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      Erbaut, um zu wachsen und den Himmel zu öffnen

      Jesus will die Gemeinschaft der Jünger und in der Folge alle Glaubenden stärken.

      Evangelium

      In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kir-che bauen und die Mächte der Unter-welt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei. Matthäus 16,13–20
      Weit in den Norden des Heiligen Landes, an einen Quellfluss des Jordan, führt Jesus seine Jünger. Hier hatte Herodes der Große einen Augustustempel errichtet. Sein Sohn, der Tetrarch Philippus, nannte seine hier errichtetet Hauptstadt Caesarea Philippi. Dort, an einer Quelle des Jordan, öffnete sich riesig der Felsen und so vermutete man an dieser Stelle die Pforten der Unterwelt.   An diesem markanten Ort wendet sich Jesus mit einer sehr entscheidenden und persönlichen Frage an seine Jünger. Er möchte wissen, wie über seine Person geredet wird. Den Jüngern Jesu sind die Gedanken ihrer Mitmenschen bekannt, die in Jesus Johannes den Täufer, Elija, Jeremia oder sonst einen Sprecher Gottes sehen. Das aber interessiert Jesus nicht. Er will wissen, welche persönliche Antwort seine Jünger auf seine Frage geben.
      Die Jünger sind schon eine geraume Zeit mit ihm unterwegs, hörten seine Worte und erlebten, wie Menschen geheilt wurden. Jesus konfrontiert seine Jünger ganz persönlich. Er geht davon aus, dass sie eine andere konkrete Vorstellung von ihm haben. Petrus wagt sich vor: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“   Dieser Messias ist Gottes eigener Sohn, in dem der lebendige Gott mit uns handelt. Der „lebendige Gott“ ist als Kurzformel für den Glauben wichtig geworden und bezeichnet den in der Geschichte handelnden Gott – im Unterschied zu den toten und fernen Göttern, die an diesem Angst einflößenden Ort verehrt werden.   Der Evangelist Matthäus will die Aufmerksamkeit besonders auf Simon Petrus lenken und auf sein Bekenntnis. Petrus antwortet auf die an alle Apostel gestellte Frage und gibt das Bekenntnis, das alle Jünger aussprechen könnten. Jesus preist Petrus für diese Glaubensaussage selig. Vor der hoch aufragenden Felsenwand bei Caesarea Philippi führt Jesus mit dem Felsenwort seine Verheißung an Petrus in feierlicher Weise fort: „Du bist Petrus und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen.“
      Jesus will die Gemeinschaft der Jünger und in der Folge alle Glaubenden stärken. Der Evangelist Matthäus erzählt die Geschichte der Kirche und kann dadurch die Aussage Jesu, dass Petrus der Felsen der Kirche sei, deutlich machen. Mit einem Felsenfundament wird der Kirche Stabilität und Dauerhaftigkeit zugesprochen. Petrus ist der Baugrund und damit der Garant der Einheit der Kirche, die auf dem einen Fundament ruht. Diesem Petrus werden die Schlüssel des Himmelreiches anvertraut. Zu den Aufgaben des Pet­rus zählt es, das Himmelreich für die Menschen zu öffnen, den Willen Gottes von Jesus her auszulegen und die Menschen auf den Weg zu führen, an dessen Ende die Pforte zum Himmelreich aufgeschlossen wird. Damit sind die Schlüssel zum Himmelreich die Worte Jesu. Petrus ist der Garant der Lehre und Taten seines Meisters, den er als Messias und lebendigen Gott bezeugt. Zugleich ist jedem Jünger die Aufgabe übertragen, unverfälscht Jesu Wort in der Nachfolge zu bezeugen und weiterzutragen.   Die große Aufgabe des Petrus ist es, zu binden und zu lösen. Das bedeutet, die Worte Jesu mit Leben zu füllen. Kirche als Gemeinschaft von Glaubenden ist auf Petrus angewiesen, so wie Petrus auf den Lehrer Jesus angewiesen ist. Petrus ist grundlegend für die Kirche. Der Fels betont die Beständigkeit für das darauf gebaute und wachsende Haus. Der Petrusdienst garantiert den festen Grund für die Kirche und hilft, die Einheit der ganzen Christenheit zu verkörpern und zu bezeugen: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes.“
      Pfarrer Bernhard Stühler („b.stuehler@juliusspital.de“) leitet die Pfarrei St. Kilian der Stiftung Juliusspital in Würzburg und ist Geistlicher Beirat des Katholischen Frauenbundes der Diözese.