Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.
Herberge für mährische Kostbarkeiten
Schnell hat Werner Eberth, Heimatpfleger in Bad Kissingen, reagiert, als er 2004 an einer Krippenfahrt nach Iglau/ Mähren teilnahm. Hörte er doch beiläufig, dass der Verein „Iglauer Sprachinsel“ eine Krippe besitze, die seit Jahren in einem Depot eingelagert sei. Prompt machte Eberth den Vereinsmitgliedern den Vorschlag, diese Krippe doch für eine Dauerausstellung in der Bildungs- und Begegnungsstätte Heiligenhof am Rand von Bad Kissingen zur Verfügung zu stellen. Nach Zustimmung des Vereins kam die Krippe in die Saalestadt, wo sie noch vor Weihnachten 2004 in einem eigens im Heiligenhof hergerichteten Raum von Eberth aufgebaut wurde.
Die Iglauer Krippe hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Die ältesten der rund 500 Figuren, die heute die Szene bevölkern, sollen schon bald 200 Jahre alt sein. Die Krippenlandschaft und die Zahl der Figuren wurden stetig vergrößert. Raumnot war für die letzte Besitzerin der Krippe aus einer Tiroler Familie der Grund, das wertvolle Inventar dem Verein „Iglauer Sprachinsel“ zu übereignen. In Iglau nämlich hatte ihr Urgroßvater die Krippe gekauft. Sein Enkel wiederum war dann nach Mährisch-Neustadt verzogen, von wo er 1945 ausgesiedelt wurde. Die Krippe versteckte er zuvor in der Neustadter Kirche. Nach Krieg und Vertreibung konnte er die Krippe ausführen.
Wie sich herausstellen sollte, war die Iglauer Krippe selbst dem Verein „Iglauer Sprachinsel“ zu groß. Sie verschwand in einem Depot des Sudetendeutschen Hauses in München und wurde nur wenige Male für Ausstellungen hervorgeholt.
Beim Wiederaufbau der Krippe suchte Eberth vergeblich nach einer Bestätigung dafür, dass die ersten Figuren schon im 18. Jahrhundert entstanden sind. Einige Krippenteile tragen jedoch die Datierung 1904, so dass der Ausbau der Krippe vermutlich vor rund 100 Jahren abgeschlossen war. Eberth hat auch einige Charakteristika aus der mährischen Krippentradition entdeckt, zum Beispiel einen Verkündigungsengel oder typische Trachten. Ungewöhnlich ist der Weinberg, dessen Rebstöcke weiße und blaue Trauben tragen. Hier ist Mähren als Weinbaugebiet verewigt
.
Seit diesem Jahr hat die Iglauer Krippe Gesellschaft gefunden. In unmittelbarer Nachbarschaft hängt jetzt eine so genannte Kastenkrippe aus Karlsbad von 1796, die ebenfalls lange ein Schattendasein in einem Depot fristete. Hinter einer Glasscheibe erhebt sich über einer Geburtsgrotte eine Landschaft, die links die Stadt Jerusalem und rechts Karlsbader Eigenheiten zeigt. So ist zum Beispiel die Landschaft mit Glimmer überzogen, um den dortigen Silberabbau zu symbolisieren. Einen Stolleneingang flankieren Bergleute.
Beide Krippen, überaus wertvolle Andenken an mährische Krippentradition, haben jetzt in Bad Kissingen eine neue Heimat gefunden. Ausschlaggebend dafür war wohl auch, dass sich der Heiligenhof als Hüter von Geschichte und Tradition der Deutschen aus Osteuropa anbot. Für eine Besichtigung der Krippen empfiehlt sich eine telefonische Voranmeldung unter der Telefonnummer 09 71/71 47-0.
Die Iglauer Krippe hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Die ältesten der rund 500 Figuren, die heute die Szene bevölkern, sollen schon bald 200 Jahre alt sein. Die Krippenlandschaft und die Zahl der Figuren wurden stetig vergrößert. Raumnot war für die letzte Besitzerin der Krippe aus einer Tiroler Familie der Grund, das wertvolle Inventar dem Verein „Iglauer Sprachinsel“ zu übereignen. In Iglau nämlich hatte ihr Urgroßvater die Krippe gekauft. Sein Enkel wiederum war dann nach Mährisch-Neustadt verzogen, von wo er 1945 ausgesiedelt wurde. Die Krippe versteckte er zuvor in der Neustadter Kirche. Nach Krieg und Vertreibung konnte er die Krippe ausführen.
Wie sich herausstellen sollte, war die Iglauer Krippe selbst dem Verein „Iglauer Sprachinsel“ zu groß. Sie verschwand in einem Depot des Sudetendeutschen Hauses in München und wurde nur wenige Male für Ausstellungen hervorgeholt.
Beim Wiederaufbau der Krippe suchte Eberth vergeblich nach einer Bestätigung dafür, dass die ersten Figuren schon im 18. Jahrhundert entstanden sind. Einige Krippenteile tragen jedoch die Datierung 1904, so dass der Ausbau der Krippe vermutlich vor rund 100 Jahren abgeschlossen war. Eberth hat auch einige Charakteristika aus der mährischen Krippentradition entdeckt, zum Beispiel einen Verkündigungsengel oder typische Trachten. Ungewöhnlich ist der Weinberg, dessen Rebstöcke weiße und blaue Trauben tragen. Hier ist Mähren als Weinbaugebiet verewigt
.
Seit diesem Jahr hat die Iglauer Krippe Gesellschaft gefunden. In unmittelbarer Nachbarschaft hängt jetzt eine so genannte Kastenkrippe aus Karlsbad von 1796, die ebenfalls lange ein Schattendasein in einem Depot fristete. Hinter einer Glasscheibe erhebt sich über einer Geburtsgrotte eine Landschaft, die links die Stadt Jerusalem und rechts Karlsbader Eigenheiten zeigt. So ist zum Beispiel die Landschaft mit Glimmer überzogen, um den dortigen Silberabbau zu symbolisieren. Einen Stolleneingang flankieren Bergleute.
Beide Krippen, überaus wertvolle Andenken an mährische Krippentradition, haben jetzt in Bad Kissingen eine neue Heimat gefunden. Ausschlaggebend dafür war wohl auch, dass sich der Heiligenhof als Hüter von Geschichte und Tradition der Deutschen aus Osteuropa anbot. Für eine Besichtigung der Krippen empfiehlt sich eine telefonische Voranmeldung unter der Telefonnummer 09 71/71 47-0.