Sie ist eine Art Bestandsaufnahme des katholischen Beitrags zur „sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft“, von der der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, bei der Vorstellung der Dokumentation gesprochen hat. Das Heft beginnt mit grundsätzlichen Aussagen zu „zentralen Handlungsfeldern des Schöpfungsengagements“. Die Mehrzahl der Seiten aber ist Berichten über die Umsetzung dieses Engagements in den einzelnen Diözesen sowie in katholischen Organisationen und Verbänden gewidmet. Da blättert man natürlich neugierig zur Seite 97, für die das Inhaltsverzeichnis den Beitrag über das Engagement der Diözese Würzburg ankündigt.
Nach dessen Lektüre aber ist man erst einmal enttäuscht. Es scheint nämlich so, als habe man das Thema weitgehend an die Jugend – BDKJ und und KjG sind hier seit vielen Jahren aktiv –, an die Bildungshäuser und an die Pfarrgemeinden ausgelagert. „Die Schöpfungsverantwortung im Bistum Würzburg wird in erster Linie vom Engagement der Menschen in Pfarreien und Einrichtungen getragen. Sie wird derzeit nicht systematisch zentral gesteuert“, beginnt der Beitrag nämlich. Von konkreten Maßnahmen wie etwa Solaranlagen auf kirchlichen Gebäuden liest man nichts – nicht einmal als Absichtserklärung. Sicher: man hat als eine der ersten Diözesen schon 1989 einen Umweltbeauftragten ernannt, mit einer halben Stelle – bis heute. Vermutlich mussten die Texte schon lange vor Erscheinen des Heftes eingereicht werden. Dennoch ist es peinlich, wenn als Musterbeispiele für praktizierte Umsetzung der Schöpfungsverantwortung ausgerechnet Häuser breit dargestellt werden, deren Trägerschaft man abzugeben beschlossen hat: die Thüringer Hütte und das Tagungszentrum Schmerlenbach.
Wolfgang Bullin