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Karlstadt. Was können ein Pfarrer und seine Pfarrei tun, wenn der Spielplatz für den Kindergarten für 100 Kinder renovierungsbedürftig ist, die Kassenlage aber mau ist? Die Pfarrei Zur Heiligen Familie gibt eine Antwort: Eltern, Opas und auch Pfarrer Dr. Mariusz Falk nehmen seit Wochen jeden Samstag ab 9 Uhr Werkzeug und Schubkarren in die Hand und gestalten unter fachkundiger Anleitung von Landschaftsarchitektin Moira Scholz den Platz neu. Über 2000 Arbeitsstunden haben sie schon geleistet.
„Da ist ein Team entstanden, eine Gemeinschaft ist gewachsen, was die leisten ist sagenhaft“, lobt Pfarrer Falk die Helferschar. Da sind die Erzieherinnen, die an ihrem eigentlich freien Tag die Kinder betreuen, so dass die Mütter und Väter sich einbringen können. Da sind die für Mittagessen und Kaffee und Kuchen sorgenden Pfarreimitglieder, aber auch andere Unterstützer wie die Mitarbeiter des Städtischen Bauhofs und Firmen, die Material spenden oder Preisnachlässe gewähren. „Wir hätten das sonst nicht geschafft“, sagt Pfarrer Falk, der auch einmal die Schaufel beiseite legt, um mit dem kleinen Lkw Zaunelemente zu holen.
Kein Mangel an Helfern
Michael Goldstein und seine Frau Carolin, zusammen mit Udo und Sandra Schramm von der ersten Stunde an dabei, erinnern sich noch gut an die „Initialzündung.“ Vor über einem Jahr sollte das Kindergartenfest sein, die Spielgeräte waren nicht mehr sicher, auch die Rutsche nicht. „Da waren wir uns einig, ein Kinderfest ohne Rutsche geht nicht. Nachdem ein neues Gerät sehr teuer gewesen wäre, haben wir es selbst vorschriftsmäßig repariert.“ Der anschließende Gedanke war dann, gleich alles auf dem 600 Quadratmeter großen Platz auf Vordermann zu bringen. Schließlich kamen immer mehr Helfer dazu, die heute auf der Baustelle tonnenweise Sand verteilen, Natursteine vermauern, Rabattensteine setzen, Wege pflastern und Zäune erneuern. „Ein Dutzend Helfer sind es immer.“
„Das geht nur so“, sagt der engagierte und dankbare Pfarrer. Schließlich wäre eine komplette Vergabe nicht zu schultern gewesen. Jetzt finanzieren von den auf 100000 Euro veranschlagten Kosten die Bischöfliche Finanzkammer 35000 Euro, der Elternbeirat trägt 12000 Euro und der Förderverein 3000 Euro. Die andere Hälfte wird dank der Helfer in Eigenleistung erbracht.
Steine von zuhause
Dass auch ganz junge Baumeister dabei sind, freut Mariusz Falk ganz besonders. Einige Kindergartenkinder kommen mit, fahren auch Sand in ihren kleinen Schubkarren und ein ganz eifriger habe sogar von zuhause Steine zum verarbeiten mitgebracht. „Man spürt bei allen die Freude, helfen zu können“, sagt ein glücklicher Bauherr Mariusz Falk, der alle am Projekt beteiligten am 23. November zu einem Essen ins Pfarrheim einlädt. Danach ruht die Baustelle. Fest steht: „Im nächsten Jahr geht's weiter!“
Ferdinand Heiligenthal