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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Gemeinsame Aufgabe in der Mitte Europas

    Die Beziehungen zwischen Polen und Deutschen 70 Jahre nach Kriegsbeginn erläutert Ernst Schlögel.
    Als eine der größten Errungenschaften der Nachkriegszeit gilt die Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich, aus Feinden wurden Freunde. Was Politiker wie Konrad Adenauer sowie Robert Schuman und Charles de Gaulle in die We­ge leiteten, trägt weiter Früchte – auf der politischen Ebene wie im Miteinander der Menschen. Kann sich eine ähnliche Beziehung auch zu Polen entwickeln? Zum 70. Jahrestag des Überfalls auf Polen ist wohl Politikern wie Normalbürgern be­wusst: Bei allen Fortschritten sind weitere Anstrengungen notwendig. Dass aber die Beziehungen zwischen Polen und Deutschen trotz all der Verfolgungen, Vertreibungen und Vernichtungen überhaupt schon eine solche Qualität erreicht haben, das ist auch ein Verdienst der Christen, der Kirchen auf beiden Seiten. Viele Persönlichkeiten wären zu nennen, die sich mit großem Engagement für die Versöhnung eingesetzt haben:  Auf polnischer Seite reicht die Lis­te von Würdenträgern wie Boles­lav Kominek, Ignacy Jez und Karol Wojtyla/Johannes Paul II. bis zu Publizisten wie Jerzy Turowicz, Mieczyslaw Pszon und Wladyslaw Bartoszewski. In Deutschland sollten die Namen Franz Hengsbach und Reinhold Lehmann nicht vergessen werden, die Sonntagsblatt-Redaktion darf mit Stolz auf ihren früheren Chef­redakteur  Helmut Holzapfel hinweisen; und bis heute ist – etwa durch Generalvikar Karl Hillenbrand – der Würzburger Blick auch über die Oder und Neiße gerichtet. Wenn zum 1. September eine Erklärung der Vorsitzenden der beiden Bischofskonferenzen erscheint, dann befindet sie sich in guter Tradition: Seit jenem historischen Briefwechsel der Bischöfe 1965 hat es eine Reihe gemeinsamer Erklärungen gegeben – auch von Laien. Das Leid wird nicht verschwiegen, Krieg und Vertreibung werden verurteilt, zugleich aber wird die Aufgabe von Deutschen und Polen in Europa und zur Erhaltung des Friedens in der Welt hervorgehoben.  Heute gibt es zahllose deutsch-polnische Kontakte, von Pfarreien wie von Verbänden, die gegenseitige Offenheit wächst: Das macht Hoffnung für die Zukunft.