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Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten

Erzbischof Edmundo Abastoflor aus La Paz machte beim Bolivientag am zweiten Adventssonntag im Bildungshaus Schmerlenbach deutlich, wie nahe spirituelles und politisches Handeln in den Kirchen Lateinamerikas beieinander liegen. Über die konkrete Arbeit mit den Indianern in der Pfarrgemeinde Titicachi im Hochland Boliviens berichtete Pater Max Wolfgang Schiller. Er stammt aus Eibelstadt in der Diözese Würzburg und lebt bereits seit 33 Jahren in der bolivianischen Pfarrei Titicachi.
SCHMERLENBACH. „Die Entschuldungskampagne hat Bolivien mehr Geld gebracht als das gesamte Geld aller deutschen Hilfswerke in den letzten 40 Jahren zusammen“ Erzbischof Edmundo Abastoflor aus La Paz machte mit diesem Beispiel beim Bolivientag am zweiten Adventssonntag im Bildungshaus  Schmerlenbach deutlich, wie nahe spirituelles und politisches Handeln in den Kirchen Lateinamerikas beieinander liegen.

Auch berichtete der Erzbischof über die Situation der Kirche in Bolivien und speziell über den Stand der Entschuldungskampagne in seinem Land. Die katholische Kirche habe sich stark für den Schuldenerlass eingesetzt und mache jetzt ihren Einfluss für eine sinnvolle Verwendung der frei gewordenen Gelder geltend, sagte er.

Auftakt für Adveniat
Die Veranstaltung, die von der Diözesanstelle Mission, Entwicklung, Frieden gemeinsam mit dem Bildungshaus Schmerlenbach und Adveniat vorbereitet worden war, sollte auch in das Thema der diesjährigen Adveniat-Sammlung einführen. „Gerechtigkeit, jetzt und für alle Zeiten“, ein Zitat aus dem Propheten Jesaja, steht dieses Jahr über der Aktion. Sie will besonders die Ureinwohner in den Andenregionen in den Blick rücken. Diese stehen dort heute noch überwiegend am Rand der Gesellschaft und bilden einen Großteil der Armen in Lateinamerika.

Pater Max Wolfgang Schiller
Über die konkrete Arbeit mit den Indianern in der Pfarrgemeinde Titicachi im Hochland Boliviens berichtete Pater Max Wolfgang Schiller. Er stammt aus Eibelstadt in der Diözese Würzburg und lebt bereits seit 33 Jahren in der bolivianischen  Pfarrei. „Ich wollte den Ausgegrenzten helfen, dass hat mich als 68er sehr berührt“,  beschreibt er seine Motivation, bei den Kleinen Brüdern von Charles de Foucauld einzutreten. Diese hätte eine besondere Beziehung zu den Armen: „Wir arbeiten, verdienen unser Geld selber, wir leben mit den einfachen Menschen, lernen ihre Würde und ihre Werte achten.“

In den über dreißig Jahren seines Wirkens hat der heute 64-Jährige viele Projekte angestoßen und miterleben dürfen, wie sich Schritt für Schritt die Lebensverhältnisse für die ihm anvertrauten 6000 Katholiken verbesserten. Dies sei ein sehr langsamer Prozess gewesen, meint er und betont zugleich, dass dies auch gut so gewesen sei, weil es die Indianer nicht verstört oder gar zerstört habe: „Es war ein langsames Wachsen wie bei einem frisch gepflanzten Baum, bei dem man nach zehn Jahren sagt: Mensch, so groß ist er schon geworden.“ Heute gibt es in Titicachi eine solide Infrastruktur, Schiller und seine Helfer haben Schulen und Kapellen gebaut, eine ländliche Klinik eingerichtet, Kindergärten, Handwerksschulen und Genossenschaften gegründet.

Bolivien: Eigentliche Heimat
Der deutsche Pater bezeichnet nach so vielen Jahren Bolivien als seine eigentliche Heimat. Doch er pflegt die Verbindung nach Deutschland. Ohne die Deutschen Hilfswerke wären viele seiner Projekte nicht zu verwirklichen gewesen. Diese Botschaft hörten die 60 Anwesenden Teilnehmer am Bolivientag gerne. Die meisten von ihnen sind ehrenamtlich in der Eine-Welt-Arbeit ihrer Pfarrgemeinden tätig und nutzten die Möglichkeit, sich direkt bei Menschen aus Lateinamerika über das Engagement der Katholischen Hilfswerke zu informieren. Doch nicht nur Wissen konnte getankt werden: Die Tanzgruppe Jatun Wayra aus Würzburg zeigte Tänze, die mit fetzigen Rhythmen ins Blut gingen, und lud in einem Workshop auch zum Mitmachen ein.