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      Jugendliche im Bistum beteiligen sich an der 72-Stunden-Aktion

      Jugend legt Fundamente für besseres Miteinander

      Ziel der 72-Stunden-Aktion ist, soziale Arbeit zu leisten. In drei Tagen setzen Kinder und Jugendliche eines oder gleich mehrere Projekte um. Zwei Jugendgruppen aus dem Bistum erzählen, was sie vorhaben und wie es ihrem Ort nützt.

      Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat die Aktion angestoßen: In der Zeit vom 18. bis zum 21. April sollen sich deutschlandweit Jugendverbände engagieren und Vorhaben umsetzen, die dem gesellschaftlichen Miteinander dienen. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ beteiligen sich mindestens 93 Gruppen im Bistum Würzburg an der Aktion. So viele Anmeldungen liegen dem BDKJ vor. Und weitere Anmeldungen sind möglich.

      Nicht das erste Mal

      „Es war gar nicht die Frage, ob wir teilnehmen, sondern was wir machen“, sagt D-Team-Mitglied Johannes Lotz. Das D-Team ist im Pastoralen Raum Kahlgrund ansässig und steht für „Dein Team“. Seine Mitglieder haben sich schon an der vergangenen Aktion im Jahr 2019 beteiligt. Damals haben sie Zimmer gestrichen, in denen Jugendliche übernachten, die zu Jugendandachten angereist sind, erzählt der 22-Jährige. Lotz und drei weitere Mitglieder sitzen an einem sonnigen Sonntagvormittag vor dem Jugendhaus in Gunzenbach (Landkreis Alzenau in Unterfranken). Hier haben rund zehn Mitglieder des D-Teams ihr Wochenende verbracht und Entscheidungen für die 72-Stunden-Aktion getroffen. Einige von ihnen verbringen die Zeit lachend und singend im Jugendhaus.

      Lotz und andere Mitglieder werden einen Pizzaofen in Schimborn bauen. Mit Beginn des Jahres 2023 wurde das D-Team der dortigen katholischen Kirchenstiftung angegliedert. Doch das sei nicht der Grund, warum der Pizzaofen dort gebaut werde, sagt Lotz. Der Ort habe eine aktive Jugendarbeit und sei wegen der Zuganbindung gut erreichbar. In Schimborn gebe es oft genutzte Jugendräume und einen schönen Pfarrgarten, in dem der Ofen stehen wird. Nicht alle Mitglieder des D-Teams werden beim Bau helfen können, erklärt er. „Einige von uns sind dann mitten in der Abiturprüfungsphase.“ Die 13 Mitglieder aus 13 verschiedenen Ortschaften haben sich schnell auf den Pizzaofen einigen können, sagt Lotz. Denn die Idee bestand schon lange vor der diesjährigen 72-Stunden-Aktion.

      Weitere Bilder

      Auch die Katholische junge Gemeinde (KjG) Wonfurt (Landkreis Haßberge) nimmt an der Aktion teil. Die 28-jährige Lena Schneider und der 20-jährige Jakob Tempel bilden dort die Pfarrleitung (Bild unten). Die KjG Wonfurt habe etwa 35 Mitglieder, sagt Tempel. Neben ihm und Schneider haben sich sechs weitere Aktive gemeldet, um die 72-Stunden-Aktion zu organisieren. Zu diesem Zweck treffen sie sich regelmäßig im Jugendraum des Pfarrheims. Vor der Besprechung gibt es gekühlte Getränke und Geplauder. Statt eines großen Projekts, möchten die KjG-Mitglieder viele kleine Aktionen auf dem Gelände des Pfarrheims umsetzen: Sie werden die Biertischgarnitur schleifen und lackieren, einen neuen Fernseher anschaffen und montieren, die Fassade des Jugendraums streichen, ein Beet bepflanzen, die Terrasse pflastern, neue Außenleuchten anbringen und die Bänke mit Sitzkissen ausstatten.

