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Ein königliches Ergebnis

Hallo Kinder! Viele Kinder und Jugendliche sind auch in diesem Jahr wieder am Dreikönigstag in majestätische Gewänder geschlüpft, um Spenden für Gleichaltrige in Not zu sammeln. Sicher haben einige von euch auch mitgeholfen und sind in ihren Gemeinden von Tür zu Tür gelaufen. So wie Marlies aus Kahl am Main: Sie ist seit vielen Jahren in ihrer Gemeinde St. Margareta Ministrantin und leitet inzwischen jüngere Minis. Bei der Sternsingeraktion hat sie die Jüngeren begleitet. Marlies erzählt euch, wie der Dreikönigstag verlaufen ist. 6000 Euro haben alle Sternsinger in Kahl gesammelt. Das ist viel Geld, das 2009 Kindern in Kolumbien zugute kommen soll. Viel Spaß!
Ich heiße Marlies, bin 18 Jahre alt und mittlerweile seit fast zehn Jahren in Kahl bei den Ministranten. Dazu gehört nicht nur das Dienen am Altar, sondern auch der Einsatz bei Aktionen. Die diesjährige Sternsingeraktion war meine zehnte. Ich finde es  gut, bei den Sternsingern dabei zu sein, denn man kann sich sicher sein, dass das Geld auch dort ankommt, wo es gebraucht wird. In den ersten Jahren waren auch die Süßigkeiten ein Ansporn.  Am diesjährigen Dreikönigstag traf sich unsere Gruppe um 7.35 Uhr am Pfarrhaus, um die Königsgewänder anzuziehen. Mich störte die frühe Uhrzeit, aber auch die anderen hatten so einige Problemchen: Jennys Kopf war zu groß für ihre Krone und Denises Arme waren zu kurz für ihr Oberteil. Wir hatten aber Hilfe und am Ende hatten Frau Wollschläger, die unsere Kostüme schneidert, und ihr Team alle Könige unserer Gruppe angezogen. Jetzt hieß es warten, bis die restlichen Gruppen angezogen waren und es um neun Uhr endlich in die Kirche ging. Im Gottesdienst durfte unsere Gruppe dienen. Das war eine neue Erfahrung für Eva, Denise, Isabel und Jenny, denn als Sternsinger verkleidet hatten sie noch nie am Altar gestanden. Anschließend wurde das alljährliche Gruppenfoto auf der Kirchentreppe gemacht, dann ging es los. Zum Glück wurde uns ein Gebiet ganz in der Nähe der Kirche zugeteilt, so dass wir es nicht weit bis zum ersten Haus hatten.  Die Kirchturmuhr schlug gerade zehn, als Isabel aufgeregt die erste Klingel drückte. Unser erstes gesungenes „Stern über Betlehem“ war zwar noch etwas leise, aber die Harmonie stimmte schon. Von Haus zu Haus trauten wir uns, lauter zu singen. Leider merkten wir bald, was es bedeutet, stundenlang bei minus neun Grad Kälte unterwegs zu sein. Am schlimmsten ging es dabei unseren Fußzehen und Fingerspitzen. Ich hatte nur noch wenig Gefühl in den Fingern. Mehrmals fiel mir die Kreide aus der Hand – worüber sich die anderen köstlich amüsierten. Zum Glück laufen pro Gruppe zwei Sammler mit und ich konnte die Kreide an Sebastian weitergeben und für einige Häuser meine Handschuhe wieder anziehen.  Gerade verbrachten wir die Zeit damit uns über Methoden zu unterhalten, wie man die Füße warm hält, als Eva den pulvrigen Schnee für sich entdeckte – und schon war die Schneeballschlacht eröffnet. Leider lösten sich alle Bälle schnell in der Luft wieder auf und wir wurden nur leicht überrieselt. Eine halbe Stunde später kamen wir an ein Haus, dessen Bewohner noch schliefen. Nur einer war schon aufgestanden – und als wir klingelten, stand er gerade im Bad. Durch das Fenster verriet er uns, wie wir das Tor öffnen konnten, um schon mal den Segensspruch anzuschreiben, während er sich schnell etwas überzog. Schließlich kam der Mann im Bademantel nach unten und hörte sich unser Lied an. Um 12.30 Uhr gab es Mittagessen. Wir legten vorsichtig die Gewänder ab, um darunter die Jacken ausziehen zu können. Mit den Gewändern mussten wir besonders vorsichtig sein, schließlich sollten sie auch nach dem Mittagessen noch schön aussehen. Endlich hieß es „Essen fassen“: Es gab frische Wraps. Dazu bekam jeder von uns einen Teigfladen, der dann nach Belieben mit Fleisch, Käse und Gemüse gefüllt wurde. Danach gab es Eis und Obstsalat. Als alle richtig aufgewärmt und aufgetaut waren, musste ich als Älteste die Spielverderberin sein und daran erinnern, dass wir wieder losziehen mussten. Schließlich hatten wir noch einige Straßen vor uns und sollten abends pünktlich zur Andacht in der Kirche sein.  Wieder nach draußen in die Kälte zu gehen, hat anfangs einige Überwindung gekostet, aber wir waren hoch motiviert. Vor dem nächsten Haus versetzte uns Sebastian einen Riesenschrecken, als er auf einer Treppe ausrutschte, auf dem Po hinunterschlitterte und zu unseren Füßen liegen blieb. Zum Glück stand er grinsend wieder auf und wir anderen lachten vor Erleichterung lauthals los. Weniger locker waren wir immer dann, wenn wir an von Hunden bewachte Häuser kamen. Isabel wurde zum Klingeln vorgeschickt, Sebastian durfte an die Haustür zum Anschreiben und der Rest blieb in sicherer Entfernung stehen und sang. Je später es wurde, umso schwerer wurde der Stern, den wir dabei hatten. Und umso schwerer wurden auch die Sammelbüchsen und Tüten mit den Süßigkeiten, die wir von den Leuten geschenkt bekommen hatten. Deshalb waren auch alle erleichtert, als wir das letzte Hoftor hinter uns schlossen. Da wir gerade in der Nähe meines Elternhauses waren, gingen wir dorthin, um uns aufzuwärmen und die Süßigkeiten aufzuteilen.  Nachdem jeder von uns eine randvoll gefüllte Tüte vor sich liegen hatte, telefonierte ich noch ein bisschen, um herauszufinden, welche Gruppe in unserer Nähe noch nicht fertig war. Vielleicht brauchten sie noch unsere Hilfe. Schnell gingen wir in Richtung Unterdorf, wo eine Gruppe verzweifelt um Hilfe gebeten hatte. Gemeinsam schafften wir es, pünktlich um 19 Uhr in der Kirche zu sein – nicht zuletzt dank einiger Eltern, die uns unterwegs auflasen und uns mit Autos an die Kirche brachten. Erschöpft aber glücklich hörten wir die Dankworte des Pfarrers. Er gab uns den Rat, vor dem Schlafengehen noch ein heißes Bad zu nehmen.