Viele Leserinnen und Leser sind unserem Aufruf im Sonntagsblatt Nr. 45 vom 11. November gefolgt und gaben uns Einblick in ihre Erinnerungen an die letzten 50 Jahre Sternsinger im Bistum. Dank ihnen kam diese farbenfrohe Bilderseite zum Jubiläum der Aktion Dreikönigssingen zustande. Ein herzliches „Danke schön“ gilt daher allen Lesern, die in alten Fotokartons und -alben gekramt haben, um uns an ihren vielfältigen Erinnerungen teilhaben zu lassen. Leider konnten wir nicht alle Einsendungen berücksichtigen. Wir hoffen aber, dass Ihnen die getroffene Auswahl Freude macht. Am 6. Januar 2008 singen die drei Könige wieder auf den Türschwellen der Häuser, schreiben ihren Segensspruch auf die Türen und sammeln Geld für Gleichaltrige in aller Welt – wie auch in den vergangenen fünf Jahrzehnten, an die sich viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, sehr gerne und lebhaft erinnern:
Erika Euring aus Bastheim (Dekanat Bad Neustadt) denkt gerne an eine Begebenheit zurück, als die Sternsinger des Ortes den ein Kilometer entfernten Simonshof besuchten. Auf dem Rückweg nach Bastheim standen die kleinen Könige am Straßenrand und wollten per Anhalter zurückfahren. Ein Pkw hielt, der Fahrer fragte, wohin die Reise gehen sollte. Daraufhin erwiderte der Melchior mit schwingendem Weihrauchfaß: „Nach Betlehem!“.
Anfang der 80er Jahre – so erinnert sich Dietmar Hofmann aus Daxberg im Dekanat Alzenau – wurde daheim der Wäscheschrank nach Leinen- und Handtüchern durchsucht, die dann zu Turban und Umhang umfunktioniert wurden.
Gabriele Bühl aus Trossenfurt (Dekanat Ebern) war 1985 dabei, als erstmals eine Sternsingergruppe aus der Diözese zum Treffen mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl eingeladen wurde. Sie weiß noch genau, wie die schönsten Gewänder eingepackt wurden, dass sich aber die Forderung aus Bonn, „einen leuchtenden Stern“ mitzubringen, als schwierig erwies. Kurzerhand wurde der einfache Holzstern der vier Trossenfurter Sternsinger mit Faschings-Glitzerspray angesprüht, fertig war der leuchtende Stern. Als Höhepunkt empfand sie damals den Zug aller Sternsinger zum Palais Schaumburg, wo die Kinder vom Bundeskanzler empfangen wurden. Es sei dort etwas eng zugegangen, aber jede Gruppe durfte persönlich zum Kanzler. Er habe gefragt, woher sie kämen und dann schritten sie wieder in die Menge zurück. Bühl beschreibt es heute noch als „ein erhebendes Gefühl“, dabei gewesen zu sein. Das haben sicher auch heute noch viele Mädchen und Buben, wenn sie für andere Kinder einen Stern leuchten lassen und füreinander einstehen.