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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Im Netz von Kommerz und Politik

    Längst sind die „Spiele“ verstrickt, ja verfangen in einem Netz politischer und kommerzieller Interessen; ihre Idee wirkt eher wie ein „ideologischer Überbau“, wie eine Fassade für ein knallhartes Geschäft, eine gigantische Show auf einer weltweiten Bühne, in deren Schweinwerfer sich auch Regierungen gerne präsentieren.
    Ein Treffen der Jugend der Welt sollen sie sein; dem sportlichen Wettbewerb sollen sie dienen und der Völkerverständigung. So war zumindest 1894 die Intention, als – in Anknüpfung an die Tradition der antiken Festspiele in Olympia — die Olympischen Spiele der Neuzeit begründet wurden. Man mag darüber streiten, ob die Spiele dieser Intention jemals wirklich gerecht geworden oder ihr wenigstens nahe gekommen sind, heute jedenfalls tun sie es nicht mehr. Längst sind die „Spiele“ verstrickt, ja verfangen in einem Netz politischer und kommerzieller Interessen; ihre Idee wirkt eher wie ein „ideologischer Überbau“, wie eine Fassade für ein knallhartes Geschäft, eine gigantische Show auf einer weltweiten Bühne, in deren Schweinwerfer sich auch Regierungen gerne präsentieren.
    Am ehesten sollten das doch eigentlich die Verantwortlichen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) bemerkt haben. Deshalb wirkt mancher Beitrag zu der am Umgang der chinesischen Führung mit aufständischen Tibetern aufgebrochenen Diskussion um die Olympischen Spiele in Peking, der aus den Reihen des IOC kommt, etwas blauäugig, um nicht zu sagen unbedarft. Da wird diskutiert, ob nun ein Boykott der Spiele den Menschen in Tibet hilft beziehungsweise den Umgang der chinesischen Regierung mit den Menschenrechten zum Besseren verändert oder genau das Gegenteil bewirkt; ob stiller oder lauter Protest mehr bewirkt; ob die erste Riege der Politiker aus aller Welt zur Eröffnung reisen soll oder eben nicht; ob es dem olympischen Geist widerspricht, wenn Sportler sich während der Spiele ihre politische Überzeugung zum Ausdruck bringen ...
    Apropos Sportler: Vielleicht sollten sich, nachdem die Diskussion bislang vornehmlich von Politikern und Funktionären bestimmt wurde, einmal die Sportler selbst lauter zu Wort melden. Sie sind es, die sich – meist seit Jahren – intensiv auf dieses Ereignis vorbereitet haben. Sie sind ja – nicht nur von der Idee her – die Hauptakteure von Olympia. Sie sind nach wie vor das Rückgrat der Olympischen Spiele, und nicht die Riege älterer Herren, die sich anscheinend der Tragweite ihrer Entscheidung nicht bewusst war, als sie die Spiele nach Peking vergab.