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    Kommentar von Wolfgang Bullin

    Funkstille in der Ökumene?

    Kommentar von Wolfgang Bullin
    Von Funkstille in der Ökumene, speziell im katholisch-lutherischen Dialog ist schon seit längerem immer wieder einmal die Rede. Und man hat auch den Eindruck, dass sich seit der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre vor nunmehr über fünf Jahren in Sachen theologischer Annäherung nicht viel getan hat. Natürlich gab es den Ersten Ökumenischen Kirchentag in Berlin, ein herausragendes ökumenisches Ereignis, das eindrucksvoll gezeigt hat, dass bei gutem Willen allen noch bestehenden Unterschieden zum Trotz eine ganze Menge an Miteinander möglich ist.
    Wieder etwas mehr von diesem guten Willen wünscht man sich, verfolgt man derzeit die Äußerungen offizieller Kirchenvertreter in Sachen Ökumene. Von Funkstille kann da keine Rede sein, von Dialog allerdings auch nicht. Da fragt etwa der „Chef-Ökumeniker“ des Vatikan, Kurienkardinal Walter Kasper, ob der „vor 40 Jahren mit so viel Hoffnung und Schwung begonnene Weg von der gegenwärtigen deutschen evangelischen Theologie noch gewollt wird“. Bischof Gerhard-Ludwig Müller, der Vorsitzende der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz, spricht von einem „Klima des Misstrauens“ und von überzogenen Vorstellungen. Enttäuscht über die derzeitige Ökumene äußert sich der Catholica-Beauftragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Johannes Friedrich, und fordert positive ökumenische Signale von der Bischofskonferenz.
    Von evangelischer Seite kommt vor allem der Vorwurf mangelnder Beweglichkeit in Sachen Eucharistiegemeinschaft. Katholischerseits stößt man sich vor allem an einem im November vergangenen Jahres von der VELKD vorgelegten Papier über Priestertum, Ordination und kirchliche Berufung, durch das, wie Kardinal Kasper formulierte, im Dialog bereits errichtete Brücken wieder niedergerissen würden.
    So beklagt Kardinal Kasper einerseits einen neuen Konfessionalismus in der deutschen evangelischen Theologie, andererseits eine postmoderne Offenheit, die Unterschiede nicht ernst nimmt. Beides mache ihn ratlos, da die Vertreter beider Positionen lernunwillig und lernunfähig seien, sagt er. Allerdings sieht er beide Fehlhaltungen auch auf katholischer Seite.
    Täte da angesichts der derzeit gesendeten Signale nicht ein bisschen Funkstille vielleicht ganz gut, um erst einmal die jeweils eigenen Hausaufgaben zu machen und die eigene Position zu klären?