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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Kommentar von Wolfgang Bullin

    Gotteslob im Alltag

    Papst Franziskus wird nachgesagt, dass er wankelmütig oder unberechenbar sei, keinen konsequenten Kurs verfolge. Das mag so wirken, was kirchliche Reformen betrifft, aber wenn es um die Bewahrung der Schöpfung geht, verfolgt er eine klare Linie.

    Was er 2015 in seiner Enzyklika „Laudato si“ (Gelobt seist du) grundgelegt hat, hat er nun fortgeschrieben, in einem zwölfseitigen „Apostolischen Mahnschreiben“ mit dem Titel „Laudate deum“ (Lobet Gott). Ebenso untrennbar wie in „Laudato si“ sieht der Papst auch diesmal die Bewahrung der Schöpfung mit der Frage der weltweiten Gerechtigkeit verbunden.

    Das Schreiben ist zunächst einmal natürlich an die Katholiken gerichtet, doch ebenso auch an „alle Menschen guten Willens“. „Brandbrief an die Weltöffentlichkeit“ wurde es in einem Artikel gennant. Dem entspricht, dass Franziskus mehr auf wissenschaftliche, politische sowie wirtschaftliche Aspekte und Argumente abhebt als auf theologische. Auch wenn er den Kampf gegen die Klimaerwärmung als eine nur in gemeinsamer, Nationen und Religionen übergreifender Anstrengung zu leistende Aufgabe sieht, nimmt er seine eigenen „Schäfchen“ doch besonders ins Gebet. So wendet er sich etwa scharf und ausdrücklich gegen die Leugner des Klimawandels innerhalb der Kirche. Wie ernst der Papst die Lage einschätzt, kann man auch daran erkennen, dass er Sympathien für „radikale“ Kimaaktivisten zeigt und den Druck, den sie mit ihren Aktionen ausüben, durchaus begrüßt. Konkrete Handlungsempfehlungen gibt Franziskus nicht; das wurde schon kritisiert. Aber das ist auch nicht seine Aufgabe. Zumal es die zur Genüge bereits gibt. An der Umsetzung hapert es. Entscheidend ist: Franziskus macht klar, dass die Bewahrung der Schöpfung zentrales Anliegen von Kirche und Christen ist, ja sein muss. Vom Titel des Schreibens ausgehend kann man das so formulieren: Das Lob Gottes darf sich nicht auf die Liturgie beschränken, sondern muss zuerst im ehrfürchtigen Umgang des Geschöpfs Mensch mit Gottes Schöpfung und den Mitgeschöpfen zum Ausdruck kommen.     

    Wolfgang Bullin