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    Broschüre von Gerhard Hofmann gibt „Beistand in Zeiten der Trauer“

    Ein Weg durch die Trauer

    Broschüre von Gerhard Hofmann gibt „Beistand in Zeiten der Trauer“
    Würzburg. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, hinterlässt er Leere, Hilflosigkeit, Einsamkeit. Der Tod war zuvor weit weg. Nun entzieht er dem eigenen Leben den Sinn. Trauer kann einen Menschen an die Grenzen des Daseins führen. Doch: „Es führt kein Weg an der Trauer vorbei, sondern nur durch sie hindurch“, weiß Gerhard Hofmann. Gemeinsam mit dem Seelsorge-Team der Pfarrei St. Josef, Grombühl, hat er deswegen ein Begleitheft „Beistand in Zeiten der Trauer“ veröffentlicht.
     
    Gerhard Hofmann weiß, wovon er spricht. Fast drei Jahre lang hat er seine nach einem Schlaganfall pflegebedürftige Mutter betreut. Floskeln wie „Vielleicht war es das Beste so“ konnte er nach dem Tod der 91-Jährigen nicht ertragen. „Trotz des hohen Alters musste ich von meiner Mutter Abschied nehmen. Wie sollte das ‚das Beste‘ sein?“ sagt er bestimmt. In all den Jahren hatten Mutter und Sohn eine vertraute Bindung aufgebaut. Der Rentner fiel nach ihrem Tod in ein tiefes seelisches Loch. „Zuerst muss so viel organisiert werden. Dann kam ich nach der Beerdigung nach Hause und es herrschte Totenstille“, sagt Hofmann und hält inne. „Eine Totenstille, die erdrückt.“
     
    Wenig Befriedigendes
    Auf der Suche nach seelischem Beistand fand er wenig Befriedigendes. „Jede Menge Broschüren gibt es, was für den Toten zu tun ist“, erinnert er sich. Aber: „Wichtig ist doch auch, was für die Hinterbliebenen zu tun ist.“ Nach einiger Zeit stieß der pensionierte Eisenbahner auf das Buch „Wege der Trauer“ von Dr. Herbert Scheuring. Von diesem Werk inspiriert, begann Hofmann in Büchereien und im Internet nach Texten zum Thema Trauer zu suchen. Er merkte, wie diese Beschäftigung ihm half, wertvolle Trauerarbeit zu leisten. Mit der Idee, eine Broschüre zum Thema Trauer zu veröffentlichen, wandte er sich an den Pfarrer seiner Heimatpfarrei
    St. Josef in Grombühl, Josef Treutlein. Dieser griff die Idee begeistert auf, so dass aus ursprünglich 16 schnell 68 Seiten wurden. Neben Gebeten und christlichen Texten finden sich Auszüge aus Büchern über Trauer sowie Informationen zu Vorsorge, Beerdigung und Grabpflege. Besonders die ausgewählten Texte sind Gerhard Hofmann wichtig: „Sie enthalten Nachdenkliches, Ratsames und Tröstliches.“
     
    Dem Tod bewusst begegnen
    Und sie üben Kritik an unserer Gesellschaft, in der Tod aus dem öffentlichen Bewusstsein gedrängt ist. Ein Textauszug von Pfarrer Jürgen Fliege und dem Bestatter Fritz Roth plädiert dagegen für „Lebendige Trauer – Dem Tod bewusst begegnen“. Nach seinen Erfahrungen gibt Hofmann, der auch Mitglied des katholischen Krankenpflegevereins Grombühl ist, den Autoren Recht. „Es ist so wichtig, da zu sein, wenn ein Mensch stirbt. Er spürt, dass er nicht alleine ist und man selbst versteht eher. Der Mensch braucht begreifbare Abschiede.“
    Deswegen sei es auch wesentlich, sich weiter über den Toten zu unterhalten. Verwandte und Freunde würden oft aus Mitleid nur wenige Tage nach der Bestattung den Toten nicht mehr erwähnen – alles andere sei zu belastend für die Trauernden. Doch gerade Gespräche über den Toten seien sehr tröstlich.
     
    Antworten aus der Religion
    Die Broschüre gibt auch Antworten aus der Religion. „Der Glaube ist die wichtigste Stütze in der Trauer, er gibt Halt“, weiß Pfarrer Treutlein. Er stellt in einem Beitrag heraus: „Der Tod ist nicht das Ende, sondern ein Durchgang, ein Tor, ein Neuanfang zum Leben bei Gott.“
    Auch einen Text von Carmen Thomas hat Hofmann in das Heft aufgenommen, der genau beschreibt, was nach dem Tod mit dem leblosen Körper geschieht. „Der Text drückt bestens aus, dass der Körper nur Hülle ist. Wir müssen begreifen, dass alle Menschen gleich sind und wieder zu Staub werden“, meint Hofmann. Dennoch weiß er: „Die Broschüre ist kein Allheilmittel in der Trauer.“ Doch sie ist interessant für alle, um sich mit für den Menschen unausweichlichen Dingen zu beschäftigen – Tod und Trauer. Pfarrer Fliege ermutigt dazu: „Trauer ist keine Krankheit. Trauer heilt. Trauer braucht Ausdruck, braucht eine Heimat. Traut euch zu trauern.“
     
    Die Broschüre „Beistand in Zeiten der Trauer“ ist gegen eine kleine Spende zu Gunsten der Renovierung des Kirchvorplatzes beim Pfarramt St. Josef, Matterstockstraße 39, Würzburg-Grombühl, erhältlich, Telefon 0931/21762.