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Die Welt anders sehen, hören, riechen, schmecken und tasten
Ein Erlebnis für die Sinne
Würzburg. Ein Baby lernt die Welt mit all seinen Sinnen kennen: Es lauscht der Stimme der Mutter; es folgt mit seinem Blick dem Spielzeug, das man ihm zeigt; es greift nach allem, was es bekommen kann, und nimmt es in den Mund. Bei der heutigen Reizüberflutung erschlafft dieser Entdeckergeist bald. Die Sinne stumpfen ab. In der „Oase der Sinne“ im Würzburger Kilianeum kann sie jeder neu schärfen und erfahren, wie vielfältig die Möglichkeiten der Wahrnehmung sind.
Acht Stationen hat der neue Sinnesgarten um das Haus der Jugend. Die erste ist eine Plattformwippe, auf der 20 bis 30 Kinder Platz haben. Gemeinsam müssen sie versuchen, die Balance zu halten. „Die Natur versucht stets, ins Gleichgewicht zu kommen. Auf dieser Wippe sollen die Leute das auch probieren“, erklärt Josef Unser, derzeit Projektleiter des Weltjugendtages. Andreas Veira, Zivildienstleistender im Haus der Jugend und Johanna Ott, die gerade ein freiwilliges ökologisches Jahr bei der Katholischen Jungen Gemeinde absolviert, hören aufmerksam zu. Im nächsten Jahr sollen sie die Besucher durch die „Oase der Sinne“ führen.
Die Idee hatten Josef Unser und der ehemalige Geschäftsführer des Bischöflichen Jugendamtes, Alfred Frank. Gemeinsam planten sie seit dem Jahr 2000 einen Parcours, der Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einem Ausflug ins Reich der Sinne einladen sollte. Im Rahmen der Neugestaltung des gesamten Außenbereichs wurde die Idee umgesetzt.
500 Interessierte erlebten den Alltag bewusster
Schon zahlreiche Interessierte hat Josef Unser durch die acht Stationen um das Haus der Jugend geführt. Hauptsächlich Schulklassen und Firmgruppen besuchen die „Oase der Sinne“. Aber auch ältere Menschen nutzen die Gelegenheit zu lernen, wie sie den Alltag bewusster erleben können. Natürlich muss die Führung je nach Altersgruppe anders gestaltet werden. „Bei Erwachsenen ist der Transfer zum Leben wichtig. Kinder dagegen brauchen Aufgaben, um motiviert zu bleiben“, beobachtete Unser. Es sei auch besser, von seinen eigenen Erfahrungen zu sprechen, als nur die graue Theorie zu erklären. Johanna Ott nickt zustimmend und macht sich auf ihrem Block Notizen.
Mit der Plattformwippe beginnt jede Führung. „Der soziale Bereich spielt hier eine große Rolle“, betont Unser. „Wenn einer runtergeht, müssen die anderen das wieder ausgleichen.“ Im Innenhof geht der Parcours weiter. Andreas Veira steckt seinen Kopf in das Loch eines so genannten „Summsteines“. In einer unterirdischen Tempelanlage auf Malta wurden solche Löcher in den Sandsteinwänden gefunden. Was sie bewirken, merkt der junge Mann schnell: „Das ist ja unglaublich laut“, stellt er verblüfft fest, als er darin einen Ton singt. Danach legt er sich auf die Klangschaukel. Josef Unser schlägt die Kupferstange an, die darunter befestigt ist. Sie überträgt die Schwingung auf die Schaukel. Der hohle Holzkörper fängt an zu vibrieren, so dass der Zivi den Ton mit seinem ganzen Körper fühlen kann. „Das ist ähnlich wie beim Bass in der Disko. Den spürt man auch“, sagt Unser.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, einfach mit geschlossenen Augen dazustehen, die Hände hochzuhalten und den Wind auf den Handflächen zu spüren. Von „sanfter Erlebnisorientierung“ spricht man bei solchen Übungen. Sie erfordern körperliche Passivität, aber volle geistige und sinnliche Konzentration. „Gerade für Erwachsene ist es oft unheimlich schwer, längere Zeit einfach ruhig dazusitzen und nichts zu tun“, bemerkt Unser.
Am Kräuterbeet den Geruchssinn verfeinern
Den eigentlichen Kernbereich bilden fünf Stationen hinter dem Haus. An einem Kräuterbeet können die Besucher ihren Geruchssinn verfeinern. Johanna Ott und Andreas Veira zupfen einige Blätter ab, reiben sie zwischen den Fingern und riechen daran. Viele Kräuter kennen sie schon, aber so bewusst haben sie deren Geruch noch nie wahrgenommen.
Danach führt ein Barfußweg über verschiedene Bodenarten. Diese Station will Unser noch ausbauen lassen. Bis zum nächsten Jahr sollen es zehn Beläge werden. Johanna Ott schlägt Sand vor. Neben den Kieselsteinen und den Holzbrettern sei das bestimmt angenehm.
Nächstes Jahr geht es erst richtig los
Seit März ist der Parcours geöffnet. Die Diözese Würzburg, das Land Bayern sowie die Sparkassenstiftung Mainfranken haben ihn finanziert. Rund 60000 Euro hat die Anlage gekostet. Bisher gab es noch keine Werbeprospekte für die „Oase der Sinne“, und dennoch ließen sich dort schon rund 500 Besucher verzaubern. Von November bis März bleibt der Sinnesgarten geschlossen. In dieser Zeit soll durch intensive Werbiung das Interesse der Leute geweckt werden. Vermutlich werden die beiden neuen Leiter nächstes Jahr dann viel zu tun haben.
