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      Kommentar von Galina Bauer

      Im Dienst für die Kirche

      Erst Lektorin, dann Mesnerin und nun Redakteurin beim Sonntagsblatt:

      Im Laufe der Jahre habe ich aufgehört zu zählen, wie oft ich mich für mein ehrenamtliches Engagement in der Kirche rechtfertigen musste oder auch für meine Berufswahl als Journalistin und seit kurzem für die Kombination aus beidem, aus Journalismus und Engagement in der Kirche. Früh habe ich gelernt, dass man als Christ immer mit Gegenwind rechnen sollte. Besonders schlimm waren die Anfeindungen zu der Zeit, als man Missbrauchsbetroffenen endlich im breiten Ausmaß Gehör verschafft hat und die Kirchenaustrittszahlen dann in die Höhe geschnellt sind.

      Seitdem ich mich Christin nenne, werde ich immer wieder mit dem schrecklichen Ausmaß des Missbrauchsskandals konfrontiert und mit der Frage, wie ich in dieser Kirche bleiben könne. Als junge Frau höre ich außerdem den Vorwurf der fehlenden Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche. Es hat lange gedauert, doch „Angriffe von außen“ treffen mich nicht mehr so schmerzlich. Vor Kurzem habe ich an den Mitarbeitereinführungstagen der Diözese (siehe Seite 11) teilgenommen. Ich war positiv überrascht, wie viele junge Menschen ihre berufliche Zukunft im Dienst der Kirche sehen. Ich traf Gleichgesinnte mit ähnlichen Erfahrungen. Zum Teil waren das „Alte Hasen“, die das Rechtfertigungsspiel schon länger spielen als ich. Andere waren neu dabei und haderten mit der Situation, glaubten gar, sie müssten für die Fehler der Kirche in der Vergangenheit geradestehen.

      Was entgegne ich Kritikern, die − so mein Eindruck − gar keine ehrliche Antwort hören und sich auf eine Diskussion einlassen möchten? Ein Patentrezept habe ich nicht. Ich kann Ihnen aber verraten, was ich antworte, wenn mal wieder jemand fragt, warum ich in der Kirche engagiert bin: „Ich spiele im Team Jesus. Denn da muss ich keine Angst haben, auf der Bank zu sitzen. Ich bin von Anfang an dabei.“ Manchmal entdecke ich im Gesicht meines Gegenübers dann sogar ein Schmunzeln.    

      Galina Bauer