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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

    Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt...

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    Eine Bitte in zwei Versionen

    Der Papst hat die Fürbitte neu formuliert (siehe dazu auch Seite 6) und damit sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. So wird einerseits anerkannt, dass der Papst sich deutlich von den vorkonziliaren Formulierungen abgesetzt hat; andererseits aber wird kritisiert, dass das im Zweiten Vatikanischen Konzil neu definierte Verhältnis zu den Juden („ältere Brüder und Schwestern im Glauben“) nicht oder nicht genügend zum Ausdruck komme.
    Das Leben schreitet voran, entwickelt sich. Und man kann sich des Eindrucks oft nicht erwehren, dass dieser Prozess sich stetig beschleunigt, heute schneller abläuft als früher. Ein Ausfluss dieser Wechselhaftigkeit, Unstetigkeit und Schnelllebigkeit unserer Zeit ist wohl auch die vermehrte Rückbesinnung auf, ja das Wiederaufleben-Lassen vergangener Epochen. Nicht nur in Fernsehshows und Magazinen geschieht das, auch Einrichtungsgegenstände und sogar technische Geräte von anno dazumal haben ihren Markt. Wenn es sich dabei nicht um Nachbauten – zwar im Nostalgie-Look, aber mit aktueller Technik – handelt, sondern um Originale, sind die heute oft gar nicht mehr betriebsbereit. Sie müssen an den aktuellen Stand angepasst, kompatibel gemacht werden, sonst funktionieren die guten alte Stücke nicht oder können sogar gefährlich werden.
    Auch Papst Benedikt XVI. hat nun versucht, etwas Altes kompatibel zu machen – als Folge seines Motu proprio „Summorum Pontificum – Über den Gebrauch der Liturgie vor der Reform von 1970“. Von jüdischer Seite war nämlich gleich nach der Veröffentlichung im Juli 2007 befürchtet worden, dass damit auch die bis 1970 übliche Karfreitagsbitte wieder aufleben werde. In dieser war in Zusammenhang mit dem jüdischen Volk vom „Schleier auf ihren Herzen“, „Verblendung“ und „Finsternis“ die Rede gewesen. Nun hat der Papst die Fürbitte neu formuliert (siehe dazu auch Seite 6) und damit sehr unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. So wird einerseits anerkannt, dass der Papst sich deutlich von den vorkonziliaren Formulierungen abgesetzt hat; andererseits aber wird kritisiert, dass das im Zweiten Vatikanischen Konzil neu definierte Verhältnis zu den Juden („ältere Brüder und Schwestern im Glauben“) nicht oder nicht genügend zum Ausdruck komme.
    Warum eigentlich hat man nicht einfach die seit 1970 übliche Formulierung des ordentlichen Ritus auch für den außerordentlichen übernommen? Oder wird es gar umgekehrt sein, dass die nun für den außerordentlichen Ritus gefundene Formulierung eines Tages auch im ordentlichen gelten soll?