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Kommentar von Wolfgang Bullin
In einem Schreiben an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, hat der Rat der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) erklärt, sich nicht mehr an der Überarbeitung der Einheitsübersetzung der Bibel zu beteiligen (siehe Seite 5). Ist das nur ein weiteres Zeichen der seit geraumer Zeit immer wieder beklagten Eiszeit im lutherisch-katholischen Dialog? Oder ist es doch ein bemerkenswerter und bewusster Schritt zurück im ökumenischen Miteinander von Katholiken und Protestanten?
Zumindest ist es ein Schritt, der überraschend gekommen ist, anscheinend auch für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. So sprach Kardinal Lehmann auch von einer „schweren Belastung“. Auch wenn es bereits seit Längerem innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirche eine spürbare Abwendung von der Einheitsübersetzung gab, verbunden mit einer Rückbesinnung auf die Luther-Übersetzung, verwundert diese klare Absage doch etwas, zumal man bereits zweimal gemeinsam ein ökumenisches Jahr der Bibel veranstaltet hatte. Verwunderlich auch, dass die EKD diesen Schritt mit einer vatikanischen Instruktion aus dem Jahr 2001 begründet – vier Jahre nach deren Veröffentlichung.
Andererseits sollte man die Kirche auch im Dorf lassen und diesem Alleingang der EKD nicht zu viel Gewicht beimessen. Zwar hat die katholisch-evangelische Ökumene im Land der Kirchenspaltung schon einen besonderen Stellenwert, aber es handelt sich „nur“ um ein Problem der deutschen Kirche, und nicht um eines der weltweiten Ökumene. Und vielleicht bietet der Vorgang ja die Chance, wieder deutlicher bewusst zu machen, dass es die Bibelübersetzung schlechthin nicht gibt; dass jede Übesetzung der Heiligen Schrift begrenzt und zeitbedingt ist, dass jede Übersetzung zugleich auch schon Interpretation ist. Bietet vielleicht auch die Chance, die Viefalt der Bibelübersetzungen, die es allein in deutscher Sprache gibt, nicht nur als Belastung zu sehen, sondern auch als Reichtum. Denn letztlich muss jeder die Worte der Bibel für sich selbst ins eigene Leben übersetzen.
Zumindest ist es ein Schritt, der überraschend gekommen ist, anscheinend auch für den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. So sprach Kardinal Lehmann auch von einer „schweren Belastung“. Auch wenn es bereits seit Längerem innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirche eine spürbare Abwendung von der Einheitsübersetzung gab, verbunden mit einer Rückbesinnung auf die Luther-Übersetzung, verwundert diese klare Absage doch etwas, zumal man bereits zweimal gemeinsam ein ökumenisches Jahr der Bibel veranstaltet hatte. Verwunderlich auch, dass die EKD diesen Schritt mit einer vatikanischen Instruktion aus dem Jahr 2001 begründet – vier Jahre nach deren Veröffentlichung.
Andererseits sollte man die Kirche auch im Dorf lassen und diesem Alleingang der EKD nicht zu viel Gewicht beimessen. Zwar hat die katholisch-evangelische Ökumene im Land der Kirchenspaltung schon einen besonderen Stellenwert, aber es handelt sich „nur“ um ein Problem der deutschen Kirche, und nicht um eines der weltweiten Ökumene. Und vielleicht bietet der Vorgang ja die Chance, wieder deutlicher bewusst zu machen, dass es die Bibelübersetzung schlechthin nicht gibt; dass jede Übesetzung der Heiligen Schrift begrenzt und zeitbedingt ist, dass jede Übersetzung zugleich auch schon Interpretation ist. Bietet vielleicht auch die Chance, die Viefalt der Bibelübersetzungen, die es allein in deutscher Sprache gibt, nicht nur als Belastung zu sehen, sondern auch als Reichtum. Denn letztlich muss jeder die Worte der Bibel für sich selbst ins eigene Leben übersetzen.