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    Ein Verbot ist nur eine Scheinlösung

    Der bayerische Kultusminister reagiert mit der Ankündigung eines Verbots der Handy-Nutzung an bayerischen Schulen, ausgelöst durch Gewalt- und Pornodarstellungen, die man auf Schülerhandys entdeckt hat. In Berlin resignieren die Lehrer angesichts von Gewaltexzessen auf den Schulhöfen und rufen die Polizei zu Hilfe. Viel wichtiger wäre es, das Gespräch mit den Schülern und vor allem auch den Eltern zu suchen. Verbote und Polizeipräsenz allein können es nicht richten, diese Meinung vertritt Wolfgang Bullin.
    Die Schule ist wieder einmal in der Dikussion: Man braucht gar nicht nach Berlin zu schauen, wo die Lehrer einer Hauptschule angesichts von Gewaltexzessen die Polizei zu Hilfe gerufen haben. Auch in Bayern ist Gewalt an der Schule wieder einmal ein Thema der öffentlichen Debatte geworden, ausgelöst durch Gewalt- und Pornodarstellungen, die man auf Schülerhandys entdeckt hat. Und auf die nun der bayerische Kultusminister mit der Ankündigung eines Verbots der Handy-Nutzung an bayerischen Schulen reagiert hat.
    Wie so oft ist ein Phänomen, das so neu gar nicht ist, durch einen konkreten Fall in die breite Öffentlichkeit gelangt, in den Medien ist eine öffentliche Diskussion ist entstanden. Die Politik will Handlungsfähigkeit beweisen – schnell und konsequent natürlich. Waren es im Fall der Vogelgrippe die Einrichtung einer Task Force und die sofortige Keulung von Tierbeständen, so ist es in diesem Fall nun ein Verbot.
    Offen bleibt, ob und wie so ein Verbot im Schulalltag umsetzbar ist, ob eine generelle Regelung der jeweiligen Situation vor Ort auch gerecht wird. Und offen bleibt vor allem, ob damit dem Problem wirklich beizukommen ist. Das besteht nämlich darin, dass Jugendliche über die moderne Kommunikationstechnik nahezu ungehindert Zugang zu jugendgefährdenten Inhalten haben. Und das keineswegs nur in der Schule oder über das Handy, denn Quelle dieser Inhalte sind meist der heimische Computer und das Internet.
    Viel wichtiger also wäre es, nach den Vertreibern solcher Bilder und Videos zu suchen und nach Möglichkeiten, ihnen das Handwerk zu legen. Viel wichtiger wäre es auch, das Gespräch mit den Schülern und vor allem auch den Eltern zu suchen; vielleicht auch den Eltern, die dieser modernen Kommunikationstechnik oft recht hilflos gegenüberstehen, Anleitungen für den Umgang damit an die Hand zu geben. Mag sein, dass das alles noch geschehen wird. Das Verbot allein jedenfalls ist zu wenig, denn es verlagert – bestenfalls – das Problem nur aus der Schule und ist damit nur eine Scheinlösung.