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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Eine Gemeinschaft im Glauben

    Seit 20 Jahren verbindet das Bistum Mbinga im Südwes­ten Tansanias und das Bistum Würzburg eine enge Partnerschaft. Obwohl oder vielleicht gerade weil die beiden Partner ein eher ungleiches Paar bilden – hier die arme Bevölkerung in einem jungen Bistum Afrikas, dort eine westeuropäische Wohlstandsgesellschaft mit jahrhundertealter Kirchengeschichte – ist die Verbindung über die Jahre zu einer tiefen Freundschaft gereift, die beiden Partnern viel gibt.
    Am 6. Januar 1987 wurde Dr. Emmanuel Mapunda zum Bischof der Diözese Mbinga geweiht. Am Tag seiner Ernennung, am 22. Dezember 1986, war das Bistum Mbinga gegründet worden. Für den schwierigen Aufbau des Bistums machte sich Mapunda auf die Suche nach Partnern in Europa. Auf Vermittlung der Münsterschwarzacher Missionsbenediktiner, die seit 1898 das Gebiet missioniert hatten, kam er in Kontakt mit der Diözese Würzburg. Im Sommer 1988 besuchten Bischof Paul-Werner und Domkapitular Wilhelm Heinz zum ersten Mal Mbinga. Mapunda traute seinen Ohren nicht, als er den Vorschlag der Würzburger vernahm, eine Partnerschaft zu begründen. Und doch wurde das Unglaubliche wahr: Am Weltmissionssonntag 1989  schlossen die beiden Diözesen Mbinga und Würzburg eine „wechselseitige Partnerschaft“. Im Namen ihrer Bistümer bekundeten die Bischöfe Emmanuel und Paul-Werner in einer Urkunde ihren Wunsch und Willen,      „einander nach Kräften zu helfen“. Mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde wurden auch Leitlinien und Ziele festgelegt. „Die Partnerschaft wird Wirklichkeit, wenn Menschen einander kennenlernen, miteinander Beziehungen aufbauen, und eine Gemeinschaft im Glauben entsteht“, heißt es da: „Sie zeigt sich konkret, wenn wir miteinander glauben, miteinander und voneinander lernen, miteinander teilen und miteinander Verantwortung für eine menschlichere Welt übernehmen.“  In der Tat wurde in den letzten 20 Jahren viel bewegt: Zur Förderung des wechselseitigen Verständnisses fanden zahlreiche Begegnungen statt. Seit 1989 hat Bischof Mapunda Würzburg mehr als ein Dutzend Mal besucht. Mindestens ebenso viele Gegenbesuche erfolgten von Würzburg aus. Mit Hilfe der Diözese Würzburg wurden zudem zahlreiche Bauten errichtet: So entstanden ein Diözesanzentrum, ein Katechetenzentrum, Kindergärten, Ambulanzen sowie die 1997 geweihte Kathedralkirche St. Kilian. Vor allem aber wurde eine Vielzahl von Projekten angestoßen, die Hilfe zur Selbsthilfe schaffen sollen. Dazu gehören die Verbesserung der allgemeinen Lebenssituation durch Brunnen- und Wasserleitungsbau, den Bau wasserbetriebener Maismühlen, die Förderung der Solartechnik, die Finanzierung allwettertauglicher Boote für die Fischerei oder das landwirtschaftliche Förder-Projekt „Eine Kuh für Mbinga“. Hinzu kommen Krankenhäuser und Ambulanzen, der Aufbau von Frauenarbeit und der „Würzburger Partnerkaffee“,  der seit 2005 direkt aus Tansania kommt und die Existenzgrundlage vieler Kaffeebauern bildet. Von enormer Wichtigkeit sind auch die Projekte zur Verbesserung von Bildung und Ausbildung: Es entstehen Schulen und Lehrwerkstätten sowie Angebote christlicher Jugendarbeit. Einen Schwerpunkt bildet  die Ausbildung von Seelsorgern und Katechisten durch einen Entwicklungsfonds und im Likonde-Seminar.  Obwohl über die Jahre viel Geld in das Partnerbistum geflossen ist, haben die Gründerväter ihre Partnerschaft von Anfang an nicht als „Einbahnstra­ße“, sondern als „Austausch“ definiert. „Denn niemand ist so arm, als dass er nichts mehr zu geben hätte, und niemand so reich, als dass er nichts mehr zu empfangen bräuchte“,  heißt es in den Leitlinien. Dies betrifft vor allem den Austausch von Glaubens- und Lebenserfahrungen, Begegnung in gegenseitiger Ach­tung und Wertschätzung und die Bereitschaft zur Anerkennung der jeweils anderen Kultur und Lebensart. Damit wird die Partnerschaft Würzburg-Mbinga zu einem „lebendigen Beispiel für die Gemeinschaft von Christen über Grenzen und Kontinente hinweg“.  Kontakt: Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden, Telefon: 09 31/ 3 86-65 121. E-Mail: „mef @bistum-wuerzburg.de“. Leben in MbingaEinblicke in das Leben in der Partnerdiözese Mbinga gibt eine DVD der Fernsehredaktion des Bistums , die aus Anlass des  Jubiläums der Partnerschaft zwischen Würzburg und Mbinga erstellt wurde. Zehn Filmbeiträge stellen Projekte, Freundschaften und Austauschprogramme vor, die in den vergangenen Jahren entstanden sind. Die Doppel-DVD „Reise nach Afrika“ kostet 19 Euro und ist in der Fernsehredaktion der Diözese erhältlich, Telefon 09 31/3 86-11 400, E-Mail „tv @bistum-wuerzburg.de“.