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Kommentar von Gerhard Heinrichs
Der Weltjugendtag ist vorbei und hat – von organisatorischen Pannen einmal abgesehen – durchwegs gute Noten erhalten. Selbst solche, die von Berufs wegen oder aus sich selbst zugelegter Berufung heraus eher kritisieren als loben, zollten dieser spirituellen Massenveranstaltung und ihren Teilnehmern Respekt. Aber manche Nörgler ficht das nicht an. Zu bitter schmeckt offenbar etlichen, die das Jugendtreffen dazu nutzen wollten, der Kirche kräftig am Zeug zu flicken, die Niederlage. Denn die Jugend der Welt, die sich auf dem Marienfeld traf, war weit davon entfernt, den Beckmessern und Nörglern den Rücken zu stärken. Wie müssen diese gelitten haben. Manchen Medienleuten war die Verzweiflung darüber richtig anzusehen, dass es so gut wie keinen Zoff zu berichten gab. Dabei bemühten sie sich – manchmal mit einer schon peinlich wirkenden Aufdringlichkeit –, interviewten Jugendlichen Reizthemen geradezu in den Mund zu legen. Und Anhänger von Organisationen, die ihre Existenzberechtigung in der Kritik an einer verknöcherten Kirche sehen, umkreisten die jugendlichen Pilger förmlich wie Rattenfänger, appellierten, wenn es schon mit anderen Themen nicht ging, an ihre von der kirchlichen Morallehre unterdrückte sexuelle Freiheit.
Doch die Jugendlichen wollten sich nicht in die Opferrolle drängen lassen, auch wenn wohl viele der jugendlichen Pilger ihrer Kirche bei manchen Themen kritisch gegenüberstehen. Aber sie folgten lieber dem Motto des Weltjugendtags, IHN anzubeten. Das allein war der Anlass des Treffens.
Papst Benedikt XVI. hat von der Kirche als einer menschlichen Familie und einer Familie Gottes gesprochen und nicht verleugnet, dass die Kirche kritikwürdig ist. Wie sein Vorgänger lobte er die versammelten Jugendlichen als „unerschrockene Entwickler der Kultur der Wahrheit, der Liebe und des Friedens“ und spornte sie zu weiterem Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung an. Dieser Konsens mit dem Papst über Grundanliegen der Menschheit war den Jugendlichen in Köln wichtiger als der kritische Dialog, der sicher auch nötig ist. Wer sollte ihnen diese Einstellung verübeln, nachdem sie sonst in einer Gesellschaft ohne zukunftsfähige Ideale und Perspektiven kaum ernst genommen werden?
Doch die Jugendlichen wollten sich nicht in die Opferrolle drängen lassen, auch wenn wohl viele der jugendlichen Pilger ihrer Kirche bei manchen Themen kritisch gegenüberstehen. Aber sie folgten lieber dem Motto des Weltjugendtags, IHN anzubeten. Das allein war der Anlass des Treffens.
Papst Benedikt XVI. hat von der Kirche als einer menschlichen Familie und einer Familie Gottes gesprochen und nicht verleugnet, dass die Kirche kritikwürdig ist. Wie sein Vorgänger lobte er die versammelten Jugendlichen als „unerschrockene Entwickler der Kultur der Wahrheit, der Liebe und des Friedens“ und spornte sie zu weiterem Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung an. Dieser Konsens mit dem Papst über Grundanliegen der Menschheit war den Jugendlichen in Köln wichtiger als der kritische Dialog, der sicher auch nötig ist. Wer sollte ihnen diese Einstellung verübeln, nachdem sie sonst in einer Gesellschaft ohne zukunftsfähige Ideale und Perspektiven kaum ernst genommen werden?