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    Hollywood trifft Mömlingen

    Fast zehntausend Kilometer liegen zwischen Hollywood (Hauptstadt der amerikanischen Filmindustrie) und Mömlingen, und doch ist die Verbindung zwischen der amerikanischen Metropole und der 5000-Seelen-Gemeinde bei Aschaffenburg an diesem Wochenende sehr eng: In der Mömlinger Pfarrkirche Corpus Domini, die vor 50 Jahren geweiht wurde, führen 70 Sängerinnen und Sänger erstmals die „Mömlinger Messe“ auf. Komponiert hat sie der Hollywood-Komponist Edgar Rothermich eigens für seine Heimatgemeinde. Uraufgeführt wird sie am Sonntag, 25. August, um 16 Uhr beim Festgottesdienst zum 50-jährigen Bestehen der Corpus-Domini-Kirche.

    Dass Rothermich, der 1961 in Mömlingen geboren wurde und seit 21 Jahren in Los Angeles lebt, den Auftrag ohne Zögern angenommen hat, darüber ist Rainer Ball (70) stolz. Der Chorleiter kannte Rothermich schon als kleinen Jungen, als dieser Ministrant und Lektor in der Pfarrei war und bereits als Teenager die Gottesdienste an der Orgel und mit seiner eigenen Band begleitet hat. Bevor Rothermich, dessen Mutter noch in Mömlingen lebt, 1983 nach Berlin zog und dort sein Tonmeisterstudium begann, arbeitete er ein Jahr lang im Pfarramt. 1995 hat der damalige Pfarrer Schüßler Rothermich und seine Frau in der Mömlinger Kirche getraut.

    Eine feste Größe

    Seitdem hat sich der 52-Jährige in den USA einen Namen in der Musikwelt geschaffen: Mit Kompositionen zu Filmen wie Universal Soldier, Tarzan oder Blade Runner, zu zahlreichen Fernsehserien und Ballett-Inszenierungen ist Rothermich mittlerweile eine feste Größe im hart umkämpften Musikgeschäft geworden. 2011 hat er mit „DingDing Music" („www.DingDingMusic.com") seine eigene Firma gegründet und schreibt zudem als Buchautor technische Anleitungen zu Musik und Videoprogrammen.

    „Es war eine tolle Herausforderung und eine Gelegenheit, etwas zu schaffen, was eine tiefere Bedeutung hatte als die Musik zu einem Film zu komponieren", beschreibt Rothermich seine Motivation, eine Messe für die Heimat zu komponieren. „Außerdem bot sich damit die Gelegenheit, meine Verbundenheit mit der Kirchengemeinde über all die Jahre auszudrücken."  Nie vergessen werde er die Umstände, unter denen er im November 2011 die Anfrage von Pfarrer Manfred Jarosch und vom Pfarrgemeinderatsvorsitzenden Werner Schmitt in Mömlingen erhielt:

    „Ich musste kurzfristig nach Deutschland fliegen, weil mein Bruder an Krebs erkrankt war und im Sterben lag." Mit Rainer Ball, der die 20 Sänger starke Kantorei leitet, und Markus Heinrich, Organist und Dirigent des gemischten Chors der Sängervereinigung Mömlingen mit 40 Sängern, fand der Komponist seine musikalischen Ansprechpartner. Hinzu kamen weitere Projektsänger, so dass nun bei der Uraufführung gut 70 Frauen und Männer als großer Klangkörper die fünf Teile der Messe vortragen: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei.

    Im klassischen Stil

    „Manche Passagen sind leicht zu singen, andere beispielsweise wegen ihrer Tonhöhe schwierig, an einigen Stellen hatten wir ganz schön zu kauen", berichtet Ball von den Proben, die seit Herbst letzten Jahres gelaufen sind. Rothermich hat nach eigenen Angaben ein „Werk im klassischen Stil" geschaffen, „mit den sakralen Elementen von Arvo Pärt und der harmonischen Schönheit von Gabriel Fauré".

    „Es klingt anders als gewohnt, aber sehr eingängig", hat Pfarrgemeinderatsvorsitzender Werner Schmitt bei einer Probe mitbekommen. Für ihn ist im Jubiläumsjahr wichtig, dass die Gemeinde mit ihren zahlreichen Gruppen etwas gemeinsam auf die Beine stellt, wie es bei der „Mömlinger Messe" jetzt auch die beiden Chöre tun.