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„Gastfreundlicher Kontaktpunkt“
„Mit Buch und Kunst im Klosterhof ist uns ein wunderbares Projekt gelungen“, freute sich Nadine Dötsch, Leiterin der Buchhandlung, über die neuen Räume im Souterrain des Gästehauses. Mit rund 6000 Titeln, schwerpunktmäßig aus dem Bereich Spiritualität und Lebenshilfe, gehört die Buchhandlung nach Aussage von Cellerar und Vier-Türme-Geschäftsführer Pater Christoph Gerhard ohnehin schon zu den größten ihrer Art in Nordbayern.
Nun will man die Besucher mit einem modernen, großzügig gestalteten Verkaufsraum noch stärker zum Schmökern und Verweilen einladen; in einem eigens eingerichteten Leseraum können Gäste und Kunden sofort in die Lektüre einsteigen. Außerdem findet der Besucher im neuen Laden Kunst und Schmuck aus der Gold- und Silberschmiede sowie hochwertige Produkte aus Schreinerei und Metallwerkstatt. Neu im Sortiment sind fair gehandelte Waren aus aller Welt, die bisher im Torhausladen angeboten wurden. Damit vereint der neue Laden „das Wertvolle, das wir in Münsterschwarzach haben“, sagte Nadine Dötsch voller Stolz.
Zum Gelingen des Projekts haben – so die Leiterin der Buchhandlung – viele beigetragen: Die Brüder der Abtei und die Cellerare Pater Anselm Grün und Pater Christoph Gerhard sorgten für die Finanzierung des Projekts. Für Planung und Begleitung zeichneten das Architekturbüro Jäcklein, Bauleiter Roland Hüssner sowie eine engagierte Arbeitsgruppe aus Bruder Samuel Paulus (Buchhandlung), Goldschmiedemeisterin Sabine Bechtel, Bruni Käser (Fairhandel) und Wolfgang Keller (Vier Türme GmbH) verantwortlich.
Umgesetzt wurde die Planung durch Abteibetriebe wie Tüchnerei und Elektrowerkstatt sowie verschiedene externe Firmen. Ihren Dank richtete Nadine Dötsch auch an die Mitarbeiter der Buchhandlung, den Leiter des Fairhandels Klaus Brönner und die Mitarbeiter des Torhaus-Ladens, die den neuen Weg mit viel Mut und Kraft eingeschlagen haben.
Ein besonderer Dank ging an Pater Meinrad Dufner, der sieben Glaskunstfenster für die Räume gestaltet hat. Die Fenster zeigen Bilder- und Buchstabenschriften, Symbole, Hand-, Druck- und Musikschriften und verdeutlichen so schriftliche Kommunikation „von der Höhlenmalerei bis zum Piktogramm“.
Begleitet vom Wunsch, „dass Freude und Segen vom Laden ausgehen mögen“ segnete Abt Michael die neuen Räume und übergab sie Mitarbeitern und Kunden. Für Abt Michael drückt der Laden „sehr gut aus, was uns wichtig ist – nämlich Gastfreundschaft, Seelsorge und Missionsarbeit“. Die Gastfreundschaft habe bereits der heilige Benedikt den Mönchen mit auf den Weg gegeben, sagt der Abt, der den Laden als „gastfreundlichen Kontaktpunkt mit den Menschen“ bezeichnete.
Darüber hinaus sei die Buch- und Kunsthandlung ein Ort der Seelsorge und der Begegnung, in dem die Mönche ganz bewusst präsent sein wollen. Schließlich geschehe dort aber auch Missionsarbeit, denn die angebotenen Bücher „geben immer etwas von der frohen Botschaft weiter“. Mit den fair gehandelten Produkten hebe man zudem den Blick vom Buch in die Welt und knüpfe an den missionarischen Auftrag der Missionsbenediktiner an.
Die Neueröffnung markiert zugleich die erste Etappe einer groß angelegten Umgestaltungsmaßnahme, die unter dem Motto „Rund ums Torhaus“ steht. Um sich „noch besser auf die Bedürfnisse der Besucher abzustimmen und die Menschen gastfreundlich zu empfangen“, wolle man in den nächsten Jahren den gesamten Eingangsbereich des Klosters umgestalten, agte Abt Michael. Im kommenden Jahr zieht zunächst der Klosterladen mit Metzgerei und Bäckerei in die ehemalige Buchhandlung an der Schweinfurter Straße.
„Auf diese Weise sind wir näher am Kunden und können unsere Produkte großzügiger und moderner präsentieren“, so Pater Christoph Gerhard. In Planung befindet sich derzeit die Umgestaltung des historischen Torhauses, das jährlich rund 300 000 Besucher durchschreiten: So soll auf der rechten Seite über einen neuen Zugang ein modernes Informationszentrum geschaffen werden, das über Geschichte und Gegenwart der Mönche informiert. Links (im ehemaligen Fairhandel-Laden) soll ein offener Aufenthaltsraum entstehen. Der ehemalige Klosterladen (bisher Metzgerei und Bäckerei) wird vermutlich zu einem Begrüßungs- und Vorführraum für Besuchergruppen umgestaltet. Letzter Schritt wird nach den Worten von Pater Christoph die Neugestaltung des Kirchplatzes sein.
Anja Legge