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    Es waren gute Tage in Osnabrück

    Es waren gute Tage, weil die Mischung gestimmt hat. Gut gemischt waren die Besucher, wobei der hohe Anteil junger Menschen dem Katholikentag ein erfreulich jugendliches Gesicht gegeben hat. Ebenfalls gut gemischt waren Themen und Veranstaltungen. Auch die sogenannten heißen Eisen und Dauerbrenner wurden nicht ausgespart, sie waren aber nicht die dominierenden Themen dieses Katholikentags. Miteinander, Vielfalt, Toleranz, Offenheit, Buntheit, Jugendlichkeit, Ernsthaftigkeit, Schwung, Freude, Lebenslust, Glaubensfreude, an all diese Eindrücke erinnert Wolfgang Bullin in seinem Kommentar zum Katholikentag in Osnabrück.
    Es waren gute Tage“, hat ZdK-Präsident Prof. Hans-Joachim Meyer beim Abschlussgottesdienst am 25. Mai sein Fazit des 97. Deutschen Katholikentags in Osnabrück in ebenso kurze wie treffende Worte gefasst.
    Es waren gute Tage, weil so viele Menschen der Einladung nach Osnabrück gefolgt waren. Über 60 000 Teilnehmer, davon 35 000 Dauerteilnehmer, und 25 000, die zum Abschlussgottesdienst gekommen waren, – das sind Zahlen, die alle Erwartungen übertroffen haben. Und das obwohl die Beteiligung aus den südlichen Regionen Deutschlands eher spärlich war. Bei diesem Ansturm wurde es natürlich gelegentlich etwas enger auf Osnabrücks Straßen und immer wieder wurden Katholikentagsbesucher – manche sogar mehrmals – nicht zu ihrer Wunschveranstaltung eingelassen, weil der jeweilige Raum bereits überfüllt war. Das sorgte im Einzelfall für Ärger und Enttäuschung, trübte aber die Gesamtstimmung nicht. Zumal Organisatoren und Helfer bemüht waren, für Abhilfe zu sorgen, etwa durch Übertragung der Veranstaltung in einen weiteren Raum.
    Es waren gute Tage, weil die Mischung gestimmt hat. Gut gemischt waren die Besucher, wobei der hohe Anteil junger Menschen dem Katholikentag ein erfreulich jugendliches Gesicht gegeben hat.
    Ebenfalls gut gemischt waren Themen und Veranstaltungen. Auch die sogenannten heißen Eisen und Dauerbrenner wurden nicht ausgespart, sie waren aber nicht die dominierenden Themen dieses Katholikentags. Da standen eher aktuelle Fragestellungen im Vordergrund, wie etwa der Beitrag der Kirche für die Erhaltung einer solidarischen Gesellschaft oder die Belastung des christlich-jüdischen Verhältnisses durch die Neuformulierung der Karfreitagsbitte für den tridentinischen Ritus. Doch wurde nicht nur vielfältig informiert sowie ernsthaft, offen und vor allem fair diskutiert, sondern auch gebetet. Die geistlichen Angebote, die Gebetszeiten und Gottesdienste, aber auch die Orte der Stille und betrachtenden Anbetung waren sehr gefragt. Der Katholikentag von Osnabrück war auch ein frommer Katholikentag. Es war aber keine aufgesetzte oder zur Schau gestellte Frömmigkeit, sondern Gebet und gottesdienstliche Feier, fanden ihren Wiederhall in den übrigen Zeiten, Ereignissen und Begegnungen des Tages – und umgekehrt.
    Es waren gute Tage, weil sie – nach innen wie nach außen – ein Bild von Kirche, von katholischer Kirche gezeichnet haben, das einem als Glied dieser Gemeinschaft einfach gut tut. Miteinander, Vielfalt, Toleranz, Offenheit, Buntheit, Jugendlichkeit, Ernsthaftigkeit, Schwung, Freude, Lebenslust, Glaubensfreude wären da wohl als Mosaiksteine zu nennen, die zu diesem Bild beigetragen haben, – und natürlich: Weite. Auch sein Motto „Du führst uns hinaus ins Weite“ hat diesen Katholikentag geprägt. Es war gut gewählt, zumal Gottvertrauen und Aufbruchstimmung, die ja in diesen Worten mitschwingen, derzeit nicht unbedingt an erster Stelle die Stimmung in der katholischen Kirche in Deutschland prägen.
    Und es waren gute Tage, weil dieser Katholikentag in der Stadt Osnabrück, im Bistum Osnabrück stattgefunden hat. Von Anfang an hatte man das Gefühl, dass die Menschen im Bistum Osnabrück ihn nicht als eine ihnen von außen oder von oben verordnete Veranstaltung betrachten, sondern als ihren Katholikentag. Das ist umso höher zu werten, als das Bistum Osnabrück nach dem Rückzug des Bistums Essen als Gastgeber kurzfristig quasi als Nothelfer eingesprungen war. Trotz der dadurch verkürzten Vorbereitungszeit war es gelungen, den Katholikentag bei den Menschen zu verankern, und das nicht nur bei den Katholiken, sondern ebenso in der Stadt Osnabrück und in der gesamten Region. Das dadurch mögliche unkomplizierte Zusammenwirken aller beteiligten Stellen hat zur Atmosphäre des Osnabrücker Katholikentags entscheidend beigetragen. Dazu gehörte natürlich auch – vor Ort wird das gar nicht mehr eigens thematisiert, weil es so selbstverständlich ist – die ökumenische Zusammenarbeit.
    Es waren gute Tage, weil es Tage des Miteinanders waren. Nicht nur Tage des Miteinanders von Katholiken, von Laien und Amtsträgern, und Tage des Miteinanders von Christen überhaupt, sondern auch Tage des Miteinanders von Menschen jeder Art. Denn dieser Katholikentag fand mitten in der Stadt, auf den Straßen, unter den Menschen statt. Und so darf man es vielleicht als Zeichen des Segens werten, der diesem Ereignis von ganz oben zuteil geworden ist, dass auch das Wetter mitgespielt hat. Zu Ende gegangen ist dieser Katholikentag mit dem Ausblick auf den und der Einladung zum Ökumenischen Kirchentag 2010 in München. Die Erwartungen an diesen sind jetzt vielleicht sogar noch gestiegen. Der Katholikentag in Osnabrück zumindest hat die Messlatte sehr hoch gelegt.
    Es waren gute Tage in Osnabrück.