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Kommentar von Gerhard Heinrichs
Groß war die Aufregung jüngst über ein Projekt im Augsburger Zoo. Dort hatte man – dazu noch direkt neben dem Paviangehege – ein afrikanisches Dorf „African village“ aufgebaut, im Stil einfacher Savannenhütten. Und afrikanische Händler und Künstler beteiligten sich, wohl jedoch ausschließlich wegen der zu erwartenden klingenden Münzen. Szenenwechsel: In Hamburg, das bereits 2003 mit einem „Tansania-Park“ zum Gedenken an die deutsche Kolonialzeit für „Furore“ gesorgt hat, will der Senat mit weiteren Denkmälern an die einstigen Verbindungen der Stadt mit den Kolonien des Deutschen Reiches erinnern – und das in blutigen Jubiläumsjahren, denke man nur an die Niederschlagung des Hereroaufstands 1904 oder den Maji-Maji-Aufstand 1905, der ebenfalls zu Massakern unter der afrikanischen Bevölkerung geführt hat.
Sicher sieht nicht jeder direkte Verbindungen zwischen den aktuellen und historischen Ereignissen. Wer allerdings in einer angeblich so modernen und aufgeklärten Gesellschaft Darstellungen im Stil früherer Völkerschauen präsentiert, bei denen „Neger“ als Exoten ausgestellt wurden, wer Zeiten verherrlicht, in denen Deutsche andere Völker unterdrückten, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, unsensibel und geschmacklos zu handeln. In beiden Fällen wird die Menschenwürde anderer Menschen – wenn vielleicht auch nur gedankenlos – mit Füßen getreten. Sicher sollte man solche Vorfälle nicht überbewerten. Aber man könnte sie zum heilsamen Anlass nehmen, einmal selbstkritisch zu hinterfragen, wo, wann und wie wir sonst gegen die menschliche Würde anderer verstoßen. Der hoch geachtete verstorbene Papst Johannes Paul II. hat vor zehn Jahren eine Enzyklika mit dem Titel „Evangelium vitae“ veröffentlicht, in der er an die Frohbotschaft eines Lebens in Fülle für alle Menschen erinnert. Augsburg und Hamburg sind nur Beispiele dafür, dass wir noch einen mühevollen Weg dorthin vor uns haben. Denn zur Fülle gehört auch Respekt vor der menschlichen Würde jedes Menschen.
Sicher sieht nicht jeder direkte Verbindungen zwischen den aktuellen und historischen Ereignissen. Wer allerdings in einer angeblich so modernen und aufgeklärten Gesellschaft Darstellungen im Stil früherer Völkerschauen präsentiert, bei denen „Neger“ als Exoten ausgestellt wurden, wer Zeiten verherrlicht, in denen Deutsche andere Völker unterdrückten, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, unsensibel und geschmacklos zu handeln. In beiden Fällen wird die Menschenwürde anderer Menschen – wenn vielleicht auch nur gedankenlos – mit Füßen getreten. Sicher sollte man solche Vorfälle nicht überbewerten. Aber man könnte sie zum heilsamen Anlass nehmen, einmal selbstkritisch zu hinterfragen, wo, wann und wie wir sonst gegen die menschliche Würde anderer verstoßen. Der hoch geachtete verstorbene Papst Johannes Paul II. hat vor zehn Jahren eine Enzyklika mit dem Titel „Evangelium vitae“ veröffentlicht, in der er an die Frohbotschaft eines Lebens in Fülle für alle Menschen erinnert. Augsburg und Hamburg sind nur Beispiele dafür, dass wir noch einen mühevollen Weg dorthin vor uns haben. Denn zur Fülle gehört auch Respekt vor der menschlichen Würde jedes Menschen.