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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Gedanken zum Sonntagsevangelium von Walter Lang, Wasserlos

    Hochfest Dreifaltigkeitssonntag

    Gedanken zum Sonntagsevangelium von Walter Lang, Wasserlos
    Evangelium
    In jener Zeit gingen die elf Jünger nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
    Matthäus 28,16–20
     
    Beindruckt von den Erlebnissen des ersten ökumenischen Kirchentages in Berlin fallen mir beim Lesen des Sonntagsevangeliums die drei Frauen wieder ein, die beim ökumenischen Schlussgottesdienst auf dem Platz der Republik ihre Tauferinnerungen vorgetragen haben. Diese Taufzeugnisse vor den Besuchern des Kirchentages, aber auch vor den Menschen, die am Fernsehbildschirm den Gottesdienst mitfeierten, haben auch mich zur Frage gebracht: Wie sieht es mit meinem Taufzeugnis aus? Wenn mich jemand fragt, was bedeutet dir die Taufe? Was bewegt dich heute durch die Taufe, die dir damals gespendet wurde? Wohin bin ich heute gesandt?
    Mir fallen noch andere Menschen ein: Menschen, die überzeugen, die diese Sendung in die Welt ernst nehmen, die aber auch immer wieder überprüfen, ob die Sendung, die Jesus ihnen aufgetragen hat, heute noch stimmt. Menschen, die aber auch die jeweilige Zeit hinterfragen und neu die Sendung formulieren in die Zeit hinein: beispielsweise Ordensfrauen und -männer, die genau hinschauen und ihre Sendung überprüfen wie die Brüder von Taizé, die für Jugendliche und auch Erwachsene Antworten wissen auf die Fragen, die sie im Moment beschäftigen, die aber auch immer wieder ihre Art und Weise wie sie Gott loben und danken, zu ihm beten und mit ihm feiern hinterfragen und neu beleben.
    Das bedeutet für mich, dass auch ich mich immer wieder neu fragen muss, wohin sendet mich Jesus, welcher Auftrag gilt heute. Auch in unseren Gemeinden dürfen wir uns immer wieder fragen: Stimmt unsere Sendung noch? Ist die Art und Weise, wie wir Gottesdienst feiern, den Menschen, zu denen wir gesandt sind, verstehbar? Sprechen wir ihre Sprache? Das kann ich übersetzen auf jede Art der Katechese und Glaubensweitergabe. Das Evangelium ermutigt uns, die Sendung in unsere Zeit ernst zu nehmen und auch neue Wege zu gehen im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, denn die Gewissheit Jesu gilt: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
    Nicht in irgendeiner Beliebigkeit dürfen wir neue Wege gehen, sondern im Auftrag des Herrn, der sagt: „Lehrt sie alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.“ Damit meint Jesus sicher das größte Gebot, das er uns aufgetragen hat: Gott und den Nächsten wie sich selbst zu lieben. Wer in dieser Liebe sich zu den Menschen heute wendet, ihre Sprache spricht, und sich mit ihnen auf den Weg des Glaubens macht, der erfüllt den Auftrag Jesu.
    Wie wäre es, wenn wir in unseren Gemeinden versuchen umzudenken. Unsere Gruppen und Kreise, unsere Räte und Verwaltungen sind wichtig und richtig, aber gesandt sind wir auch zu denen, die vielleicht nicht zu unseren Gottesdiensten kommen, zu den 85 Prozent in unserer Gemeinde oder noch mehr, die nicht der Einladung zum Sonntagsgottesdienst kommen oder kommen wollen. Was das für jede Gemeinde konkret bedeutet, müssen die Verantwortlichen bedenken und sich auf den Weg machen. Für jeden einzelnen von uns Christen aber bedeutet es, dass wir aufgerufen sind – wie die drei Frauen auf dem ökumenischen Kirchentag – von unserer Taufe und der bewegenden Kraft des Glaubens zu erzählen, zu berichten und auch in der Kraft des Glaubens und der Liebe Gottes zu handeln, so dass die Welt uns versteht.
     
    Der Autor ist Pastoralreferent in Hörstein und Wasserlos und arbeitet in der Internetseelsorge im Bistum Würzburg mit.