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    Festgottesdienst und Festakt „30 Jahre Ökumenisches Zentrum Lengfeld“

    Als Bild für die 30-jährige Zusammenarbeit diente ein über den Altar gelegtes grobmaschiges Fischernetz, das der evangelische Pfarrer Christoph Lezuo als „anpassungsfähig, aber auch belastbar“ charakterisierte, ein Netz, das „uns trägt, bewegt und verändert“ und „durch Jesus Christus unzerreißbar ist“. Die Schriftworte von der Berufung des Petrus zum Menschenfischer beleuchtete Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand dann in seiner Predigt.
    LENGFELD. „Ökumene ist nicht Rückkehr der anderen zu uns, sondern gemeinsame Umkehr zu Jesus“. Dies hat Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand am 6. November beim ökumenischen Festgottesdienst aus Anlass des Abschlusses der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen des Ökumenischen Zentrums (ÖZ) im Würzburger Stadtteil Lengfeld gesagt. Der Gottesdienst bildete zugleich den Abschluss eines Bundestreffens der Ökumenischen Zentren, das am Vortag in Lengfeld stattgefunden hatte.

    Neben Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand konnten Pfarrer Dr. Hermann Steinert und sein evangelischer Amtsbruder Christoph Lezuo zahlreiche Vertreter beider Konfessionen, Mitglieder verschiedener ökumenischer Zentren Deutschlands, renommierte Mitarbeiter der Ökumene-Arbeit sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft begrüßen. Thema des Gottesdienstes, der vom ökumenischen Chor gestaltet wurde, war das „unzerreißbare Netz unserer Verbundenheit, das in den vergangenen 30 Jahren entstanden ist“, erklärte Steinert.


    Symbolhaftes Netz
    Als Bild für die 30-jährige Zusammenarbeit diente ein über den Altar gelegtes grobmaschiges Fischernetz, das der evangelische Pfarrer Christoph Lezuo als „anpassungsfähig, aber auch belastbar“ charakterisierte, ein Netz, das „uns trägt, bewegt und verändert“ und „durch Jesus Christus unzerreißbar ist“.

    Die Schriftworte von der Berufung des Petrus zum Menschenfischer beleuchtete Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand dann in seiner Predigt. So sah Hillenbrand das Netz zunächst als Symbol für das Reich Gottes, denn ökumenische Aktivitäten „vollziehen sich immer vor dem größeren Horizont des Reiches Gottes“. Ein Weg, den Hillenbrand als „spannend und spannungsreich zugleich“ bezeichnete. Zudem ermunterte der Generalvikar, dass gerade der Blick auf das Reich Gottes über Phasen der Resignation hinwegtrösten könne.


    Spannungen, Zerreißproben
    Auch die „Spannungen und Zerreißproben“ der Ökumenearbeit verschwieg Hillenbrand nicht: So erinnerte er daran, dass er selbst schon „deutlich machen musste, dass die gemeinsame Feier von Abendmahl und Eucharistie noch nicht möglich ist“. Trotz harter Debatten sei man jedoch „gemeinsam auf Kurs geblieben“ und wichtige Einsichten gewonnen: Zum einen „die Erkenntnis, dass wir alle uns um ein fundiertes Verständnis dessen bemühen müssen, was uns in Eucharistie und Abendmahl geschenkt wird“; zum anderen „das Wissen, dass Ökumene kein Gewinn- und Verlustgeschäft ist, sondern nur dann trägt, wenn sie als gemeinsames Wachstum zur Fülle und gegenseitiges Angebot zu Hilfe verstanden wird“.

    Schließlich sah Hillenbrand in der Evangeliums-Szene – dem Staunen des Petrus und der Erkenntnis der eigenen Begrenztheit – auch ein Modell für uns selbst: „Durch sein Schuldbekenntnis wird Petrus erst frei für die tiefe Gemeinschaft mit Jesus.“ In dieser neuen Offenheit und der Berufung zum Menschenfischer sah Hillenbrand „einen neuen Ansatz für die ökumenische Dimension des Petrusamtes“; dies verweise aber auch auf Martin Luther, den das Erkennen von Schuld nicht lähme, sondern zu neuem Leben befreie. Zum Abschluss seiner Predigt versprach Hillenbrand, Mitglied des Freundeskreises des Ökumenischen Zentrums zu werden, „weil ich mir von der sichtbaren Gemeinschaft gegenseitige Bestärkung erhoffe, die uns alle weiter trägt“ – eine Geste, die nicht nur den Freundeskreis-Vorsitzenden Josef Theo Kellerhaus grenzenlos begeisterte. Als sinnfällige Umsetzung der vorangegangenen Stunden und Tage knüpften die Gottesdienst-Besucher dann ein Friedens-Netz aus Wollfäden, das für ein herzliches Miteinander sorgte.


    Geschwisterliches Miteinander
    Beim anschließenden Festakt überbrachte der stellvertretende Dekan des Evangelisch-lutherischen Dekanats Würzburg, Winfried Schlüter, die Glückwünsche von 41 Kirchengemeinden und gratulierte zum „guten Geist des geschwisterlichen Miteinanders“. Schlüter zeigte sich dankbar und „stolz, dass eines der über 60 Ökumenischen Zentren Deutschlands sich in unserem Dekanat befindet“ und betonte, dass „der Blick hinüber zum anderen lohnt“. Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Würzburg, Dr. Jürgen Thomassen, hatte die Segenswünsche der in der ACK vertretenen Kirchen und Gemeinden im Gepäck. Thomassen erinnerte daran, dass das ÖZ Lengfeld Fundament und Gründungsort der ACK Würzburg ist und verband seinen Dank mit dem Wunsch, dass man „in Geduld und Ungeduld weiter fortschreitet auf dem Weg der Ökumene“. Im Namen der Stadt Würzburg gratulierte der frühere Oberbürgermeister Jürgen Weber; er bezeichnete das ÖZ „als Botschafter für Weltoffenheit“ und betonte die Rolle des ÖZ als „Mittelpunkt des Stadtteils“. Der Vorsitzende des Bürgervereins, Dr. Wolf-Dieter Schmidt, hob hervor, dass das Miteinander auch in die verschiedenen Vereine und Verbände hineinstrahle, so dass das ÖZ heute „geselliger und kirchlicher Dreh- und Angelpunkt Lengfelds“ ist.