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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Drei Wochen lang bereisten junge Leute aus Unterfranken das Partnerbistum Mbinga

    Freunde, Freizeit und Natur pur

    Huckelige Pisten, traditionelle Tänze und Leben in Gastfamilien. Das und mehr haben 15 junge Menschen aus dem Bistum Würzburg im tansanischen Partnerbistum Mbinga erlebt. Zur Reise eingeladen hatten der Diözesanverband des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und die Diözesanstelle Weltkirche. Zwei BDKJ-Vertreterinnen blicken auf ihre Erlebnisse zurück.

    7.30 Uhr in Nkile am Nyassasee in Tansania. 15 Deutsche sitzen abfahrbereit vor dem Gästehaus. Die Nacht war kurz, die Gesichter sehen müde aus. Nach einer Woche Kennenlernen und Leben hier unten am See soll es gemeinsam in die Bischofsstadt Mbinga gehen. Wir haben schon etliche Mitglieder der Jugendorganisation UVIKAMBI kennengelernt. Alle Jugendlichen, die sich im Bistum Mbinga kirchlich engagieren, sind automatisch Mitglieder der UVIKAMBI.

    Geduld ist gefragt, denn es dauert noch, bis unsere tansanischen Freundinnen und Freunde zur Abfahrt bereit sind. Sie müssen noch ihre Bettwäsche waschen, bevor es losgehen kann. Überhaupt ist das Motto hier „Pole Pole“, also keine Eile, alles entspannt.

    Liebevoll umsorgt

    Gar nicht so einfach für uns Deutsche, da wir doch extra früh aufgestanden sind, um pünktlich loszufahren. Beschwichtigt werden wir dadurch, dass die tansanischen Teilnehmenden uns liebevoll mit Tee und Frühstück umsorgen. Denn auch das wird hier groß geschrieben: Gastfreundschaft. Egal ob in der Stadt oder auf dem Dorf – mit einem herzlichen „Karibu – Willkommen“ werden wir überall hereingebeten und eingeladen.

    Hinter uns liegt eine Woche, in der wir viel darüber erfahren durften, was den tansanischen jungen Erwachsenen wichtig ist, wie ihr Leben aussieht und welche Pläne sie für die Zukunft haben. In den Gesprächsrunden konnten wir auch unsere Lebenspläne und Ansichten vorstellen. Dabei wurde klar: Das Leben in Tansania ist an vielen Stellen ganz anders als das in Deutschland. Während bei uns (fast) alles elektrisch und maschinell funktioniert, wird hier noch vieles per Hand gemacht, vom Kochen über dem Feuer bis zum Wäschewaschen mit der Hand und der pedalbetriebenen Näh­maschine. Beim gemeinsamen Kochen durften wir Deutsche einiges von unseren tansanischen Freundinnen und Freunden lernen.

    Männer im Haushalt

    Selbstverständlich haben auch unsere Männer beim Kochen und Spülen mit angepackt – zur großen Verwunderung der tansanischen Seite. Hier ist Hausarbeit traditionell reine Frauensache.

    Beim Austausch über unsere Zukunftspläne wurden Unterschiede deutlich sichtbar. Während wir Gäste alle am Beginn unseres Studien- und Berufslebens stehen, warten einige der tansanischen Personen auch mit abgeschlossener Ausbildung seit Jahren auf eine freie Stelle und versuchen, sich mit einzelnen Projekten über Wasser zu halten.

    Eingetaucht in den Alltag

    Gegen 9 Uhr starten wir unsere Bus- fahrt nach Mbinga. Für 80 Kilometer Strecke brauchen wir ungefähr 3,5 Stunden auf der huckeligen Lehmpiste. Danach erwartet uns unser größtes Highlight: ein Wochenende bei tansanischen Gastfamilien zu verbringen. Während die Einen in entlegenen Pfarreien sechs Stunden von Mbinga Town entfernt unterkommen, erleben andere das Stadtleben in Mbinga Town. Und während unsere männlichen Teilnehmenden meistens auf Achse sind, tauchen die Frauen, wie in den Familien üblich, in den Haushalt ein. Alle Eindrücke und Erlebnisse sind sehr prägend für uns.

    Unser Wochenende beschließt ein gemeinsamer Sonntagsgottesdienst in der Gemeinde Mpapa mit viel Singen und Tanzen. Die örtlichen UVIKAMBI-Mitglieder führen nach dem Gottesdienst traditionelle Tänze für uns auf und beschenken uns mit Huhn und Bananen.

    Auf Safari

    Gegessen wird in Mbinga, was saisonal und regional verfügbar ist: Ugali (Maisbrei), Reis und Kartoffeln mit Bohnen und Weißkohl, Bananen, Orangen und Papaya. Die zahlreichen Mango-Bäume schmachten wir zwar an, reif werden sie leider erst im Dezember! Dazu gibt es Fleisch von den Haus- und Hoftieren oder Fisch aus dem Nyassasee. Den Fischfang erleben wir eine Nacht lang hautnah auf dem Wasser mit.

    Unsere gemeinsame Zeit beenden wir mit einer Safari im Nyerere-Nationalpark. Nicht nur für uns, auch für viele unserer tansanischen Begleiter ist es das erste Mal, dass sie Tiere wie Giraffen, Elefanten und Löwen in freier Wildbahn erleben. Schwer zu sagen, bei wem die Augen größer sind. Nach diesem Auf­reger zum Abschluss heißt es Abschied nehmen. Aber nicht, ohne Telefonnummern auszutauschen, um auch im Anschluss in Kontakt zu bleiben. Mit nach Deutschland nehmen wir viele neue Freundschaften und die tansanische Gewissheit, dass sich für jedes Problem eine Lösung finden lässt.

    Die Jugendbegegnung wurde gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie den Würzburger Partnerkaffee.

    Pauline Jung/Judith Wünn