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    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Gedanken zum Sonntagsevangelium von Lucia Lang-Rachor, Kürnach

    Ich bin das Brot des Lebens

    Gedanken zum Sonntagsevangelium von Lucia Lang-Rachor, Kürnach
    Evangelium
    In jener Zeit, als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger am Ufer des Sees waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.
    Johannes 6,24-35
     
    Stellen Sie sich doch einmal vor, sie wären nicht als katholischer Christ aufgewachsen, würden die Eucharistie nicht kennen und würden beim Wort Brot erst einmal nur daran denken, dass Brot etwas zu essen ist, etwas, das den Bauch satt und dadurch den Menschen zufrieden macht. Für die Menschen im heutigen Evangelium war der Begriff Brot sicher zuerst das essbare Brot gegen den Hunger. Gerade hatten sie erfahren, dass dieser Jesus ihnen solches Brot im Überfluss zur Verfügung gestellt hatte – kein Wunder, dass sie ihn suchten.
    Doch diesmal werden sie kein neues Wunder erleben. Jesus gibt ihnen kein Brot für den Magen, sondern etwas zum Denken: Müht euch für die Speise, die für das ewige Leben bleibt – ob das wohl für die Menschen damals greifbarer war als für uns? Weil sie sich bemühen wollten, wie Jesus gesagt hat, suchen sie nun eine Hilfestellung, um die „Werke Gottes vollbringen“ zu können. Und wiederum fällt die Antwort Jesu anders aus, als gedacht: Nicht große Taten erwartet Gott, sondern ganz einfach Glauben. Ganz einfach? Anscheinend nicht, denn nun erwarten die Menschen Zeichen, anders ausgedrückt, Beweise dafür, dass es diesen Gesandten Gottes gibt, dass Jesus dieser Gesandte ist.
    Ich kann das gut verstehen. Schließlich hat Glauben im biblischen Zusammenhang nichts damit zu tun, dass man sich nicht ganz sicher ist. Im Gegenteil: das biblische Wort für Glauben leitet sich ab von einem Wort, das Festigkeit, Treue und Vertrauen bedeutet. Glauben in diesem Sinn hat eine andere Weltsicht zur Folge und gibt meinem Leben eine Ausrich-tung auf Gott hin.
    In der Bibel finden wir die Erfahrungen vieler Menschen gesammelt, die ihr Leben auf diesen Glauben an Gott bauten, die Gottes Wirken erlebt haben. Ein Beispiel ist das Manna in der Wüste. Dieses „Brot vom Himmel“ war zum einen eine konkrete Erfahrung, wie Gott sein Volk nach der Flucht aus Ägypten in der Wüste versorgt hat. Zum anderen wurde das Manna für die Juden aber auch zum Zeichen für alles Gute, das von Gott kommt. Dieses Brot vom Himmel kann man sich allerdings nicht verdienen durch irgendwelche Taten. Es ist eine Gabe Gottes, die wir empfangen dürfen.
    Herr, gib uns immer dieses Brot! – Aus der Bitte der Menschen spricht die Sehnsucht nach dem Leben in Fülle, Sehnsucht nach Frieden und Zufriedenheit, die wir auch heute noch gut nachvollziehen können. Gerade in unserem Teil der Welt, in dem wir kaum Hunger und Durst leiden, spielt der Hunger der Seele eine immer größere Rolle. „Ich bin das Brot des Lebens“, sagt Jesus, und verspricht denen, die zu ihm kommen und an ihn glauben, diesen Hunger und Durst zu stillen. Und dafür gibt es sogar Zeichen: In unserer Kirche gibt es viele lebendige Gemeinden, die gerade in unserer Zeit zeigen, dass sie aus dem Glauben an Jesus leben. In diesen Gemeinden finden Menschen Hei-mat und Sicherheit und die Erfahrung, dass es sich lohnt, diesem Gott zu vertrauen. Gehen wir diesen Weg weiter und vertrauen wir auf Jesus, unser Brot des Lebens.
     
    Die Autorin ist Pastoralreferentin und arbeitet als Familienseelsorgerin im Dekanat Würzburg rechts des Mains.