Die Geheimnisse des Landes zeigte Diplom-Touristiker Udo Galetzki auf. In fein dosierten Portiönchen wusste er der Gruppe Kultur, Land und Leute näher zu bringen. London war das erste Reiseziel. Zuvor hatte die Autofähre die Reisenden sicher auf die mit Kreidefelsen bewehrte Insel gebracht. Nach einer Stadtrundfahrt mit allen wichtigen Highlights, bildete der Besuch der St.-Pauls- Cathedral mit ihrer gewaltigen Kuppel und dem Porphyrsarg des Herzogs von Wellington, dem Napoleonbezwinger von Waterloo, den krönenden Abschluss des ersten Ankunftstages.
Das Märchenschloss Leeds Castle, eines der meistbesuchten Schlösser der Welt, inmitten eines Sees gelegen, umgeben von 400 Hektar herrlichster Parklandschaft, begeisterte die Gruppe am folgenden Tag. Auf der Strecke nach Canterburry führte der Weg durch das saftige Grün der Grafschaft Kent ins mittelalterliche Städtchen Arundel mit seiner mächtigen Burg und der imposanten Kirche. Hauptziel des Tages war jedoch Canterburry: Was der Petersdom in Rom für die Katholiken ist, ist diese Kathedrale für die Anglikaner. Als Sitz des Primas von England und einst Aufbewahrungsort der Reliquien des 1173 heilig gesprochenen Märtyrer Thomas Becket, zieht die Kirche die Massen an. Tief beeindruckte die Gruppe die gotische Architektur, vor allem die des Kapitelhauses mit seinem Flechtwerk der Fenster. Bewertung: „Wonderfull!“
Wunderschön auch der Tag danach: Ein Abstecher ins Seebad Brighton ließ so manchen Teilnehmer an einen möglichen Kuraufenthalt denken. Wer möchte nicht über den ein Kilometer ins offene Meer gebauten „Brighton Peer“ schlendern oder in einem der Cafés des beliebtesten Badeortes Englands „Tea-Time“ halten. Verwundert rieben sich viele die Augen beim Anblick des „Royal Pavillion“ von King Georg IV., der mit seinen Zwiebel-Kuppeln einen Hauch von Orientalik verbreitet. Vorbei an Chichester, es grüßte von weitem der einzige spitze Kirchturm Englands, ging es nach Winchester, im 9. Jahrhundert die Hauptstadt Englands. Regelrecht geprotzt wird hier mit der nach dem Petersdom mit 164 Metern längsten Kirche Europas. Das Langhaus besticht durch seine spätgotischen Formen im Perpendicular-Stil. In der Kirche ist auch die Schriftstellerin Jane Austen bestattet.
Sonntags in Salisbury
Beim Besuch des anglikanischen Sonntagsgottesdienstes in der Kathedrale von Salisbury war die Gruppe erstaunt ob der vielen Gemeinsamkeiten zwischen beiden Konfessionen. Im 13. Jahrhundert innerhalb von nur 40 Jahren erbaut, brilliert die Kathedrale durch ihren frühgotischen Stil. Mit 123 Metern besitzt die Kirche den höchsten Kirchturm Englands. Nachmittags stand noch die Kathedrale von Exeter auf dem Programm mit einer Chorschranke von 1325 und der großen Rosette an der Westfassade.Ausspannen, den Blick auf’s Meer schweifen lassen, das konnten die Reisenden beim Tagesausflug nach Cornwall. In Land’s End, der westlichsten Spitze Englands, entspannte sich die Gruppe und erlebte einen himmlischen Sonnentag. Der Besuch des Museums der Bildhauerin Barbara Hepworth – eine Schülerin von Henry Moore – begeisterte in St. Ives alle.
Die Besichtigung eine der schönsten Kirchen Englands stand am nächsten Reisetag an: die der Kathedrale von Wells. Fasziniert von der Westfassade mit ihren 297 Figuren, den alten Blei verglasten Fenstern und der astronomischen Uhr, ging es nach der Führung weiter zu einer der ältesten religiösen Gründungen auf der Insel: zur Abtei von Glastonbury, gegründet 601. 1539 zerstört, strahlt das weitläufige Ruinengelände nicht zuletzt der vielen Mythen wegen einen besonderen Reiz aus. 1191 stießen Mönche auf ein Grab, dass sie König Artus zuschrieben. Der Legende nach soll Joseph von Arimatäa den Heiligen Gral auf der Flussinsel Avalon, auf der Glastonbury liegt, versteckt haben. Ein Abstecher in die Hafenstadt Bristol beendete den Tag.
Mysteriöser Steinkreis
Am vorletzten Tag besuchte die Gruppe noch die romantisch in einem Bergtal gelegene Klosterruine von Tintern-Abbey. Zuvor aber hatten sich alle vom Zauber des alten Badeortes Bath anstecken lassen; nicht nur die gut erhaltene römische Badeanlage bewunderte man, sondern auch die beiden einzigartigen Himmelsleitern zu beiden Seiten der Westfassade der Kathedrale. Stonehenge mit seinem mysteriösen frühzeitlichen Steinzirkel bildete den Abschluss einer Englandreise voller Harmonie, mit zahlreichen Höhepunkten, aber einem traurigen Ende.