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      Schwerhörige Kinder proben für ihren großen Auftritt

      Ein etwas anderes Krippenspiel

      Schwerhörige Kinder proben für ihren großen Auftritt
      WÜRZBURG. Ein Krippenspiel mit schwerhörigen Kindern – wie sieht das aus? Die Schüler der Klassen 4a und 4b der Dr. Karl-Kroiß-Schule für Gehörlose und Schwerhörige im Stadtteil Heuchelhof, Berner Straße 14 – 16, zeigen es. Gemeinsam mit den Religionslehrern proben sie schon seit November ein Mal in der Woche. Am 22. Dezember um
      10 Uhr werden sie ihr Stück in der Aula der Grundschule der Dr. Karl-Kroiß-Schule aufführen. Gäste sind willkommen.
       
      Ein Haufen quirliger Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis zwölf Jahren rennt in der Aula hin und her. In den Händen halten die Kinder ihre Textblätter und schwenken sie durch die Luft. „Alle setzen sich jetzt auf den Boden und legen die Texte vor sich hin“, sagt Bianca Sindel energisch. Dabei übersetzen ihre Hände das, was sie sagt, in Gebärdensprache. Allmählich kehrt Ruhe ein. Die Probe kann beginnen.
       
      Verstärkt mit Mimik
      Mario Wald, Bianca Sindel und Maria Efland sind Religionslehrer. Sie hatten die Idee zu dem Krippenspiel. Jedes der rund 20 mitwirkenden Kinder erhielt eine Rolle, die seinen Fähigkeiten entspricht und seine Stärken hervorhebt. „Wir haben hier Kinder, die schwer hören und welche, die gar nicht hören. Daher sprechen die einen mehr Text, die anderen arbeiten verstärkt mit Mimik“, erklärt Mario Wald. Für die gehörlosen Kinder im Publikum wird zusätzlich gedolmetscht.
      Ein kleiner Engel in weißem Gewand tritt auf und verkündet Maria, dass sie ein Kind bekommen wird. Den Anfang kann der Engel namens Melissa schon auswendig. Die Lehrer stehen am Rand und geben den jungen Akteuren ihre Einsätze. Unter Trommelwirbel stapft ein stolzer Herodes auf die Bühne. Vier Hirten wärmen sich in der kalten Nacht an einer Kerze die Hände. Die bösen Wirte wollen Maria und Josef keine Unterkunft gewähren und schmeißen die Tür heftig vor ihnen zu. Dazwischen spielt Musiklehrer Wolfgang Friedrich auf dem Keyboard.
       
      Engel ohne Lampenfieber
      Mario Wald freut sich besonders, dass sich auch Klassen aus dem Körperbehindertenzentrum das Stück ansehen werden. „Obwohl sie direkt neben uns sind, haben wir kaum Kontakt miteinander“, sagt der Lehrer. „Das ist jetzt das erste Mal seit Jahren, dass wir zusammenkommen.“ Im Publikum werden außerdem alle Grundschüler der
      Dr. Karl-Kroiß-Schule sitzen. Melissa, der Engel, ist aber gar nicht aufgeregt. Schon oft sei sie aufgetreten, sagt das Mädchen abgeklärt.
      Noch hat nicht jeder sein Kostüm, und auch die Requisiten sind noch nicht fertig. Aber die Probe sieht schon jetzt vielversprechend aus. Auch Mario Wald ist zufrieden: „Ihr habt gut gespielt. Aber ihr müsst trotzdem noch viel üben.“ Bis zum 22. Dezember. Jetzt heißt es sich sputen.