit und zugleich Aufgabe hat, vor allem Hirte zu sein und Brückenbauer, lateinisch Pontifex – einer der vielen Papsttitel. Und Brückenbauer brauchen wir in Kirche und Welt heute auf allen Ebenen. Deshalb macht es Mut, wenn der oberste Hirte der Kirche gerade diesen Titel offensichtlich so ernst nimmt.