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      Blick in die Pfarrgemeinden

      Kirche online: Wie Pastorale Räume in sozialen Medien auftreten

      Mehr Bekanntheit. Mehr Kontakt zu jungen Menschen. Diese Ziele verfolgen Pastorale Räume mit ihren Auftritten in Sozialen Medien. Gemeindereferentin Annemarie Göbel aus dem Pastoralen Raum Burkardroth und Bad Bocklet und Pfarrsekretärin Anita Geiling aus dem Pastoralen Raum Aschaffenburg berichten von ihren Erfahrungen.

      Das Instagramkonto des Pastoralen Raums Burkardroth und Bad Bocklet wurde während der Coronapandemie erstellt. Es war die Antwort der Gemeinde auf die Frage: Wie halten wir den Kontakt zu unseren Mitgliedern? Seither betreuen die Gemeindereferenten Annemarie Göbel und Johannes Schulz den Kanal. Die Arbeitsteilung habe sich aus ihren Arbeitsbereichen ergeben, erläutert die Gemeindereferentin. Da sie sich ohnehin mit der Kommunionvorbereitung beschäftige, begleite sie diese auch medial. Schulz hingegen sei für die Firmvorbereitung zuständig. Und sie betreuen jeweils den Ort, in dem sie sitzen. So zeige sie Burkardroth und er Bad Bocklet.

      Fotos von Ehrenamtlichen

      Damit alle Ortschaften des Pastoralen Raumes repräsentiert werden, liefern Ehrenamtliche regelmäßig Fotos an die Gemeindereferenten. Es sei besonders wichtig darauf zu achten, was bei den Nutzern gut ankomme, sagt Göbel. Für sie bedeute das, mehr als reine Werbung liefern zu müssen: „Wir geben mehr Einblicke, mehr Persönliches. Wir Seelsorger stehen nicht auf einem Podest, sondern können Nähe zeigen.“ Sie können ihre Zuschauer in ihren Arbeitsalltag mitnehmen und ihnen zeigen, welche Aufgaben sie täglich erledigen.

      Raum Aschaffenburg steigt wieder aus

      Auch im Pastoralen Raum Aschaffenburg haben Gemeindereferentinnen und Pfarrsekretärin Anita Geiling Konten in den Sozialen Medien gepflegt. Ab dem Jahr 2022 war der Pastorale Raum auf Facebook und Instagram präsent. Im November vergangenen Jahres haben sie die Konten wieder geschlossen. „Wir haben einfach zu wenig erreicht“, sagt Geiling. Eine konstante Aktivität in den Sozialen Medien konnten sie nicht gewährleisten. Auf den Profilen passierte wenig und dementsprechend gab es kaum Reaktionen von anderen Nutzern.  „Wir haben einfach niemanden gefunden, der uns hilft, dass wir regelmäßiger posten können“, erläutert die Pfarrsekretärin. Mit der englischen Bezeichnung „posten“ ist das Veröffentlichen von Beiträgen gemeint. „Das ist für mich nicht nebenbei mal schnell gemacht“, sagt die 58-Jährige. Es fehle an Zeit, um gleich zwei Profile zu betreuen.

      Parallel zu den Konten in den Sozialen Medien, wurde unter www.aschaffenburg-katholisch.de eine neue Internetseite für den Pastoralen Raum Aschaffenburg aufgebaut. Diese wird weiterhin von Pfarrsekretärin Geiling bestückt. „Daran sieht man, dass der Pastorale Raum noch zusammenwachsen muss“, sagt sie. Sie könne nur ins Netz stellen, wovon sie weiß. Jede Pfarrei habe ihre eigenen Kommunikationskanäle, beispielsweise eigene Internetseiten. Darüber werden die eigenen Angebote und Veranstaltungen beworben. Die Ebene des Pastoralen Raumes werde dabei leicht vergessen.

