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    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Kommentar von Wolfgang Bullin

    Ging es weder um Gott, noch um Jesus?

    Kommentar von Wolfgang Bullin
    Klar ist, dass wir niemals jemanden verletzen wollen. Doch in diesem Fall ist leider genau das passiert. Was wir selbst – auch im Nachhinein – für vertretbare Satire halten, hat das religiöse Empfinden einiger Katholiken verletzt. Das tut uns Leid. Dafür sagen wir Entschuldigung.“ – Mit diesen Sätzen reagierte der verantwortliche Redakteur in der Boulevard-Würzburg-Ausgabe vom 4. November auf Proteste gegen die „satirische“ Verwendung eines Bildes von der Weihe der Ständigen Diakone im Kiliansdom (wir berichteten). Eingeleitet wird der Beitrag (Überschrift: „Von der Kirche verurteilt“) mit einem Zitat von Bischof Friedhelm Hofmann aus einem Gespräch mit Boulevard Würzburg wenige Tage vor seinem Amtsantritt: „Man darf über jeden Witze machen, nur nicht über Jesus und Gott. Denn Witze entstehen in der menschlichen Ebene, wo Wirklichkeit und Anspruch auseinanderklaffen“.
    Zwar taucht das Wort „Entschuldigung“ in dem Text auf, und auch fünf Leserbriefe, die die „Satire“ heftig kritisieren, wurden veröffentlicht. Aber davon, dass man – zumindest ansatzweise – eingesehen hätte, über’s Ziel hinausgeschossen zu sein, ist nichts zu spüren. Denn einerseits wird die Sache verniedlicht – „hat das religiöse Empfinden einiger Katholiken verletzt“ –, andererseits wird die Kritik seitens der Diözese als Anklage beziehungsweise Verurteilung bezeichnet, der Boulevard-Würzburg-Redakteur als „Angeklagter“ und der Pressesprecher der Diözese als „Ankläger im Auftrag der katholischen Kirche“. Und mit seiner auf das Bischofszitat Bezug nehmenden Aussage, dass es bei dem „Witz“ weder um Gott, noch um Jesus ging, „sondern um vier Diakone und den Bischof, die von dieser Welt sind, wie du und ich“, mag der Redakteur Recht haben – was seine Person betrifft. Für gläubige Katholiken – und das sind in Unterfranken nicht nur einige – geht es bei einer Weihe eben nicht nur um Menschen, sondern um Gott und Jesus. Diese Überzeugung muss ein Redakteur nicht teilen, aber er sollte darum wissen. Um davon eine Ahnung zu bekommen, hätte die Lektüre des Textes genügt, den die Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats zusammen mit den Fotos von der Diakonenweihe verbreitet hat.
    Ach ja, und eine Satire ist noch lange keine solche, nur weil sie ihr Urheber so nennt. Dazu gehört mehr, als Sprechblasen in ein Bild zu setzen.