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Alles Wissenswerte rund um Papst Leo XIV. und seine ersten 100 Tage im Amt erfahren Sie im Sonntagblatt.

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    Ein tragischer Held auf der Weltbühne

    Leider ist Simbabwe, ist das Regime von Robert Mugabe kein Ausnahmenfall. Weltweit herrschen weitere ähnlich brutale Diktatoren und Militärcliquen, die endlich ebenso politisch geächtet werden müssen – auch wenn es vielleicht Handelsinteressen schadet, meint Sonntagsblatt-Redakteur Gerhard Heinrichs in seinem Kommentar.
    Dreißig Jahre ist es her, dass der damalige deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker bei einem Staatsbesuch in Simbabwe den dortigen Staatspräsidenten Robert Gabriel Mugabe als klugen, besonnenen Politiker bezeichnet hat, der sich um Ausgleich bemüht. Das war acht Jahre nach dem Staatsstreich, bei dem Mugabe Ian Smith gestürzt hatte. Unter dem von Smith im ehemaligen Südrhodesien ausgeübten weißen Minderheitsregime hatte der Jesuitenzögling Mugabe, der sich in seinem Größenwahn sogar einmal mit Jesus Christus verglich, als Mitglied der schwarzen Befreiungsbewegung Haft und Folter kennen gelernt. Nach der Machtübernahme ließ er sich als Befreiungsidol und großen Führer feiern, bis man im Süden Afrikas zu Mugabes Ärger zu Nelson Mandela wechselte. Nach dem Tod seiner ersten Frau, die noch mäßigend auf ihn eingewirkt hatte, entwickelte Mugabe sich zum machtbesessenen Diktator, der jeden Widerstand gewaltsam unterdrückte. Außerdem umgab er sich mit Speichelleckern aus Politik und Militär, die ihn an Raffgier und Machtbesessenheit noch zu übertreffen versuchten.
    Doch scheint sich nach dem jüngsten Wahldebakel endlich ein Ende des Leidenswegs für die  Menschen in Simbabwe abzuzeichnen, da inzwischen auch immer mehr afrikanische Machthaber nicht mehr die Augen vor der Schreckensherrschaft Mugabes und seiner Clique verschließen. Trotzdem müssen die Betroffenen noch ausharren. Denn übereilter Druck könnte den weidwunden Löwen Mugabe reizen, mit seinem Abgang auch das Land mit in den Abgrund zu reißen. Er hätte sicher keine Skrupel, sein Waffenarsenal – man erinnere sich nur an den chinesischen Frachter An Yue Jiang, beladen mit von Simbabwe bestellten Waffen, der im April dieses Jahres seine Ladung in Afrika nicht löschen konnte, – gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen. Leider ist Simbabwe kein Ausnahmenfall. Weltweit herrschen weitere ähnlich brutale Diktatoren und Militärcliquen, die endlich ebenso politisch geächtet werden müssen – auch wenn es vielleicht Handelsinteressen schadet.