Kontakt: Kilianeum – Haus der Jugend, Ottostraße 1, 97070 Würzburg; Josef Unser, Telefon 0931/3866134, E-Mail: „josef.unser@bistum-wuerzburg.de“.
Acht Stationen hat der neue Sinnesgarten um das Haus der Jugend. Die erste ist eine Plattformwippe, auf der 20 bis 30 Kinder Platz haben. Gemeinsam müssen sie versuchen, die Balance zu halten. „Die Natur versucht stets, ins Gleichgewicht zu kommen. Auf dieser Wippe sollen die Leute das auch probieren“, erklärt Josef Unser, derzeit Projektleiter des Weltjugendtages. Andreas Veira, Zivildienstleistender im Haus der Jugend und Johanna Ott, die gerade ein freiwilliges ökologisches Jahr bei der Katholischen Jungen Gemeinde absolviert, hören aufmerksam zu. Im nächsten Jahr sollen sie die Besucher durch die „Oase der Sinne“ führen.
Die Idee hatten Josef Unser und der ehemalige Geschäftsführer des Bischöflichen Jugendamtes, Alfred Frank. Gemeinsam planten sie seit dem Jahr 2000 einen Parcours, der Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu einem Ausflug ins Reich der Sinne einladen sollte. Im Rahmen der Neugestaltung des gesamten Außenbereichs wurde die Idee umgesetzt.
500 Interessierte erlebten den Alltag bewusster
Schon zahlreiche Interessierte hat Josef Unser durch die acht Stationen um das Haus der Jugend geführt. Hauptsächlich Schulklassen und Firmgruppen besuchen die „Oase der Sinne“. Aber auch ältere Menschen nutzen die Gelegenheit zu lernen, wie sie den Alltag bewusster erleben können. Natürlich muss die Führung je nach Altersgruppe anders gestaltet werden. „Bei Erwachsenen ist der Transfer zum Leben wichtig. Kinder dagegen brauchen Aufgaben, um motiviert zu bleiben“, beobachtete Unser. Es sei auch besser, von seinen eigenen Erfahrungen zu sprechen, als nur die graue Theorie zu erklären. Johanna Ott nickt zustimmend und macht sich auf ihrem Block Notizen.
Mit der Plattformwippe beginnt jede Führung. „Der soziale Bereich spielt hier eine große Rolle“, betont Unser. „Wenn einer runtergeht, müssen die anderen das wieder ausgleichen.“ Im Innenhof geht der Parcours weiter. Andreas Veira steckt seinen Kopf in das Loch eines so genannten „Summsteines“. In einer unterirdischen Tempelanlage auf Malta wurden solche Löcher in den Sandsteinwänden gefunden. Was sie bewirken, merkt der junge Mann schnell: „Das ist ja unglaublich laut“, stellt er verblüfft fest, als er darin einen Ton singt. Danach legt er sich auf die Klangschaukel. Josef Unser schlägt die Kupferstange an, die darunter befestigt ist. Sie überträgt die Schwingung auf die Schaukel. Der hohle Holzkörper fängt an zu vibrieren, so dass der Zivi den Ton mit seinem ganzen Körper fühlen kann. „Das ist ähnlich wie beim Bass in der Disko. Den spürt man auch“, sagt Unser.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, einfach mit geschlossenen Augen dazustehen, die Hände hochzuhalten und den Wind auf den Handflächen zu spüren. Von „sanfter Erlebnisorientierung“ spricht man bei solchen Übungen. Sie erfordern körperliche Passivität, aber volle geistige und sinnliche Konzentration. „Gerade für Erwachsene ist es oft unheimlich schwer, längere Zeit einfach ruhig dazusitzen und nichts zu tun“, bemerkt Unser.
Am Kräuterbeet den Geruchssinn verfeinern
Den eigentlichen Kernbereich bilden fünf Stationen hinter dem Haus. An einem Kräuterbeet können die Besucher ihren Geruchssinn verfeinern. Johanna Ott und Andreas Veira zupfen einige Blätter ab, reiben sie zwischen den Fingern und riechen daran. Viele Kräuter kennen sie schon, aber so bewusst haben sie deren Geruch noch nie wahrgenommen.
Danach führt ein Barfußweg über verschiedene Bodenarten. Diese Station will Unser noch ausbauen lassen. Bis zum nächsten Jahr sollen es zehn Beläge werden. Johanna Ott schlägt Sand vor. Neben den Kieselsteinen und den Holzbrettern sei das bestimmt angenehm.
Nächstes Jahr geht es erst richtig los
Seit März ist der Parcours geöffnet. Die Diözese Würzburg, das Land Bayern sowie die Sparkassenstiftung Mainfranken haben ihn finanziert. Rund 60000 Euro hat die Anlage gekostet. Bisher gab es noch keine Werbeprospekte für die „Oase der Sinne“, und dennoch ließen sich dort schon rund 500 Besucher verzaubern. Von November bis März bleibt der Sinnesgarten geschlossen. In dieser Zeit soll durch intensive Werbiung das Interesse der Leute geweckt werden. Vermutlich werden die beiden neuen Leiter nächstes Jahr dann viel zu tun haben.
Kontakt: Kilianeum – Haus der Jugend, Ottostraße 1, 97070 Würzburg; Josef Unser, Telefon 0931/3866134, E-Mail: „josef.unser@bistum-wuerzburg.de“.