Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Probeabo des Magazins bestellen

Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

    Mehr

    Etwas „Down under“ auch daheim

    Nicht nur in Australien wurde der Weltjugendtag gefeiert. Auch in Bad Neustadt, Würzburg und Aschaffenburg gab es Veranstaltungen, bei denen die Jugendlichen einen Hauch von Sydney spürten.

    Sie waren zu jung, hatten zu wenig Zeit und auch nicht das nötige Geld, deswegen haben Jugendliche der Diözese den Weltjugendtag von Australien kurzerhand nach Bad Neustadt, Würzburg und Aschaffenburg verlegt und dort in Regionalevents gefeiert.

    „We jump to Neuscht“

    Mit E-Mail-Grüßen aus Sydney starteten die Bad Neustädter ihre Weltjugendtagsfeier unter dem Motto „We jump to Neuscht“ in einem Zelt vor dem Pfarrzentrum Maria Himmelfahrt. „Die Stimmung ist total gut und Australien rockt“, las Günter Kirchner, Dekanatsjugendseelsorger für Schweinfurt Stadt, die E-Mail von der Schweinfurterin Eva-Maria Dappert auf einer Bühne vor. Auf einer Leinwand hinter ihm wurden währenddessen Bilder vom Weltjugendtag in Sydney eingeblendet. „Das Bild, wo der Papst einen Koalabären streichelt, ist toll“, sagte die 16-jährige Theresia Kaufmann aus Hohenroth (Dekanat Bad Neustadt). Sie und ihre drei Freundinnen hatten am Nachmittag schon ein wenig vorgeschlafen, um fit für die Nacht zu sein. „Wir wollen nichts verpassen“, sagte Theresia. Für die rund 120 Jugendlichen hatten 40 Helfer der Regionalstellen Bad Neustadt und Bad Kissingen, Schweinfurt und Hassberge und des BDKJ Rhön-Grabfeld und Schweinfurt Stadt eine aktionsreiches Programm von Freitagabend bis Samstagmorgen vorbereitet. Los ging es mit den Glaubensgesprächen „Let’s talk about ... .“ In drei Gruppen diskutierten die Jugendlichen mit Dekanatsjugendseelsorger Christian Kluge und den beiden Bad Neustädter Pfarrern Heribert Kaufmann und Heinz Mergenthaler über ihren Glauben. Nach den Gesprächen gingen die Jugendlichen in Workshops wie zum Beispiel „look like an Aborigine“, „church at night“ oder „australien olympics“. Gegen halb fünf am Samstagmorgen versammelten sie sich mit Fackeln in der Hand am Saaleufer, um dort bei Sonnenaufgang zu beten. Viele gönnten sich danach eine Mütze voll Schlaf. Am Samstagmittag verfolgten sie auf der Leinwand im Zelt die Liveübertragung der Virgil in Sydney. Andreas Hoffelner, Jugendreferent der Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit Bad Neustadt berichtete erfreut, dass Diözesan-Jugendpfarrer Thomas Eschenbacher sie während der Vigil aus Sydney angerufen hatte und sie so ein wenig Stimmung von den Würzburgern vor Ort mitbekommen hätten. Nach der Virgil machten sich die Jugendlichen wieder auf den Heimweg.


