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      Pfarrbriefe im Bistum werden zunehmend professioneller gestaltet

      Kirchliches Leben in Druckform

      Pfarrbriefe in der Diözese Würzburg sind wichtige Informationsquellen. Sie bilden ab, was im kirchlichen Umfeld vor der Haustür läuft. Dass jeder pastorale Raum seinen Pfarrbrief hat, ist den Verantwortlichen wichtig. Außerdem unterstützen sie eine zunehmend professionelle Produktion.

      Viele Informationen zum kirchlichen Leben der Pfarreien finden sich im Pfarrbrief wieder: Gottesdienstzeiten, Aktionen der Ministranten, Treffen der Senioren, Anlaufstellen bei seelsorglichen Fragen, aktuelle Themen und Projekte. So bildet er das kirchliche Leben in den Gemeinden in gedruckter Form ab. Doch Aufmachung, Erscheinungsweise, Inhalte und Verbreitung sind in den pastoralen Räumen noch sehr unterschiedlich.

      Noch gilt „halbe-halbe“

      Pfarrer Armin Haas hat Spaß daran, an seinen Pfarrbrief selbst Hand anzulegen. Themen gewichten, layouten, das Zusammenspiel mit seinem Team gestalten. Im pastoralen Raum Bad Brückenau sind dreiPfar­reiengemeinschaften zusammengefasst. Dort macht man im gemeinsamen Pfarrbrief „halbe-halbe“: über die Hälfte sind gemeinsame Artikel, der Rest wird für jede Pfarreiengemeinschaft individuell ergänzt. Haas ist zuversichtlich, dass es langfristig mehr Gemeinsamkeit geben wird. Das aber brauche seine Zeit. Schon jetzt bilden die Mitarbeiter in den Pfarrbüros ein effizientes Team. Hilfreich ist dabei das vom Bistum Würzburg angebotene Redaktionssystem PEIQ. Armin Haas und sein Team nutzen es gerne. „Es ähnelt einem Fotobuch, Material wird in feste Formate hochgeladen. Die Inhalte können individuell sein. Aber auch da gibt es Vorlagen aus dem Fundus von Pfarrbriefservice und dem Bistum.“

      Kirche wiedererkennen

      Johannes Simon, Pastoralreferent und Leiter des Referates „Kommunikation im pastoralen Raum“ im Medienhaus der Diözese, ist seit über 20 Jahren im Thema. Aktuell ist er froh darüber, dass PEIQ sich mehr und mehr in den pastoralen Räumen etabliert; so nutzen es bereits heute 31 der 43 Räume. Die „Marke Kirche“ mit dem Design des Bistums etabliere sich allmählich auch in diesem Bereich. Simon sieht den Pfarrbrief wie ein Mitglieder-Magazin mit großem Wiedererkennungswert durch ein einheitliches Layout und transparentes Arbeiten. Ein weiterer Pluspunkt ist die Kostenbeteiligung am Pfarrbrief seitens der Diözese, wenn der pastorale Raum mit einem Kommunikationskonzept und dem Redaktionssystem PEIQ arbeitet.

      Im pastoralen Raum Karlstadt ist man noch nicht so weit. Verwaltungsreferentin Anja Kohlheb musste sich nach einem Stellenwechsel zunächst in andere Themen einarbeiten. Darum erscheint der Pfarrbrief dort monatlich bisher noch in althergebrachter Weise in den drei Pfarreien Retzbach, Arnstein und Zellingen. „Wenn es gegen Ende des Jahres ein wenig ruhiger wird, ist der Plan schon, sich mit PEIQ zu befassen“, kommentiert Kohlheb. Als Hauptamtliche ist sie federführend für die Erstellung zuständig, an ehrenamtlich Mitarbeitenden fehlt es.

