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    „Eine sehr mutige Arbeit vor Ort“

    Unterfränkische Missionare in Afrika haben Domkapitular Christoph Warmuth, Missionsreferent der Diözese, und Afrikareferent Klaus Veeh vom Referat Mission-Entwicklung-Frieden besucht. Fast drei Wochen fuhren sie im im vergangenen Jahr durch Südafrika, Mosambik, Simbabwe und Kenia, um sich vor Ort über das Leben und die Arbeit der Brüder und Schwestern aus dem Bistum Würzburg zu informieren. In Südafrika, der ersten Station der Reise, erhielten sie unter anderem einen Eindruck vom Leben in den Slums von Kapstadt. Mit einer Vielzahl von Projekten helfen die Missionare den Menschen dabei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern.
    Die Schere zwischen denen, die alles haben, und denen, die täglich ums Überleben kämpfen, könnte nicht weiter geöffnet sein“, beschreibt Klaus Veeh seine Eindrücke nach einem Besuch in der Township Kayelithsa in der Nähe von Kapstadt. In dem Slum lebten rund 400 000 Menschen, und ihre Zahl wachse immer weiter. Sie wohnen in Blechhütten ohne sanitäre Anlagen. Viele kommen in die Städte, weil sie die Hoffnung auf einen Verdienst treibt, erfahren Warmuth und Veeh von Mitarbeitern des „Catholic Welfare Development“ (CWD), der Caritas der Diözese Kapstadt. „Man sagt, dass ein Verdienst aus der Stadt etwa sieben Personen in den ländlichen Gebieten versorgen kann.
    Was die Leute dafür auf sich nehmen, ist manchmal wohl eher als menschenunwürdig zu bezeichnen“, sagt Veeh. Nach Angaben des CWD soll nahezu die Hälfte der Einwohner Kapstadts in solch prekären Wohnbedingungen leben. Vier Projektstationen wollen den Menschen dabei helfen, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. So können Frauen bei der „Domestic Formation“ professionelle Haushaltsführung lernen. Rund 50 Prozent der Frauen würden nach einem solchen Kurs eine bezahlte Arbeit finden, erfahren Warmuth und Veeh.
    Im „Community Development Center“ gibt es konkrete Hilfsangebote, von Decken und Planen bei einem lecken Dach bis hin zu Mutter-Kind- und Erziehungsberatung. Im „Development Center“ können Frauen unter anderem lernen, wie man Taschen, Arbeitsbekleidung oder Kinderschlafsäcke von Hand fertigt. Ein Kindergarten bietet Betreuung für 62 Kinder an. „Eine sehr mutige Arbeit vor Ort“, findet Veeh, denn das Umfeld sei von hoher Kriminalität geprägt.

    Sozialer Brennpunkt

    Nächste Station ist das Kloster Constantia der Schönstätter Marienschwestern, das in einem Vorort von Kapstadt liegt. Dort lebt Schwester Doreen Stöckinger (78), die aus Oberschwarzach-Siegendorf stammt. Früher gab sie unter anderem Kurse für Frauen im Township Guguletu, einem sozialen Brennpunkt mit hoher Arbeitslosigkeit, Banden- und Drogenbeschaffungskriminalität. Aktuell organisieren die Schwestern eine Armenspeisung. Dabei seien sie schon mehrfach überfallen und bedroht worden, erzählt eine Schwester aus der Diözese Freiburg. Doch mittlerweile habe man Kontakt mit einem der Bandenchefs, der dafür sorge, dass dies nicht mehr geschehe. Schwester Doreen Stöckinger kümmert sich heute um die Finanzen des Klosters. Dank der Einnahmen aus Vermietungen seien die laufenden Kosten auch mit Blick auf die Zukunft abgesichert, erfährt Veeh.   Im Kloster der Mariannhiller Missionsschwestern in Ashwood treffen Warmuth und Veeh drei weitere Schwestern aus dem Bistum: die Schwestern Dagmar Walz (74) aus Jesserndorf, Michaela Koch (75) aus Wasserlosen und Bonifazis Sauer (90) aus Ettleben. Schwester Bonifazis ist zwar bettlägerig, aber geistig rege. Schwester Michaela ist noch täglich ab 5 Uhr morgens als Mesnerin im Einsatz, und Schwester Dagmar ist in der Krankenpflege und in der Verwaltung tätig.  

    Oberzeller Schwestern

    Auch Oberzeller Franziskanerinnen wirken in Südafrika. Ihr Kloster liegt in der Diözese Eshowe in der Provinz KwaZulu-Natal. In Mbongolwane kümmern sie sich in einem Waisenhaus um 22 Heimkinder, darunter Aids-Waisen und Kinder aus zerrütteten Familien. Bei einem Rundgang zeigen die Schwestern den Besuchern aus Deutschland das Waisenhaus, den Kindergarten, den neuen Spielplatz, den Pfarrsaal und die Pfarrkirche. Beim Abendessen im Kloster interessieren sich die Schwestern, darunter Schwester Rosa Drescher (Schleerieth) und Schwester Dolores Engelhardt (Forst), auch für das Thema Flüchtlinge. Klaus Veeh/ Kerstin Schmeiser-Weiß