    Campieren im Kloster Oberzell
    Im Kloster Oberzell feierten Jugendliche aus Würzburg und Umgebung ihren Weltjugendtag unter dem Motto „Weltjugendtag meets Klosternacht“. Die jährliche Klosternacht für Jugendliche stand dieses Mal ganz im Zeichen des Glaubensfestes. Auch hier bot sich den rund 190 Teilnehmern ein buntes Workshopprogramm wie zum Beispiel „MaZ in Südafrika“, in dem sich die Jugendlichen über das Programm „Missionar auf Zeit“ informierten, ein Taizé-Gebetsworkshop oder ein Gespräch über das Thema „Mein Chef ist eine Frau“, bei dem auch Barbara Stamm, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtages, mitdiskutierte. Sie war Schirmherrin des Events im Kloster Oberzell. Begonnen hatte die Veranstaltung – die die Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit Würzburg und ein Team der Oberzeller Franziskanerinnen organisiert hatten, am Samstag um 16 Uhr auf dem Klostergelände, die Events in Bad Neustadt und Aschaffenburg luden bereits am Freitag zum Feiern ein. Höhepunkt war in Oberzell am Samstag die mitternächtliche Liveübertragung des WJT-Abschlussgottesdienstes aus Sydney auf Großbildleinwand. Danach hieß es: Schlaf nachholen bis Sonntagmorgen. Nach einem Frühstücksbrunch traten die Jugendlichen schließlich den Heimweg an. Die 15-jährige Stella und ihre Freundin Victoria (17) aus Ochsenfurt haben sich über das Angebot, den Weltjugendtag auch in Würzburg feiern zu können, gefreut. „Wir wären schon gern in Australien dabei gewesen, aber man bekommt auch hier viel mit“, sagte Victoria. Nur das Fernsehprogramm zum Thema Weltjugendtag fanden beide ein wenig dürftig. Auch die 16-jährige Annette Dürr aus Bechtolsheim wollte mitfeiern. „Ich konnte nicht nach Sydney, weil ich gerade meine Abschlussprüfung in der zehnten Klasse gemacht habe. Außerdem ist die Reise zu teuer und ich bin noch zu jung dazu“, bedauerte die 16-Jährige.
    Schwester Veridiana Dürr, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, kennt diese Gründe. „Deswegen ist es gut, auch vor Ort einen kleinen Weltjugendtag feiern zu können“, sagte sie. Auch Jugendliche aus Nürnberg und Frankfurt nahmen teil und waren begeistert von dem Programm und der Atmosphäre auf dem Gelände. Neben der Freude über ein gelungenes Programm gab es im Kloster Oberzell auch kritische Töne zum Gottesdienst in Sydney. „Er war nicht unbedingt jugendgemäß“, erklärte Alexander Kolbow, Jugendreferent der Diözese Würzburg. Es sei zu viel gesprochen worden, dies sei nicht mehr unbedingt die Sprache der Jugend. „Schade, dass das Weltjugendtagslied ‚receive the power‘ nicht gesungen wurde“, bedauerte er.

    „Was gibt uns Kraft?“
    Jugendliche aus dem Raum Aschaffenburg feierten in der Jugendbildungseinrichtung Katakombe bei der St. Agatha-Kirche Aschaffenburg. Sie begannen ihren Weltjugendtag am Freitagabend mit einem Jugendgottesdienst in der St. Agatha-Kirche. Zum Thema „Was gibt uns Kraft in unserem Leben?“ zelebrierten Kaplan Stefan Michlberger aus Miltenberg und Pater Joy Palachuvattil aus Indien den Gottesdienst mit rund 120 Jugendlichen. Die Ministranten trugen beim Einzug die deutschen Pilgerhüte des Weltjugendtages. Um die Gemeinschaft der Jugendlichen aus aller Welt zu unterstreichen, haben die Teilnehmer das Vaterunser gleichzeitig in Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch und auf Latein gebetet. „Es klang ein bisschen Babylonisch. Aber der Rhythmus stimmte und alle haben zugleich aufgehört“, sagte Burkard Vogt, Gemeindereferent in der Pfarreiengemeischaft St. Martin, Aschaffenburg. Anstelle einer Predigt überraschte Kaplan Michlberger die Jugendlichen mit einem Gespräch zum Thema „Was gibt uns Kraft?“ „Die Begegnung mit den Menschen hier kann mir Kraft für mein Leben geben“, sagte eine Teilnehmerin. Anschließend luden die Organisatoren, die Regionalstelle Aschaffenburg, ein ehrenamtliches Vorbereitungsteam und die Oberministrantenrunde Aschaffenburg, zu einer Party ein. Auch dort gab es Workshops zu verschiedenen Themen, in denen die Jugendlichen kreativ wurden oder spirituelle Erfahrungen sammelten. Um Mitternacht schauten sie die Vigilfeier auf einer Großleinwand an. Danach übernachteten die Jugendlichen im Mittelgang der St. Agatha-Kirche in ihren mitgebrachten Schlafsäcken. Der Samstagmorgen begann für sie um 6.30 Uhr mit einem Morgengebet und einem anschließenden Frühstück. Die Stimmung war gut. „Die Jugendlichen waren sehr gesammelt und mal locker und gelöst“, resümierte Burkard Vogt.