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    Ein Schatz von über 250 000 Büchern

    WÜRZBURG. Wer in Würzburg ein theologisches Thema wissenschaftlich bearbeitet, dem erschließt sich ab 13. November eine weitere große Quelle an Fachliteratur. Von diesem Tag an nämlich ist die Diözesanbibliothek im Gebäude des Diözesanarchivs (Domerschulstraße 17) für die Öffentlichkeit zugänglich. Rund 20 000 Bände werden im Lesesaal einsehbar sein, neuere Werke aus den noch umfangreicheren Magazinbeständen können auch entliehen werden. Derzeit wird allerdings noch ausgepackt und eingeräumt, acht Mitarbeiter sind dabei, die letzten Meter der insgesamt 7500 laufenden Regalmeter zu füllen, bevor die Bibliothek am 12. November von Bischof Friedhelm eingeweiht wird.
    Durch die räumliche und personelle Zusammenführung der Bibliothek mit dem Archiv des Bistums wird es zudem möglich sein, die Benutzer zentral und „aus einer Hand“ zu beraten und ihnen den rechten Weg durch beide Einrichtungen zu weisen. Und so rechnen Dr. Johannes Merz, der Schriftgutverwalter der Diözese, und Fachbibliothekarin  Nicola Willner mit zahlreichen Synergieeffekten zugunsten des Benutzers. Im funktionsgerechten Neubau liegen beide Lesesäle nebeneinander. 7500 laufende RegalmeterInhaltlicher Schwerpunkt der Bibliothek ist die Diözesangeschichte. Deshalb gibt es auch Spezialsammlungen zur Geschichte verschiedener Orte wie auch zu Einrichtungen und Persönlichkeiten des kirchlichen Lebens im Bestand der Diözesanbibliothek. Außerdem finden sich Gebets- und Andachtsliteratur sowie liturgische und katechetische Bücher Würzburger Herkunft. Darunter ist auch ein besonderer Schatz, das Würzburger Vigilienbuch von 1497, von dem nur drei Exemplare weltweit nachgewiesen sind. Noch allerdings sind nicht alle Schätze gehoben: Die Bibliothek umfasst rund 250 000 Bücher, erst 70 000 davon sind katalogisiert. Die Katalogisierung des Bestandes war die große Aufgabe der zurückliegenden Jahre, und erst jetzt, nachdem ein Stück der Arbeit geschafft ist, konnte man die Bibliothek der Öffentlichkeit zugänglich machen. Abgeschlossen ist die Katalogisierung wohl erst in fünf bis zehn Jahren, schätzen Dr. Johannes Merz und Nicola Willner.  

    Vigilienbuch von 1497

    Bis dahin braucht man allerdings nicht warten, um eine moderne und funktionsfähige Bibliothek vorzufinden: Archiv und Bibliothek verfügen über zahlreiche Arbeitsplätze, Arbeitskabinen, Mikrofilm-Lesegeräte sowie über Recherche-Computer. Außerdem wird zur Eröffnung ein WebOpac in Betrieb gehen, der es ermöglicht, den Bibliothekskatalog über das Internet abzufragen. Bei Büchern der Bibliothek können die Benutzer mit Hilfe eines Buchscanners selbst Reproduktionen anfertigen. Wer all das sieht, der mag kaum glauben, dass es 1943 die „schlechte Versorgung des Würzburger Klerus mit Literatur“ war, die Bischof Matthias Ehrenfried zur Gründung der Bibliothek veranlasst hat. Den Grundstock der Bestände bildeten Teile der Bibliothek des Kilianeums sowie die Bibliotheca Franconia, die Johann Baptist Stamminger dem Bistum gestiftet hatte. In der Folgezeit waren es vor allem Gelehrten- und Priesternachlässe, die den Bestand erweiterten. So stammen rund 10 000 Bände aus dem Nachlass von Professor Theobald Freudenberger. Die Betreuung der Bibliothek allerdings erfolgte nebenamtlich, und nach dem Tod von Pfarrer Alfons Schott 1961 war die Bibliothek gänzlich verwaist. 1982 wurde Monsignore Hermann Wütschner zum hauptamtlichen Diözesanbibliothekar ernannt. Er war es, der für die Reinigung und Aufstellung der Bücher in ihren neuen Räumlichkeiten im Priesterseminar sorgte. Er war es auch, der mit der Katalogisierung begann. Die Bibliothek habe Hermann Wütschner viel zu verdanken, zum einen die Aufbauarbeit und zum anderen einen nicht ganz unbeträchtlichen Geldbetrag, den er hinterlassen hat, würdigt Dr. Johannes Merz den Verstorbenen. Und so ist auch der Tag der Einweihung nicht ganz zufällig gewählt: Es handelt sich um den fünften Todestag Hermann Wütschners.  

    Öffnungszeiten

    Archiv und Bibliothek des Bistums befinden sich in der Domerschulstraße 17. Geöffnet sind beide Einrichtungen Montag und Dienstag von 9 bis 16 Uhr und Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 19 Uhr. Beratung und Bereitstellung sind täglich von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr möglich. Telefon 09 31/386-67 100; Internet: „www.abbw. bistum-wuerzburg.de“.