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Kommentar von Wolfgang Bullin
Keine guten Karten für die Theologie
Für Aufregung bei den Bischöfen in Bayern hat kurz vor Weihnachten ein Brief der Bayerischen Rektorenkonferenz an Wissenschaftsminister Thomas Goppel gesorgt. Darin teilten die Rektoren der bayerischen Universitäten mit, dass sie in ihrer Sitzung am 12. Dezember 2003 beschlossen hätten, „dass aufgrund der bayernweit vergleichenden Kriterien für Forschung und Lehre sowie unter Berücksichtigung der von der Bayerischen Staatsregierung beschlossenen Haushaltskürzungen die Theologie in Bayern auf drei Katholische Fakultäten und eine Evangelisch-Theologische Fakultät konzentriert werden soll“. Die Staatsregierung wurde aufgefordert, mit den Kirchen Verhandlungen zur Revision des Konkordats und der Kirchenverträge zu beginnen. Auch wenn die Rektoren die Standort-Entscheidung der Staatsregierung anheim stellten, waren wohl die Fakultäten in Augsburg, Bamberg und Passau gemeint, deren Schließung bereits der Oberste Rechnungshof gefordert hatte.
Allerdings hatte die katholische Kirche als Reaktion auf diese Forderungen des Rechnungshofes mit dem damaligen Wissenschaftsminister Zehetmaier bereits 1998 einen drastischen Stellenabbau im Umfang von zweieinhalb Fakultäten vereinbart, der großteils bereits umgesetzt ist. Dass diese erbrachten Einsparungen im Brief der Rektoren ignoriert würden, sei nicht fair, kritisierte Kardinal Friedrich Wetter in einer ersten Reaktion. „Wir Bischöfe lassen uns nicht diktieren, was mit den theologischen Fakultäten geschehen soll“, stellte er klar. Zugleich signalisierte er Bereitschaft zu weiteren Schritten, sollten sich diese als erforderlich herausstellen, allerdings als Ergebnis der bereits vor dem Brief vereinbarten Gespräche zwischen Kirchen, Ministerium und Rektoren.
Doch dürften die Kirchen angesichts sinkender Studentenzahlen an den theologischen Fakultäten keine allzu guten Karten haben. Zurecht hat der Kardinal darauf hingewiesen, dass es an den Universitäten um mehr gehen müsse als um Berufsausbildung, und dass nur noch Philosophie und Theologie an der Universität die Welt als Ganzes zur Sprache brächten. Dem heute üblichen, am kurzfristigen Nutzwert orientierten Denken, das Bildung auf Ausbildung reduziert, sind solche Aspekte aber kaum vermittelbar. Der Kardinal wird viele Mitstreiter brauchen, damit seine berechtigten Einwände überhaupt als Argumente in Erwägung gezogen werden.
Allerdings hatte die katholische Kirche als Reaktion auf diese Forderungen des Rechnungshofes mit dem damaligen Wissenschaftsminister Zehetmaier bereits 1998 einen drastischen Stellenabbau im Umfang von zweieinhalb Fakultäten vereinbart, der großteils bereits umgesetzt ist. Dass diese erbrachten Einsparungen im Brief der Rektoren ignoriert würden, sei nicht fair, kritisierte Kardinal Friedrich Wetter in einer ersten Reaktion. „Wir Bischöfe lassen uns nicht diktieren, was mit den theologischen Fakultäten geschehen soll“, stellte er klar. Zugleich signalisierte er Bereitschaft zu weiteren Schritten, sollten sich diese als erforderlich herausstellen, allerdings als Ergebnis der bereits vor dem Brief vereinbarten Gespräche zwischen Kirchen, Ministerium und Rektoren.
Doch dürften die Kirchen angesichts sinkender Studentenzahlen an den theologischen Fakultäten keine allzu guten Karten haben. Zurecht hat der Kardinal darauf hingewiesen, dass es an den Universitäten um mehr gehen müsse als um Berufsausbildung, und dass nur noch Philosophie und Theologie an der Universität die Welt als Ganzes zur Sprache brächten. Dem heute üblichen, am kurzfristigen Nutzwert orientierten Denken, das Bildung auf Ausbildung reduziert, sind solche Aspekte aber kaum vermittelbar. Der Kardinal wird viele Mitstreiter brauchen, damit seine berechtigten Einwände überhaupt als Argumente in Erwägung gezogen werden.