Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

    Mehr

    Im Verborgenen Gott loben

    Ein kleiner, aber wichtiger Abschnitt der eineinhalbjährigen Innensanierung des Kiliansdoms geht in Kürze fristgerecht zu Ende: die Arbeiten in der Krypta. Seit Oktober waren in der zirka 670 Quadratmeter großen Unterkirche zahlreiche Handwerker am Werk – „vor allem, Maler, Elektriker, Steinmetze und Restauratoren“, sagt Klaus Zaschka vom Kunst- und Baureferat der Diözese. Die größte Veränderung neben einer deutlichen Aufhellung der einst schummrigen Räume betrifft das liturgische Konzept. Künftig werde die Unterkirche verstärkt als Andachtsraum erfahrbar sein, erklärt der Bauleiter. Dies sei einhelliger Wunsch des Domkapitels und der Bischöfe gewesen.
    Hatte die Unterkirche bislang nur im östlichen Teil des Hauptraums der Krypta, und zwar in der kleinen, apsidenartigen Ausbuchtung mit Altar, Gläubigen die Möglichkeit einer Andacht geboten, so gibt es dafür künftig zwei weitere Räume der in vier Bereiche unterteilten Krypta. Im südlichen Bereich (direkt unter der künftigen Paramentensakristei) mit der Tomba des heiligen Adalbero wird der ausgewechselte Altar aus der Domsepultur für kleinere liturgische Feiern aufgestellt; davor ist dann Platz für etwa 20 Stühle. In diesem Andachtsraum wird auch der Kreuzweg des Malers Karl Clobes (1912-1996) aus der Liborius-Wagner-Kapelle des Kiliansdoms eine neue Bleibe finden. Die architektonischen Ausgrabungsfunde, die bislang hier untergebracht waren, werden künftig im neuen Diözesanmuseum zu sehen sein. 

    Christus behält seinen Platz

    Auch der westliche Teil der Krypta erhält einen Altar mit etwa  20 Sitzgelegenheiten. Das spätkarolingische Steinkreuz mit dem Angesicht des bärtigen Christus behält seinen Platz in der Nische der Rückwand. Die sechs größeren, bislang leeren Wandnischen erhalten neue Bedeutung: Sie beherbergen schon bald sarkophagähnliche  Grabstätten aus Buntsandstein, die einmal die Särge verstorbener Würzburger Bischöfe aufnehmen werden. Drei weitere leere Grabstätten befinden sich im bisherigen Eingangsraum der Krypta, gleich neben der Grabstätte von Bischof Dr. Josef Stangl. Dessen ursprüngliche Grabplatte ist bereits im Spätsommer im linken Seitenschiff der Oberkirche an einem Pfeiler gleich gegenüber dem Nordeingang  aufgestellt worden und ergänzt die Reihe der bestehenden Bischofs-epitaphien (Denkmäler). 

    Dunkel ist gewichen

    Neben den liturgischen Veränderungen wurde die Krypta komplett mit Kalkfarbe aufgefrischt. Zusammen mit den in die Gewölbedecken eingelassenen Lichtflutern ist das frühere Dunkel gewichen zugunsten einer freundlichen Helligkeit, vergleichbar mit der in der Anbetungskapelle des Neumünsters. Neu ist auch der Zugang zur Krypta, der nicht mehr über die Treppe im linken, sondern über die Treppe im rechten Querschiff erfolgt. Die Krypta geht auf den dritten Bau des Kiliansdoms zurück. Würzburgs Bischof Bruno hatte um das Jahr 1040 mit dem Neubau begonnen, den Adabero, Brunos Nachfolger im Amt des Bischofs, 1075 zum Abschluss brachte. Der Weihetag der Krypta, der 16. Juni 1045, fällt zusammen mit der Bestattung von Bischof Bruno; bei einem  tragischen Unfall war der gebürtige Kärntner am 27. Mai ums Leben gekommen.  Bruno, der ein Sohn des Herzogs Konrad I. von Kärnten und der Mathilde von Schwaben war – somit Vetter des Salierkaisers Konrad II. – hatte Persenbeug/Donau besucht. Bei einem Festmahl der Gastgeberin brach eine tragende Säule unterhalb des Festsaales und löste den Einsturz des kompletten Bodens aus, bei dem Bruno den Tod fand. An ihn erinnert heute noch inmitten der Krypta die Tumba von 1257 mit den Gebeinen des Heiligen. Das Hochgrab ruht auf einer alten Grabplatte von 1045; ein Radleuchter des Bildhauers  Max Walter (Vasbühl) krönt das Ensemble.