      Die jüngere Generation der KjG Wonfurt wird zwar nicht direkt an der 72-Stunden-Aktion beteiligt. Doch die sechs- bis 15-Jährigen waren „maßgebliche Ideengeber“ wie es aus der Organisationsgruppe heißt. Zum Beispiel haben sie darauf aufmerksam gemacht, dass die Sitzecke auf der Terrasse im Sommer nicht vor der Sonne geschützt ist. Deshalb wird bei der 72-Stunden-Aktion auch ein Sonnensegel angebracht. Das werden sie wohl nach Maß anfertigen lassen müssen, weil ein rechteckiges Segel nicht passt. Außerdem entscheiden die Anwesenden, dass Platten statt Pflastersteine auf der Terrasse verlegt werden. Wie die meisten Verbände, trägt die KjG Wonfurt die Kosten für die 72-Stunden-Aktion selbst. Möglicherweise zahlt ihnen die Gemeinde oder Kirchenverwaltung einen Zuschuss. Und der BDKJ hilft ihnen bei der Sponsorensuche. Dafür hat die KjG angegeben, welche Sachspenden sie gebrauchen könnten, zum Beispiel Außenputz oder Wandfarbe. „Auch ausgehandelte Rabatte würden helfen“, erklärt Schneider. Etwa in einer Gärtnerei, um vergünstigte Pflanzen für das Beet zu kaufen.

      Kassenwart des D-Teams ist Johannes Lotz. Er ist damit auch für die Buchhaltung zuständig. Alleine könne der Jugendverband die 72-Stunden-Aktion nicht finanzieren und sei auf Spenden angewiesen, sagt er. In Schulungen werden sie auf solche Herausforderungen vorbereitet. Die Kirchliche Jugendarbeit (kja) bringe ihnen bei, wo und wie sie Zuschüsse beantragen. Zur Jugendarbeit sagt der 28-jährige Jens Jüttner: „Um an der Lebensrealität der Jugendlichen zu sein, müssen wir vor allem weltliche Angebote machen.“ Sie engagieren sich in der Ferienbetreuung und bieten gemeinsame Spaziergänge an. Die Religionszugehörigkeit spiele also keine Rolle. „Außer bei der Firmung natürlich“, scherzt er im Hinblick auf die Firmvorbereitung.

      Sitzecke aus Paletten gebaut

      Die KjG in Wonfurt hat mit ihren jüngeren Mitgliedern auf der Terrasse des Pfarramts bereits Vorarbeit geleistet. Sie haben die Sitzecke aus Paletten gebaut und sich mit farbigen Handabdrücken an der Wand verewigt. Bei der Jugendarbeit gelten auch im Hinblick auf die 72-Stunden-Aktion besondere Regeln, zum Beispiel, dass polizeiliche Führungszeugnisse eingeholt werden müssen. Auch das wird beim Treffen der KjG-Mitglieder besprochen. Solche Maßnahmen der Kirche gehören zum präventiven Schutz der Kinder. Die für sie zuständigen Erwachsenen werden auf diese Weise überprüft. Darüber hinaus halten die anwesenden KjG-Mitglieder fest, dass die Wand des Jugendhauses schon vor dem 18. April verputzt werden muss, um sie am Wochenende der Aktion streichen zu können. Die verantwortlichen KjG-Mitglieder freuen sich auf die Aufwertung der Terrasse – besonders, weil sie wissen, dass sich gerade die Jüngeren gerne dort aufhalten.

      Ein Stück Pizza für den Bischof

      Auch das Kahlgrunder D-Team hat schon Anfang April mit den Vorbereitungen begonnen. Mithilfe eines Maurers wurde das Fundament gegossen. Spätestens am letzten Tag der 72-Stunden-Aktion soll der Ofen einsatzfähig sein. „Wenn am Sonntag der Bischof zu Besuch kommt, wollen wir ihm ein Stück Pizza anbieten können“, sagt Lotz. Bischof Dr. Franz Jung wird vom 18. bis zum 21. April täglich mehrere Jugendgruppen im Bistum besuchen. Sonntagmittag erwartet ihn das D-Team in Schimborn (siehe Übersicht oben).

      „Sinn der 72-Stunden-Aktion ist, einen gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen“, sagt D-Team-Mitglied Andreas Krämer. Der Pizzaofen werde zwar nicht öffentlich zugänglich sein, könne jedoch unkompliziert auf Anfrage genutzt werden. Er denke da etwa an Seniorenkreise oder die Ministranten vor Ort, erklärt der 27-Jährige. Auch für ihn persönlich geht ein kleiner Traum in Erfüllung: Vor ein paar Jahren hat Krämer seinen D-Team-Freunden das erste Mal die Idee unterbreitet, gemeinsam einen Pizzaofen zu bauen.

      Angelina Horosun