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    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    „Immer super funktioniert“

    Als sie ihren Dienst begannen, waren beide noch Grundschüler. Bei der Entscheidung, Ministrant zu werden, spielte die Familie eine wichtige Rolle. „Bei mir waren es die Brüder, die waren beide Ministranten“, erzählt Johannes, „da hab ich gesagt, ich mach es auch“. Solche Vorbilder hatte Kerstin zwar nicht, doch auch bei ihr kam der Vorschlag aus der Familie, besonders von der Oma. Resümee nach 10 Jahren: „Man wird selbstbewusster und lernt, Verantwortung zu übernehmen“, sagt die 18-Jährige, was Johannes nur bestätigen kann.
    Zeil. Seit knapp zehn Jahren stehen Johannes Erlwein und Kerstin Steigner in der Pfarrkirche St. Michael in Zeil am Main als Ministranten am Altar. Nun haben die beiden Abschied genommen – zumindest von ihrem Dienst als Oberministranten. Da lohnt es sich, Bilanz zu ziehen, die für Johannes und Kerstin nur positiv aussieht.

    „Alles“, antwortet Johannes kurz und knapp auf die Frage, was ihm in seiner Ministrantenzeit am besten gefallen hat. „Es hat immer super funktioniert“, fügt der 19-Jährige dann noch hinzu. Kerstin wird da schon etwas ausführlicher. Die Gemeinschaft der Ministranten untereinander und das gute Miteinander mit Pfarrer Alfred Östreicher nennt sie als erstes. Dazu besondere Aktionen wie an Dreikönig, Ministrantenlager, Ratschen am Karfreitag und die Spielenächte. Aktivitäten wie diese zu organisieren, ist eine Hauptaufgabe von Oberministranten. Drei Jahre lang hatte Kerstin dieses Amt inne, bei Johannes waren es zwei Jahre. In dieser Zeit haben die beiden unter anderem das Mini-Lager, eine Wochenendfreizeit für Ministranten, wiederbelebt. Nun fordert bei allen beiden das bevorstehende Abitur seinen Tribut. „Das nimmt viel Zeit in Anspruch, besonders die Facharbeit“, sagt Kerstin und fügt hinzu, dass sie als Ministranten noch auf Abruf bereitstehen.


    Ansporn aus der Familie
    Als sie ihren Dienst begannen, waren beide noch Grundschüler. Bei der Entscheidung, Ministrant zu werden, spielte die Familie eine wichtige Rolle. „Bei mir waren es die Brüder, die waren beide Ministranten“, erzählt Johannes, „da hab ich gesagt, ich mach es auch“. Solche Vorbilder hatte Kerstin zwar nicht, doch auch bei ihr kam der Vorschlag aus der Familie, besonders von der Oma. Doch es sei kein Zwang dabei gewesen, betont die 18-Jährige. „Die Entscheidung habe ich selbst getroffen“.
    Die Reaktionen von Mitschülern und Freunden waren unterschiedlich. „Am Anfang finden es die Kleinen cool“, sagt Johannes. Doch das ändert sich bei manchen mit der Zeit, wie Kerstin erfahren hat. „In der siebten oder achten Klasse wird man schon etwas blöd angeguckt“. Zum Glück gibt es ja noch Freunde. „Richtige Freunde akzeptieren das“, sagt Kerstin, „wenn sie sehen, dass es Spaß macht“. Abgesehen davon brachten es die vielen Aktionen mit sich, dass die meisten Freunde mit der Zeit selbst aus den Reihen der Ministranten kamen.
    Mit 15 wurden Johannes und Kerstin zur Gruppenleiterschulung geschickt. Denn in diesem Alter ist die Übernahme einer Gruppe für Ministranten der Pfarrei St. Michael eine Pflicht. Es geht darum, Neue einzulernen und eine Zeit lang – meist etwa zwei Jahre lang – zu begleiten.

    Das Amt eines Oberministranten brachte dann noch einiges mehr an Verantwortung mit sich. Denn dazu gehört auch, Ansprechpartner für die Eltern zu sein. Oder wenn beispielsweise die jüngeren Ministranten im Gottesdienst wieder mal zu laut waren, nehmen die Oberministranten die Beschwerden der Kirchenbesucher entgegen. Johannes formuliert es etwas krasser: „Du bist der erste Prellbock“.


    Motivation „echt schwer“
    Neben der Auseinandersetzung mit den Eltern gehörte der Umgang mit den anderen Ministranten zu den Herausforderungen. Konkret spricht Johannes das Problem an, „Leute zu motivieren, die was machen“. „Das ist bei den Jüngeren echt schwer“, ergänzt Kerstin. Und da sind die beiden auch schon mal an den Punkt gekommen wo sie am liebsten aufgehört hätten.

    In solchen Phasen trotzdem dranzubleiben, ist etwas, das Kerstin ihren Nachfolgern mit auf den Weg geben möchte. Und Johannes rät dazu, „sich nicht reinreden zu lassen“. So haben die beiden durchgesetzt, dass die neuen Ministranten im Hauptgottesdienst am Sonntag eingeführt werden. Vorher geschah die Einführung bei der Andacht im Käppele, die die Ministranten jeden Sonntag Nachmittag im Käppele gestalten. Das gab viel Gesprächsstoff in der Pfarrei.


    Lob aus berufenem Mund
    Im Großen und Ganzen sind beide sehr zufrieden damit, haben keine Verbesserungsvorschläge. „Mit den verschiedenen Instanzen hat alles super geklappt“, bestätigt Kerstin. Umgekehrt hat Pfarrer Alfred Östreicher, der jetzt auch Abschied von der Pfarrei genommen hat, nur lobende Worte für die Beiden. Zuverlässig, freundlich und aufmerksam seien sie gewesen.
    Zusätzlichen Anforderungen haben auch ihr Gutes. Dies lässt zumindest die Antwort von Kerstin auf die Frage, was sie aus ihrer Ministrantenzeit mitnimmt, erkennen: „Man wird selbstbewusster und lernt, Verantwortung zu übernehmen“, sagt die 18-Jährige, was Johannes nur bestätigen kann.