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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Ermutigender Weg mit den älteren Geschwistern

    „Das katholisch-jüdische Verhältnis ist wieder auf einem guten Weg“, meint Ernst Schlögel in seinem Kommentar. Der vorgesehene Papstbesuch könne zeigen, wie wichtig gute Beziehungen zwischen Christen und Juden sind – „weit über den religiösen Rahmen hinaus“.
    Es ist keine Schönfärberei: Das katholisch-jüdische Verhältnis ist wieder auf einem guten Weg. Mag es bei einigen Juden noch Irritationen über vatikanisches Vorgehen in den letzten Monaten geben – Stichworte sind die „Karfreitagsfürbitte“ und die Rück­nahme der Exkommunikation auch von Holocaust-Leugner Ri­chard Williamson: Das Vertrauen seitens der „älteren Brüder“ ist zurückgekehrt, wie viele Äußerungen zeigen. Papst Benedikt XVI. selbst hat – vor allem in seiner bewegenden Ansprache zu Repräsentanten jüdischer Gemeinden in den USA – deutlich gemacht, wie eng das Christentum mit dem Judentum verknüpft ist und dass Antisemtismus in der Kirche keinen Platz hat. Der am 11. März vorgesehene Besuch der Vertreter des Jerusalemer Groß-Rabbinats im Vatikan wird weiteren Boden für eine gelungene Papstreise ins Heilige Land im Mai bereiten. In Deutschland hatten alle Bischöfe und die führenden Laienvertreter nie einen Zweifel daran gelassen, wie wichtig ihnen die jüdisch-christlichen Beziehungen sind: Vertreter des Judentums haben dies mit Genugtuung festgestellt. Ein Zeichen in die Gesellschaft hinein ist auch heuer die „Woche der Brüderlichkeit“, mit der ­Christen und Juden die Bedeutung des Dialogs und des gemeinsamen Einsatzes gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus hervorheben. Die Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an den katholischen Alttestamentler Erich Zenger sah Kardinal Karl Lehmann in seiner Laudatio zu Recht als „eine Ermutigung für den Weg, den der christlich-jüdische Dialog eingeschlagen hat“. Dass es hinter diesen Weg kein Zurück gibt, darüber sind sich die Verantwortlichen in der Kirche ­ei­nig. Aber sie wissen sicher auch, dass Fortschritte im Dialog und immer freundschaftlichere Beziehungen ohne Rücksichtnahme auf jüdische Sensibilitäten nicht erreichbar sind. Probleme der letzten Monate wären mit entsprechender Kommunikation nach innen und außen vermeidbar gewesen. Gerade der Papstbesuch in Israel kann zeigen, wie wichtig gute christlich-jüdische Beziehungen für die Welt sind – weit über den religiösen Rahmen hinaus.