      Postings machen Spaß und Mühe

      „Natürlich macht es Spaß“, sagt Göbel über das Posting. „Aber es wird sehr unterschätzt. Nicht umsonst hat das Bistum eine eigene Internetredaktion.“ Sie schätzt, dass sie und Schulz sich jeweils eine Stunde am Tag mit ihrem Auftritt auf Instagram beschäftigen. Denn nicht nur das Posten mache Arbeit. Es gehöre auch dazu, sich zu fragen: Was kann ich fotografieren? Welchen Text soll ich dazu schreiben? Außerdem sei die Interaktion mit anderen Profilen sehr wichtig. Gemeint sind Reaktionen anderer Menschen in Form von Nachrichten, Kommentaren oder Herzen. Die führen nämlich dazu, dass man auch von Leuten wahrgenommen wird, die keine Kirchgänger sind. So erreichen die Gemeindereferenten auch Menschen, die sie gar nicht persönlich kennen. Es komme auch zum Austausch mit anderen Pastoralen Räumen. Kollegen vom Untermain hätten Göbel angesprochen und gesagt: „Es ist schön, dass wir auch mal mitbekommen, was die anderen so machen.“ Wenn man öffentlich als Pastoraler Raum auftrete, trage man große Verantwortung, sagt die Gemeindereferentin. Man müsse darauf achten, dass man seine Reichweite sinnvoll nutze und besonders sensibel sei, um niemanden ungewollt zu verletzen. Etwa indem man eine Glaubensvorstellung bewirbt, die nicht alle Menschen teilen.

      Doch es habe auch Misserfolge gegeben. Beiträge, auf die kaum bis gar nicht reagiert wurde. So wurden Fotos, die Innenräume örtlicher Kirchen zeigten, kaum mit einem Herz markiert. Dieses Signal müsse man wahrnehmen und dann aufhören den Aufwand zu betreiben. „Wir haben durch Versuch und Irrtum ganz viel dazu gelernt“, sagt Göbel. Aber es gebe auch sehr erfreuliche Interaktionen: Zum Beispiel erreichen den Instagramkanal @kirche.bbc an den Geburtstagen der Pfarrer sehr wertschätzende Nachrichten. Oder wenn ein befreundeter Pfarrer aus Argentinien angekündigt wird. Dann kommen liebe Nachfragen aus der Gemeinde, wann er wo anzutreffen sei, erläutert die Gemeindereferentin. Wurden die eigenen Ziele also erfüllt? „Ja“, sagt Göbel. Sie erreichen eine ganz andere Zielgruppe. „Auf Instagram können wir Ministranten, Firmlinge und Kommunioneltern besser erreichen.“ Für die Älteren bleibt aber der Pfarrbrief das wichtigste Medium.

      Pfarrsekretärin Geiling hält ein Come-Back des Pastoralen Raums Aschaffenburg in den Sozialen Medien für nicht ausgeschlossen. Doch vorher braucht es Menschen, die Zeit und Lust haben, sich ihnen täglich zu widmen. Die genau hinsehen und feststellen, was gut funktioniert und von welcher Idee man sich lösen muss. Die nicht nur über den Pastoralen Raum, sondern auch von sich selbst erzählen möchten. Wenn ein Pastoraler Raum online präsent sein möchte, dann müssen möglichst viele animiert werden, Fotos zu knipsen und mitzugestalten.

      Angelina Horosun

      Tipps aus der Internetredaktion

      Zielgruppe kennenlernen

      Wen wollen Sie ansprechen? Welche Themen und Probleme beschäftigen  Ihre Zielgruppe? Welche Fragen haben die Menschen? Wenn Sie Ihre Zielgruppe kennen, fällt es Ihnen leichter, relevante Inhalte anzubieten.

      Mehrwert herausfinden

      Fragen Sie sich, warum Sie persönlich für Kirche aktiv sind. Denken Sie an den Mehrwert, den Sie Ihrer Zielgruppe bieten. Wozu ist Ihre Pfarrgemeinde oder Ihr Pastoraler Raum da? Worin sind Sie Experten? Welche Antworten und Tipps für den (Glaubens-)Alltag können Sie geben? Interessant sind persönliche Einblicke.

      Klare Inhalte

      Schreiben Sie verständliche Texte und nutzen Sie #Hashtags. Seien Sie konsistent, indem Sie regelmäßig Inhalte teilen. Wechseln Sie zwischen Unterhaltung und Information. Auch Infografiken, Anleitungen und Lehrreiches in Quizform sind sehr beliebt.

      Community statt Follower

      Ziel ist nicht, tausende Follower zu haben. Es geht darum, dass Ihre Follower mit Ihnen interagieren und eine Bindung zu Ihrem Kanal aufbauen.

      Dialog mit der Zielgruppe

      Antworten Sie auf Nachrichten und Kommentare, liken Sie die Beiträge und Kommentare anderer. Seien Sie interaktiv: Beenden Sie Ihre Posts mit einer Frage an Ihre Follower oder bitten Sie um Feedback.

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      1. Datenschutz: Verarbeiten Sie so wenige personenbezogene Daten wie möglich. Holen Sie sich vor der Veröffentlichung immer die Zustimmung.

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      3. Impressum: Weisen Sie auf das Impressum und die Datenschutzerklärung hin.