      Die Dinge langsam angehen

      Im pastoralen Raum Bad Kissingen dagegen hat man sich bereits vor Jahren mit einer Umstellung des Pfarrbriefes befasst, die Arbeit mit dem Redaktionssystem läuft heute routiniert. Die Verantwortung für das Schriftstück liegt in diesem pastoralen Raum komplett in den Händen eines hauptamtlichen Teams. Das sei auch dort der Tatsache geschuldet, dass es an Ehrenamtlichen mangelt, erklärt Pastoralreferent Dirk Rudolph. So obliegt ihm die Endredaktion, nachdem der einheitliche Pfarrbrief zusammengestellt ist; ein Großprojekt, denn der Brief erscheint monatlich jeweils mit bis zu maximal 70 Seiten Inhalt. 20 Pfarreien gehören zu dieser pastoralen Einheit. Rudolph sieht es pragmatisch und keineswegs negativ, dass „einer für alle“ erscheint: „Die Individualität der einzelnen Pfarreien leidet schon darunter, aber wir achten sehr auf inhaltliche Ausgewogenheit. Der Pfarrbrief ist ein bisschen wie ein Spiegel des pastoralen Raumes – wie weit sind wir in unserer Entwicklung? Die solidarische Zusammenarbeit steht da für uns ganz oben.“ Die Synergieeffekte seien nicht von der Hand zu weisen, wenn man mit PEIQ arbeitet, von der Zeiteffizienz ganz zu schweigen, sagt er: „Alte Grabenkämpfe werden da immer aufflammen, aber dem muss man nicht länger nachgeben. Dass sich vieles ändert, ist Fakt. Wer aber sagt denn, dass es schlimm sein muss?“

      Johannes Simon hat viel Erfahrung darin, geduldig zu sein. Und so verfolgt er das Ziel, die Kommunikation mit den Menschen durch die Pfarrbriefe im Einklang mit den neuen Rahmenbedingungen zu entwickeln – beharrlich und konsequent. Doch ist es ihm sehr wichtig, die Menschen in ihrem Tempo zu begleiten. „Ich habe die Wahl. Entweder lasse ich die Dinge langsam wachsen, dann haben sie Bestand. Oder ich drücke es ihnen auf, damit wäre aber nichts gewonnen.“

      Judith Bornemann

      Christsein ins Wort und ins Heft bringen

      Johannes Simon kennt sich aus mit dem Medium Pfarrbrief. Er ist Pastoralreferent und Leiter des Referats „Kommunikation im pastoralen Raum“ im Medienhaus der Diözese Würzburg. Seit dem Start im Jahr 2002 koordiniert er das Internetportal „Pfarrbriefservice.de“. Es richtet sich an alle Ehren- und Hauptamtlichen, die vor Ort an der Produktion von Pfarrbriefen beteiligt sind. Bestandteil des Angebots sind auch Aus- und Weiterbildungen. Fragen rund um dieses Thema beantwortet der zuständige Referatsleiter Johannes Simon gerne bei Anruf unter 09521 951247-0 oder über E-Mail info@pfarrbriefservice.de.

      Welche Möglichkeiten bieten sich für eineVereinheitlichung eines Pfarrbriefs?

      Vereinheitlichung übersetze ich mit Zusammenarbeit. In einem gemeinsamen Pfarrbrief oder in gemeinsamen Teilen darin kann ich das Spektrum kirchlichen Lebens vor Ort gut darstellen. Diese Zusammenarbeit kann entlasten, man kann sich gegenseitig unterstützen und ergänzen. Darin liegt eine Aufgabe und Chance der derzeitigen Entwicklung.

      Auf welche Punkte sollte vor allem beim Inhalt geachtet werden?

      „Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.“ Dieses Motto sehe ich als wesentlich: Welche Themen interessieren Leserinnen und Leser? Wo hilft das, was wir als Kirche zu sagen haben, zum Gelingen des Lebens und Zusammenlebens? Und zwar nicht nur den knapp zehn Prozent, die am kirchlichen Leben teilnehmen, sondern den 100 Prozent Kirchenmitgliedern und weiteren. Da gilt es, das Christsein unter den Menschen ins Wort und ins Heft zu bringen.

      Warum macht „Corporate Identity“, ein einheitliches Erscheinungsbild, gerade im Pfarrbrief Sinn?

      Wir leben in einer marken- und medienorientierten Gesellschaft. Wenn jemand aus den Haßbergen an den Untermain umzieht, kann man am neuen Wohnort die Publikation im Design des Bistums gleich wieder als Pfarrmagazin identifizieren. Wiedererkennung spielt heute eine sehr große Rolle. Und das Design muss nicht jedes Mal neu erfunden werden. So erziele ich mit einem Mindestmaß an Aufwand ein Maximum an professioneller Gestaltung.

      Judith Bornemann